Welche Leistung kann ich einem Hausanschluss entnehmen

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Die gegebene Antwort muss meiner Meinung nach noch etwas präzisiert werden. Wie die Rechnung zeigt, ergeben Strom (I in A) multipliziert mit der Spannung (U in V) unter Berücksichtigung des Verkettungsfaktors √3 (hier duch die Multiplikation mit 230V berücksichtigt) eine mögliche Anschlussleistung von 69kVA als Scheinleistung. Die Verwendung von kW setzt hier stillschweigend voraus, dass alle angeschlossenen Verbraucher ohmsche Verbraucher sind, die die zugeführte Leistung ausschließlich in Wärme umwandeln. Sobald Verbraucher angeschlossen werden, die einen induktiven und/oder kapazitiven Anteil haben sind die jeweiligen Leistungsfaktoren (cos φ) und Wirkungsgrade (η) der einzelnen Verbraucher zu berücksichtigne und die so ermittelten Leistungsanteile bestehend aus Wirk-, Blind- und Scheinleistung müssen komplex oder geometrisch (nicht arithmetisch) addiert werden. Die Summe darf dann 69kVA nicht überschreiten. Der Hinweis auf eine mögliche kurzzeitige Überlastung des Anschlusses durch Anlaufströme von Motoren ist richtig. Es bedarf aber einer gesonderten Berechnung, da die Anlaufzeit eines Motors auf die zulässige Dauer der Überlast eine entscheidende Rolle spielt.

Gut gebrüllt, Löwe :-) Wie aus dem Lehrbuch!

Bestimmt wird die Belastbarkeit des Hausanschlusses nicht durch den Querschnitt der Zuleitung sondern durch die Hausanschluß- oder die Zählervorsicherung, in der Regel 35A. Das bedeutet maximal 24,22 kW rein ohmsche Last. U * I * Wurzel3 * cosPhi für induktive Belastung. Die Leitungslänge spielt nur insoweit eine Rolle, dass der zulässige Spannungsfall auf der Leitung entsprechend Vorschrift einzuhalten ist.

400V x 1,73(Verkettungsfaktor)= 692V

692V x 100A= 69,2 KW ohmsche Leistung

3x 100 A x 230 V = 69 kW

Korrekt!

Die 400V gelten nur wenn man den Verbraucher zwischen zwei verschiedenen Phasen anschließt. Dabei teilt sich der Strom der durch den Verbraucher geht auf die beiden Phasen auf. D. H. der Verbraucher belastet mit seinem Strom gleich zwei Sicherungen. Hier müsste man dann mit Wurzel 3 und allem möglichem rechnen, was dann auf das gleiche kommt als wenn man gleich mit 230V rechnet.

Die Theoretische Belastbarkeit ist also "3x 100 A x 230 V = 69 kW", also wenn man den maximalen Nennstrom für alle drei Phasen bei ihrer Nennspannung ausnutzt.

In der Praxis kann man aber sogar noch 10% mehr für mindestens 20 Minuten herausholen. Die 100A sind ja nur der Nennstrom und gelten für Dauerlast. Kurzzeitig darf man sogar eine ganze Menge mehr was z.B. für Anlaufströme wichtig ist.