Welche Auswirkungen haben Studium oder Schwangerschaft auf die Rentenhöhe?
Ich soll jeweils zu beiden Beispielen einen Merksatz mit „je..., desto...“ formulieren. So weit ich das verstehe, hat beides vom Geldbetrag her keine Auswirkung, man ist also quasi geschützt. Ist das richtig so?? Wenn nicht, was soll ich schreiben?
3 Antworten
Während des Studiums zahlst du keine Rentenversicherungsbeiträge - es sei denn, du arbeitest nebenbei. Deshalb erhöht das Studium deine Rente nicht.
Für ein Kind bekommt man jedoch Kindererziehungszeiten von 3 Jahren, die so bewertet werden, als hätte man als Durchschnittsverdiener 3 Jahre lang gearbeitet. Das gilt auch während eines Studiums. Außerdem gibt es ggf. zusätzliche Entgeltpunkte für Kinderberücksichtigungszeiten bis zu 10 Jahre nach Geburt des Kindes.
Also gilt: „Je länger das Studium dauert, desto weniger Rente“, aber „Je mehr Kinder, desto mehr Rente“.
Überleg mal, wie sich die Rente zusammensetzt.
Wenn man abhängig beschäftigt arbeitet und sozialversicherungspflichtig ist, werden Rentenbeiträge abgeführt. Dafür bekommt man dann im Folgejahr eine Information, wieviele "Rentenpunkte" man im Jahr zuvor erworben hat. Ein Rentenpunkt entspricht dem Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer. Verdient jetzt jemand weniger als der Durchschnitt, bekommt er z.B. nur 0,85 Rentenpunkte. Verdient jemand mehr als der Durchschnitt, bekommt er z.B. 1,15 Rentenpunkte.
Diese Rentenpunkte werden im Lauf des Arbeitslebens aufaddiert. Die Rente berechnet sich dann nach der Anzahl der Rentenpunkte multipliziert mit dem aktuellen Rentenfaktor (in EUR/Rentenpunkt).
Rentenpunkte kann man durch Erwerbstätigkeit bekommen oder z.B. durch Gutschriften ("Mütterrente").
Jetzt liegt es an Dir, anhand dieser Informationen die passenden Schlüsse zu Deiner Fragestellung zu ziehen bzw. im Netz nach mehr Info zu suchen.
Der Durchschittsverdienst aller Versicherten wir jedes Jahr neu berechnet und steigt seit bestehen der Bundesrepublik.
Wer jedes Jahr diesen Durchschnittsverdienst erreicht, hat 1 Entgeltpunkt.
Wer darunter oder darüber verdient muss den mathematischen Dreisatz bilden, den er zu Schulzeit erlernt hat, dann weiß er wie viel Entgeltpunkte er für das Jahr erzielt und kann mit diesen seine aktuelle Rente mit dem Aktuellen Rentenwert Ost/West berechnen.
Hallo,
Studienzeiten könen außerhalb der anzurechneneden Schul und Ausbildungszeiten nach dem 17 Lebensjahr nict mehr angerechnet werden.
Sie erfüllen keine Wartezeiten auf die Rentenarten.
Kinder bringen Entgeltpunkte (Mütterrente) die sofort eine berechenbare Rentenhöhe ermöglichen, gleichzeitig werden Kindererziehungszeiten angerechnet.
Beste Grüße
Dickie59
Richtig! Wobei ich den korrekten Begriff „Kindererziehungszeiten“ (KEZ) dem volkstümlichen Begriff der „Mütterrente“ vorziehe, denn KEZ gibt es auch für Väter ;-)