Was muss der Vermieter gegen Schimmel tun?

6 Antworten

Starker Schimmelbefall ist ein Grund, dass Wohnräume unbewohnbar werden. Es muss schnellstens baulich nachgebessert werden. Nur überstreichen und Schimmelkiller aufzusprühen kann keine Lösung sein. Der Mieterverein gibt gern Auskunft, welche Leistungen man erwarten kann.

https://mieterengel.de/schimmel-in-der-wohnung/

Ich gehe laut Ihrer Schilderung davon aus, dass Sie die Wohnung neu angemietet haben und bestehende Tapeten (wahrscheinlich die des Vormieters) abgerissen haben. Dann haben Sie den Schimmel entdeckt.

Sie müssen dem Vermieter eine schriftliche Mängelanzeige machen mit Fristsetzung zur Behebung, wenn dies so war. Ohne korrekte Mängelanzeige kann es keine Mietminderung geben. Der Vermieter muss den Putz dann behandeln lassen.

Tut er nichts, kann die Miete gekürzt werden. Wieviel, hängt vom Ausmass des Schimmels ab.

Ist der Befall groß, so kann man auch in Erwägung ziehen, vom Mietvertrag zurückzutreten, da es sich um einen versteckten Mangel handelt, den Sie bei Wohnungsbesichtigung nicht sehen konnten.

Ich empfehle einen Anwalt eines Mietervereins in der Nähe (Mieterbund) zu kontaktieren. Den müssen Sie allerdings zahlen, wenn Sie kein Mitglied sind.

Dieser kann Ihnen aber auch sagen, um wieviel Prozent Sie evtl. die Miete kürzen können.

Um den Groll auf den Vermieter vielleicht zu mildern: Wenn noch Tapete angebracht war, konnte er selbst nicht sehen was sich dahinter verborgen hat.

Hallo,

weil ich als Mieter das schon durchgemacht habe, kann ich sagen, was der Vermieter machen muss:

Er muss zum Mieter sagen "Hätten Sie richtig gelüftet, dann wäre das nicht passiert. Ihr Problem!".

Ausführlich gesagt:

Effektive Feuchte → Überschuss-Feuchte → Schimmel und Feuchteschäden.

Schimmel kommt immer von Feuchte.

Baumängel verursachen nicht direkt Schimmel, sondern mehr Kondensation der Luftfeuchte, und diese dann den Schimmel. Deshalb gibt es alte Häuser mit „Mängeln“, die nicht schimmeln, und neue Häuser ohne „Mängel“, die schimmeln.

Leider ist der Grenzwert für Temperatur und Feuchte veränderlich, das macht es auch für Experten sehr schwierig.

Im Sommer ist in einem normalen Raum 70% rel. Feuchte kein Problem, im Winter wird schon bei 55% r.F. das Fenster nass.

Also kann man den Grenzwert der „Fachleute“ von 65% r.F. bei 12,5°C vergessen, und die guten Fachleute wissen das. Nur wissen die meisten nicht, was dann als Grenzwert gilt und wann er sich wie verändert.

1) Feuchte kann man nicht so leicht beurteilen, weil sie immer im Zusammenhang mit der Temperatur gesehen werden muss:

a) der Luft

b) der Bausubstanz (Wände, Boden usw.)

c) außen (Temperaturunterschiede machen sich u.a. an den Fenstern bemerkbar)

Deshalb ist der Grenzwert nicht fest, sondern veränderlich.

2) Lüften per Hand nach Belieben hat also immer ein Risiko: Die Feuchte der Außenluft kann effektiv (!) höher oder niedriger liegen. Wir sehen das nicht am Hygrometer, weil es den Temperaturunterschied nicht umrechnet.

3) Nur ein spezielles elektronisches Regelgerät kann das umrechnen und beurteilen. Es misst außen und innen Temperatur und Luftfeuchte. Ein gutes kann die effektive Feuchte und die Überschuss-Feuchte berechnen und bewerten, ob und wieviel entfeuchtet werden muss und ob die Außenluft das kann oder ob diese die Innenfeuchte erhöhen wird.

Fazit: "Richtig" lüften ist nicht dasselbe wie "passend" lüften!

Wenn man richtig und auch passend lüftet, dann kann es keinen Schimmel geben.

Denn außen schimmelt es ja auch nicht, obwohl dort nicht geheizt wird. Nur die Kombination Temperatur-Feuchte gibt es außen nicht wie innen.

Kurz gesagt:

Wer richtig und passend lüftet, der hat auch bei „Mängeln“ keinen Schimmel, außer bei extremen Baumängeln (am ehesten bei Dach-Dämmungen).

Viele Leute meinen, 1-mal bis 2-mal täglich lüften sei oft (weil es ja dann 7- bis 14-mal pro Woche ist). Das ist aber bei weitem nicht ausreichend, wie oben schon gesagt.

Hier in diesem Fall:

Entweder tatsächlich oft lüften (4- bis 8-mal täglich)

oder eine Feuchte-Kontrolle einbauen.

Gibt es im guten Fachhandel, z.B. enwilec Feuchte-Controller. Er lüftet wirklich richtig und auch passend!

Das ist, um Schimmel auf Dauer zu verhindern.

Schimmel wegmachen:

Nicht mit Chemie, ist teuer und gesundheitsschädlich.

Nicht mit Essig, denn manche Schimmelarten lieben es sauer und wachsen umso mehr.

Am besten mit Spiritus (hochprozentiger Alkohol).

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Tschüß

Woher ich das weiß:Recherche

Du bist ja eine Nase. Kaum in der Wohnung und schon willst du die Miete kürzen.

Also: Deer Vermieter hat natürlich erst mal das Recht das selber instand zu setzen. Wie er das macht und ob dir das gefällt ist erst einmal egal. Hauptsache der Schaden ist beseitigt.

Und da der Vermieter sich darum kümmert, kannst du nicht einfach die Miete kürzen.

ich empfehle die den Gang zu einem Mieterschutzverein oder vergleichbarem. Die werden dir dann genau erklären, was machbar ist und was nicht. :)

Dax1701 
Fragesteller
 23.01.2020, 16:27

Nun, ich zahle Geld für eine renovierte Wohnung, aber die habe ich nicht bekommen. Der Pilz war schön unter der gestrichenen Tapete versteckt. Klar das ich mich ärgere. Ich komme überhaupt nicht weiter mit dem Umzug. Ich kann nicht tapezieren, bis der Schimmel weg ist. Wenigstens an den Fenstern kann schnell weg.