Warum werden nicht mehr Kinder adoptiert oder in Pflege genommen?
Mich interessiert warum die allermeisten Paare neue Kinder selber machen anstatt zumindest 1 Kind aus einem Heim zu adoptieren oder als Pflegekind aufzunehmen.
Ich kenne 2 Erwachsene, die ohne leibliche Eltern im Kinderheim aufwuchsen und heute noch psychische Folgen haben. Ich denke, es wäre für ein Kind besser, in einer normalen Familie aufzuwachsen.
Ich lebe als Single und werde es auch bleiben. Vielleicht fällt es mir deshalb leicht, diese Frage zu stellen? Ich möchte verstehen, warum junge Paare lieber ein selbstgemachtes Kind wollen als eines aus einem Heim zu holen, um ihm ein besseres Leben zu ermöglichen. Gibt's ein Problem damit, einem "fremden" Kind die nötige Liebe zu geben?
12 Antworten
Woher sollen die "Unmengen" zu adoptierender Kinder herkommen?
Meinst Du wirklich, dass jedes im Heim / SOS-Kinderdorf/ Pflegefamilie / betreuten Wohnen lebende Kind für eine Adoption zur Verfügung steht?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/237/umfrage/adoptierte-kinder-und-jugendliche/
knapp 4000 Adoptionen in 2017 - wovon ca. die Hälfte "Verwandten-/Stiefkindadoptionen" sein dürften.
Und nun komme mir bitte nicht mit Drittlandadoptionen - wer gäbe "uns" das Recht Kinder aus anderen Kulturkreisen etc. sie diesen zu entfremden.
Danke, der Kommentar ist noch besser als ich ihn hätte schreiben können.
Eine Adoption ist ein großer Schritt. Es ist kostenspielig aber das sind eigende Kinder auch. Aber nicht jeder kann einfach ein Kind adoptieren. Da müssen viele Faktoren stimmen und das ist schwer. Eine adoption dauert sehr lange man wartet teilweise 3 Jahre bis man ein Kind zu sich nehmen kann. Außerdem haben viele Kinder bereits im Jungen alter Probleme (Angst etc.) Viele wollen einfach eigene Kinder oder diesen langen Weg.
eine der wenigen vernünftigen Antworten auf diese Frage, das kommt natürlich zu meinen Kommetaren auch noch dazu...Danke!!!
Legst du fest, was vernünftig ist? Darf ich nach Deiner Qualifikation fragen, die Dich berechtigt, leibliche Eltern so nieder zu machen?
Meine Qualifikation. Menschlichkeit, auch nicht dem eigenen Fleisch nund _Blut gegenüber...
Eine adoption dauert sehr lange man wartet teilweise 3 Jahre bis man ein Kind zu sich nehmen kann.
Und die 3 Jahre sind keine Obergrenze, es kann auch noch länger dauern.
Aber kostspielig stimmt nicht. Zumindest nicht bei inlandsadoption.
Weil die Schwangerschaft für eine Frau ein wundervolles Erlebnis ist und in dem Kind das Aussehen und das Wesen vieler geliebter Vorfahren weiter lebt.
Durch Schwangerschaft und Geburt baut speziell die Mutter eine enge Bindung zu dem Kind auf, es ist ihr eigenes Blut, es sind ihre Körperzellen.
Bei Adoption ist nichts davon der Fall.
Man sollte auch nicht aus Mitleid, sondern aus Liebe adoptieren. Nicht nach dem Motto, da sind noch ein paar Kinder im Regal übrig, lass uns die erst aufbrauchen. Das hört sich wenig empathisch an.
Lache immer noch, wenn man einer Mutter nach "durchstandener Geburt" ein fremdes Kind unterschieben würde, würde sie es vermutlich gar nicht bemerken, wenn sie das eigene (vielleicht noch benommen), nur kurz gesehen hätte...Tausende von Paaren, denen man Steine in den Weg legt, wären froh ein Adotivkind zu bekommen...Aber auch hier der typiscvhe menschliche Egismus: Soll aber mein Fleich und Blut sein (blöder Begriff....)
Ich denke auch, dass Egoismus eine Rolle spielt. Ich habe noch die Worte meiner Stiefmutter zu meinem Vater im Ohr: "Ich möchte aber auch ein eigenes Kind."
Ist mir relativ latte
Oh, Stiefmutter, da höre ich Frust übers eigene Leben heraus, für den jetzt alle gerade stehen müssen, die eine engere Familienbildung haben als Du.
Adoptionsverfahren sind sehr kompliziert, dauern lange und erfordern bestimmte Voraussetzungen. Bei einem leiblichen Kind vererbt man direkt seine Gene, das hat glaube ich den Vorrang.
Das Kind hat dann die Nase vom Papa und die Augen von der Mama (nur ein Beispiel) und wenn sie älter werden, findet man sich in den Gewohnheiten und Charaktereigenschaften wieder. Es gibt eigentlich nichts Schöneres.
Ich glaube, jedes Paar das eigene Kinder bekommen kann, möchte erstmal eigene, erst wenn das nicht klappt wird über Adoption nachgedacht. Oder wenn vielleicht schon 2 - 3 Kinder da sind, eines noch aufzunehmen.
Eine Adoption ist sehr schwierig. Da muss so viel geleistet werden, daß Alter muss stimmen und so weiter.
Pflegefamilien sind etwas "leichter' zu erstellen, jedoch immer noch mit viel Aufwand verbunden. Da ist dann allerdings das Problem, dass es eben nicht voll und ganz das Kind ist und das das Jugendamt immer noch Mitspracherecht hat, teilweise sogar die leiblichen Eltern.
an sich gebe ich dir Recht, bis auf:
es ist nicht eine Frage des Rechts. Aber ein Kind ist bei einer richtigen Familie besser aufgehoben, als im Heim, auch wenn es ein anderer Kulturkreis ist.
Ich kenne selbst mehrere Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene, die aus einem anderen Kulturkreis (Afrika, Karibik) adoptiert wurden.
Diese Kinder waren später auch mal auf einer Wurzelreise in ihr Herkunftsland, um zu sehen, wo sie herkamen. Und die Aussage von denen war danach immer: "zum Glück wurde ich adoptiert".
Außerdem werden die Kinder ja nicht automatisch entfremdet. Ich kenne Paare, die dann extra die Sprache des Kindes lernen (z. B. haitianisch kreol) und sich auch sonst viel mit dem Herkunftsland befassen.