Warum steht auf unserem Personalausweis unter Staatsangehörigkeit: "DEUTSCH"?

44 Antworten

Was hier irgendwie untergeht ist, daß weder "nationalité" noch "nationality" auf deutsch "Staatsbürgerschaft" sondern einfach "Nationalität" (also defacto "Volkszugehörigkeit" oder "Etnie") heißen. "Staatsbürgerschaft" hieße "citoyenneté" oder "citizenship". Das ist an sich auch logisch, da meines wissens ja nur ein deutscher Staatsbürger einen deutschen Ausweis oder Paß bekommt - oder kennt jemand Gegenbeispiele? Allerdings kann ein Italiener in der BRD eingebürgert werden und seine Nationalität bliebe trotzdem "italienisch" (oder eigentlich sogar exakter z.B. sizilianisch, dementsprechend hätten dann viele Bautzner "sorbisch" drin stehen, oder viele aus Schleswig Holstein "dänisch", aber z.B. auch "sächsisch" oder "fränkisch" usw. weil das alles Völker sind, aber irgendwann wird es krümelkackerisch) und die seiner Kinder mit einer Deutschen wäre dann "italienisch-deutsch" oder "deutsch-italienisch". Und ich bin mir ziemlich sicher, daß dies nicht so gehandhabt wird und das ist absolut inkonsequent und falsch... Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, daß keiner so richtig weiß, warum es so gemacht wird, wie es halt gemacht wird - warum auch, das machen wir schon immer so...

PatrickLassan  22.02.2017, 14:01

Allerdings kann ein Italiener in der BRD eingebürgert werden und seine Nationalität bliebe trotzdem "italienisch"

Seine Nationaliät wäre dann deutsch. denn Nationalität und Staatsangehörigkeit werden synonym verwandt, das kann man auf jedem Personlausweis und Reisepass sehen. 

Staatsangehörigkeit ist überdies nicht genau dasselbe wie Staatsbürgerschaft.

Staatsangehörigkeit bezeichnet die Zugehörigkeit zu einem Staat, während Staatsbürgerschaft die sich daraus ergebenden Rechte und Pflichten bezeichnet.

Auf dem französischen Personalausweis ("Carte d'identité") meiner Ehefrau steht: "Nationalité française", auf Deutsch also: "Französische Staatsangehörigkeit"

dillen  27.06.2010, 11:31

Ich bin Franzose, und auf meinem (französischen) Personalausweis steht auch "Nationalité : française", d.h. : prädikatives Adjektiv in der weiblichen Form (obwohl ich ein Mann bin!), nach dem Genus von 'Nationalité'. Quod erat demonstrandum

Ich finde die Frage und die Antworten darauf sehr interessant. Mit meiner Lebenserfahrung würde ich grundsätzlich folgendes antworten (und damit den einen oder Vorredner bestätigen und wieder andere ins Abseits schieben):

Richtig ist: Nationalität und Staatsangehörigkeit sind genauso verschieden, wie Staatsbürgerschaft und Staatsangehörigkeit.

Im britischen Pass steht (wie man auf dem Link sieht) unter Nationalität: britischer Staatsbürger

und bei vielen anderen Staaten dürfte es ähnlich sein.

Wir sind deutscher Nationalität und sind deutsche Staatsbürger. Wir gehören einem deutschen Staate an, wollte man einen Staat definieren, so müßte es z. Z. BRD sein. Und genau da ist das Problem: die Nationalität hat etwas mit ethnischer Herkunft und Nationalstolz zu tun. Von letzterem haben die Amerikaner z.B. reichlich. Staatsbürgerschaft und Staatsangehörigkeit hingegen setzen einen Staat voraus. Nach der völkerrechtlich anerkannten rechtswissenschaftlichen Definition haben wir einen. Doch praktisch haben wir Deutschen ein Problem: Einerseits wurde das Deutsche Reich nie abgeschafft, sondern nur besetzt, andererseits behaupten Politiker, die BRD sei Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches und sie würden die BRD - ein Übergangskonstrukt - vertreten. Auch findet sich vielerorts in den Gesetzen dazu ein Hinweis. Jedoch wird die Rechtsnachfolge (man lese das BGB zum Erbrecht und stelle fest, dass es mind. so alt ist, wie das heilige römische Reich deutscher Nation - das sind wir wohl eher wirklich) auch gern mal bestritten, wenn sie unsäglich oder mit Kosten verbunden ist.

International behaupte ich mal: einerseits werden wir geduldet/toleriert andererseits für unsere heausragenden Leistungen beneidet/geachtet so dass die BRD genauso anerkannt wird, wie die DDR seinerzeit (wenn man mal von der BRD absieht, die die DDR ja nie wirklich anerkannte, aber trotzdem Rechtsgeschäfte mit ihr tätigte)

Selbst unsere Verfassung, das Grundgesetz, enthielt eine Passage, wonach selbige neu zu fassen ist, wenn Deutschland (oder besser -das deutsche Reich - und das hat jetzt nix mit Nazis zu tun) wieder vereint sei. Mit einem advokatischem Winkelzug hat man diese historische Chance aber sittsam abgebügelt: statt einer Wiedervereinigung gab es nur einen Beitritt der Länder. Und diese, meine Damen und Herren, gibt es wirklich, wenn man vom zerstörten Preussen mal absieht.

Die BRD ist m.E. nicht existenzberechtigt. Die Bundesländer allersdings schon.

Unsere Verfassung ist nicht mehr unsere Verfassung (dafür sorgt auch die Europäisierung) - unsere Politiker nicht unsere wahren Interessenvertreter. Der deutsche Bürger ist mehr oder weniger entmündigt.

Trotzdem bin ich stolz, Angehöriger eines dem Untergang geweihten Volkes zu sein. Wir haben Großes geleistet. Ob im Guten (Ich erinnere an die Schlacht gegen die Römer, gegen Napolean, unsere Erfindungen und Entdeckungen) - wie auch im Schlechten (wobei die anderen auch keinen Deut besser sind - siehe Amerikaner)! Das ist Nationalstolz und kein Rassismus. Doch wir haben einen Maulkorb - auferlegt von unsere Politikern - nicht von uns oder anderen Staaten! Wir sind entmündigte in einem Überwachungs- und Polizeistaat. Frag doch mal Deine Rentenversicherung, was sie alles über Dich weiß, oder das Arbeitsamt - Du wirst erschrecken. Deshalb finde ich eines gut - auch wenn es schlecht ist:

Deutschland schafft sich ab - LEIDER.

Fazit Im Paß müßte stehen: Nationalität deutsch Staatsangehörigkeit: keine (hilfweise vorrübergehend BRD -ausgeschrieben!)

DocTachyon  15.10.2012, 13:04

Einerseits wurde das Deutsche Reich nie abgeschafft, sondern nur besetzt, andererseits behaupten Politiker, die BRD sei Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches

Das behauptet eigentlich niemand. Die Bundesrepublik ist nicht Rechtsnachfolger, sondern als Völkerrechtssubjekt identisch mit dem Deutschen Reich.

und sie würden die BRD - ein Übergangskonstrukt - vertreten.

Das 'Übergangskonstrukt' gibt es seit über 60 Jahren, mithin länger als das Kaiserreich, die Weimarer Republik oder das 3. Reich. Seit 1990 sollte man diesen Begriff mal langsam in die Mülltonne der Geschichte werfen.

BjoernWilhelm  30.01.2013, 18:06

Langer Text, leider falsch.

Nationalität heißt im Deutschen (!) sowohl Staatsangehörigkeit, als auch Volkszugehörigkeit. Allerdings steht im deutschen Pass dort ausdrücklich "Staatsangehörigkeit", damit es auch jeder kapiert. Folglich kann unter Staatsangehörigkeit auch nicht irgendeine ethnische Zugehörigkeit oder die Sprache eingetragen sein. Das wäre übrigens nach einer europäischen Übereinkunft verboten, weil es die Diskriminierung von Minderheiten erleichtern würde (und das früher schon getan hat).

Und das Adjektiv, das die Zugehörigkeit zu Deutschland, also dem deutschen Staat ausdrückt, ist nun mal "deutsch". Daher ist "deutsch" an dieser Stelle richtig.

Staatsangehörigkeit ist deutsch weil Bundes Republik eine Staatsform ist, Republik = Öffentlich Sache; Gemeinwesen, wir sind das Volk, Staatsvolk ist das höchste Gewalt. Des halb bin kein Bundesrepubliker sondern deutsch. In Großherzogtum Luxembourg sind es luxembourger und keine großherzogtumer... Ich find die Bezeichnung deutsch ist schon richtig, es ist die Herkunft, natürlich könnte auch Germane (Schwede oder Däne ich bin aber deutsch, weil ich schwabe bin) sein oder Teutone wie auch Alemanne, denoch passt eher zum Gesamten Bundesgebiet deutsch, deutsch sind Bayer, Schwaben, Franken und die Bezeichnung deutsch verbreitete sich von den Staufer "schwäbisch aussprache von Deutisk. Es geht nun sehr tief in die Geschichte... letztendlich spielen sehr viele Faktoren eine rolle das wir deutsch sind. Deutsch (alle deutsche sprachen, Völker, Geschichte usw). Gemeinsame Wurzel, Identität, Geschichte, Herkunft.:) Und wir deutsche hatten verschieden Staatsformen Bundesstaat (Föderal usw), Diktatur, Völkerbund, Fürstenbund Volksdemokratie usw. deutsche Staatsbürgerschaft haben wir erst seit 1871 Bayern und Preussen, es hat sich aber zwischenzeitlich geändert und natürlich haben wir Politischen Wandel hinter und und werden wir vielleicht auch zukünftig haben werden... Viele länder mussten sich erst mal zusammen finden und vereinen durch die gemeinsame Sprache. Vielleicht werden wir in ferner Zukunft die europäische Staatsbürgerschaft haben, weil ich einfach eine enge gemeinsame Geschichte haben, sei es bei den Germanen oder Kelten, Slawen usw.

Der Grund, warum es bei Staatsangehörigkeit "deutsch" heißt, ist einfach der, dass nach internationalem Völkerrecht kein souveräner deutscher Staat existiert. Daher kann man auch nicht Deutschland unter dem Terminus Staatsangehörigkeit schreiben, sondern eben "Deutsch", da angezeigt werden soll, dass die BRD kein Staat ist. Und die oben genannten Aussagen, daß bei einem türkischen Pass unter Staatsangehörigkeit "Türkisch" stünde, ist falsch. Dort steht "Türkiye", also "Türkei". Beim rumänischen Pass steht "Romania" und nicht "romanesc", beim französischen steht "France" und nicht "Francais". Schaut mal auf Youtube unter: Die Wahrheit über die BRD. Liebe Grüsse.

ducros  22.08.2009, 14:00

Das mit dem französischen Pass stimmt so nicht: Dort steht "Nationalité française", nicht "France". Und zwar sowohl auf der Carte d'Identité wie auch im Passeport! Habe beide Dokumente meiner Ehefrau gerade daraufhin noch einmal überprüft.

DocTachyon  15.10.2012, 13:07

. Und die oben genannten Aussagen, daß bei einem türkischen Pass unter Staatsangehörigkeit "Türkisch" stünde, ist falsch. Dort steht "Türkiye", also "Türkei"

Eben nicht. 'Türkiye' bedeutet 'türkisch'.

theRainsong  01.02.2018, 09:04

In Indien steht da "indian" also indisch. Selbst überprüft.