Warum gibt es das Frauenstimmrecht erst seit 1991?

6 Antworten

Das Besondere in einer direkten Demokratie ist, dass manchmal etwas sehr lange dauern kann, bis etwas in der Mehrheit der Bevölkerung als selbstverständlich gilt - das kann gut sein, aber manchmal nervt es auch

Während im städtischen Raum und in der französischsprachigen Westschweiz schon früher eine Mehrheit der wahlberechtigten Männer für das Frauenstimmrecht auf kantonaler Ebene gestimmt haben, dauert es in (deutschschweizer) ländlichen Regionen deutlich länger. Deshalb dauerte es auch so lange, bis sich landesweit eine Mehrheit fand für die eidgenössischen (= landesweiten) Abstimmungen.

Im Appenzell Innerrhoden hat es diese Mehrheit auf kantonaler Ebene nie gegeben, nachdem das Frauenstimmrecht erneut abgelehnt wurde, musste Bundesbern durchgreifen (was insgesamt eher selten vorkommt).

Die Begründung war einfach: Frauen sollen sich um die Familie kümmern und nicht politisieren und Familien entzweien (falls sie anders stimmen, als der Mann).

Tja. Macht teilen ist immer schwer. Und bei direkter Demokratie trauen sich die Abstimmenden dann leichter, so abzustimmen, wie sie möglichst viel Macht behalten. Der Abgeordnete im Parlament muss auch noch das Interview im Fernsehen aushalten, wo er riskiert, vor der halben Nation als sexistischer Ewiggestriger niedergemacht zu werden.

ganz einfach gesagt: wenn eine privilegierte Personengruppe darüber abstimmen darf, ob eine unterdrückte Personengruppe gleiche Rechte bekommen soll, wird die Abstimmung in den seltensten Fällen erfolgreich sein...

Warum? Weil man wohl nicht wollte, dass die Frauen mitbestimmen. Dabei spielt es doch keine Rolle ob sie nun gut/schlecht richtig/falsch wählen.

Sie sollten einfach die Meinung der Männer hinnehmen akzeptieren. Darum hat man nix von Frauenstimmen gehalten.

liberalen Schweiz

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