Vorschaden mitrepariert privat KFZ?

Geh einfach ganz entspannt zur Polizei und frage nach deren Rat, die werden bestimmt wissen was das beste ist. Wenn auf dem Foto das Kennzeichen zu sehen ist sollte das Bild als Beweis reichen, ausserdem sieht man ja auf dem Datum wann das Foto gemacht wurde oder vielleicht sogar noch die Schäden die schon vorher waren.

wenn du nachweisen kannst, dass vorschäden mitlackiert wurden, kannst du die in abzug bringen.

versicherungen verlangen bei der regulierung eines schadens, diesen gering zu halten. entweder es wird ein gutachten gemacht, oder es werden angebote eingeholt. man muss nicht den billigsten nehmen, aber es kann passieren, dass du den mehrpreis selbst drauflegen musst.

die geschichte hört sich an, als hätte sie bereits einen voranschlag für ihre vorschäden gehabt und sich von diesem lackierer erhofft, dass er das so mit einbaut, dass du es zahlst.

ein gutachten über den schaden kann man nachträglich schlecht machen, mit einem foto allein kannst du dir eine meinung holen, aber wahrscheinlich nichts rechtsgültiges. ich vermute also, dass es für dich schwer sein wird, hier einen betrug nachzuweisen.

daher ist es durchaus nicht dumm, die polizei zu holen (auch, wenn du dann 30.- euro ordnungswidrigkeit aufgebrummt bekommst, denn es ist tatsächlich verboten, jemand anderem ins auto zu fahren :)

aber du gibst ihr das geld, sie muss es von dir verlangen. wieviel du ihr freiwillig gibst, liegt erst mal in deiner hand. übrigens kannst du es auch deiner versicherung nachträglich noch melden. die hätten einen gutachter beauftragt, der die höhe des schadens festgestellt hätte. vorschäden, kratzer und kleine beulen halten die akribisch fest, um genau solche probleme zu vermeiden. in jedem fall würde ich da mal anrufen und fragen.

da es sich um eine arbeitskollegin handelt und ihr euch nur schlecht aus dem weg gehen könnt, und es euch beiden auch schlechte kritiken am arbeitsplatz einbringen kann, wenn da ein streit schwelt, wäre eine einigung für beide seiten sinnvoll. sieht sie das nicht so, muss man es ihr vermitteln.

zahl ihr also ggf eine summe, die zwischen ihren vorstellungen (voller preis) und deinen vorstellungen (zb die kosten ihres lackierers aber ohne vorschäden) liegt.

will sie mehr, muss sie klagen, und das wegen der 300 euro, die da dann fehlen.
wegen so einer summe klagt man eigentlich nicht, wenn man bei trost ist.

wie stehen die chancen? du hast ein anderes angebot, das zu zahlen wärst du jederzeit bereit gewesen. sie ist darüber hinausgegangen, dazu bist du nicht bereit. über die notwendigkeit der mit lackierung von spiegeln, türen etc kann man streiten. deine versicherung übernimmt alles, oder auch nur einen teil, in diesem fall wäre sie schlechter dran. und trägt das risiko des prozesses und dessen kosten, wenn sie mehr rausholen will. das wird sie vielleicht nicht riskieren wollen.

Nun ist meine Frage welche Möglichkeiten ich hier habe?

Hast du Beweise, also Bilder vom Unfallschaden?

Die Dame behauptet das die Tür mitlackiert werden musste weil sonst die Farbunterschiede deutlich wären.

Plausibel ist sowas.

Darum kümmert sich deine Kfz Versicherung...die sollte man sowieso immer ins Boot holen eben um genau solche Dinge zu vermeiden.