Vom Friseur gnadenlos abgezockt: was tun!?

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Weshalb "Anzeige erstatten"?    

Berät Dich Amazon oder der Händler, der die Produkte online verkauft, zum Produkt?   Bezahlt der Online-Händler Ladenmiete und Fachpersonal, eine teuere Saloneinrichtung  und regelmäßige Schulungen/Seminare inkl. Produktschulungen für alle Mitarbeiter?

Niemand, der ganz normal und regulär kalkuliert und Produkte zu völlig normalen Preisen verkauft, "hintergeht" irgendwelche Kunden/innen, sondern hält sich für gewöhnlich an den vom Hersteller vorgegebenen, empfohlenen Verkaufspreis, denn sonst würde ja jeder Salon, der mit der gleichen Marke arbeitet, andere Preise machen und das gäbe eine Wettbewerbsverzerrung.

Das Problem mit den Online-Händlern, die Salon-Produkte in EU-Nachbarländern in großen Mengen einkaufen, um sie hierzulande teilweise knapp über dem Preis zu verkaufen, den die Salons im Einkauf bezahlen, ist schon lange bekannt und betrifft nicht nur diese Kerastase-Pampen, sondern zwischenzeitlich die meisten weit verbreiteten Marken.

Es gibt einfach Nachbarländer, in denen auch Friseurprodukte an Salons wesentlich günstiger abgegeben werden, weil die genrelle Kaufkraft in dem Land niedriger liegt.

Nimmt ein Online-Händer dann auch noch monatlich die Mengen ab, die selbst größere Salon-Ketten evtl. in einem Jahr kaufen, schlägt er auch noch zusätzlich höhere Rabatte heraus  . . .  außerdem rechnen Online-Händler eben auch mit einer Masse an Verkäufen, die Friseursalons nicht haben.

Sollen nun deshalb, weil Online-Händler die Vorteile des EU-Binnenmarkts entdeckt haben, Friseursalons Produkte verschenken oder sogar noch subventionieren . . .  nur weil sie immer mehr von deren Lieferanten verarscht werden, die nichts dagegen unternehmen, dass die Produkte online verramscht werden?

Ihr könnt gerne alle, was auch immer Ihr wollt, irgendwo online billiger kaufen als vor Ort im Handel.  Allerdings gibt es dann einfach irgendwann den Handel vor Ort nicht mehr und es verdienen dann irgendwann nur noch ein paar Handvoll Unternehmen/Konzerne etwas damit . .  . . von denen auch wir nichts haben, weil sie deren Umsätze auch nicht hier versteuern.  

Wenn dann also irgendwann, nur weil Geiz geil ist, ales nur noch billig online gekauft wird, liegt die Wirtschaft vieler Länder einfach nur noch am Boden.

Hunderte Milliarden, die jetzt schon jährlich dank Ikea, Starbucks & Co. fehlen, wären eigentlich genug an wirtschaftlichen Einbußen für unser Land. 

Der Friseur hat für sich selbst definitiv korrekt gehandelt. Auch seine Zeit kostet und er kann zwar Produkte jederzeit nachbestellen, aber nicht die Zeit, die er verbraucht.

Kunden über Proukte zu informieren und zu den Produkten zu beraten, kostet ebenso Zeit wie fachliche Arbeiten an Haaren  . . .   und eine Fachkraft kann Dir auch genau auf Deine Haare abgestimmt, die richtige Anleitung zu allen Produkten mit auf den Weg geben.     

Ein Salon wird dann wirtschaftlich rechenbar, wenn pro Mitarbeiterstunde mind. 60 - 68 EUR umgesetzt werden.   Deine 5 Minuten Produktberatung bedeuten schon mal  5 EUR Gegenwert.

Der Salon dürfte für das 36,30 EUR Produkt ca. 18,15 EUR zzgl. MwSt. im EK bezahlen (= 21,60 EUR) .    Nach Abzug der abzuführenden Ust. sind es dann noch 32,22 EUR, die verbleiben und  wen ich von 32,22 EUR den EK abziehe, bleiben noch 10,62 EUR übrig.  

Davon ziehen wir mal eben die angebrochenen 5 Minuten ab, dann sind es noch 5,62 EUR, die eigentlich am Produkt hängen bleiben würden.  Aber auch die Erträge aus Produkten fließen mit in die jährliche Einokmmenssteuer, also sind es nur noch 2,81  EUR, die rein kalkulatorisch am Produkt hängen bleiben.

Allerdings geht auch diese Rechnung nicht auf, denn in ordentlichen Salons bekommen Mitarbeiter ab einem bestimmten Umsatz auch noch Provisionen auf den Umsatz (auch für den Produktverkauf) und schon wird es gerade noch weniger.

Leute wie Du denken scheinbar auch dass Friseure 38 EUR verdient haben, wenn Ihr 38 EUR bezahlt(?)       Für den Salon-Inhaber bleiben im Durchschnitt ca. 8,9% vom Leistungsumsatz übrig  . . . und ann kommen noch Steuern, Rücklagen, evtl. mal größere Reparaturen, notwendige Anschaffungen, u.s.w..  . .  und dann hat er auch noch nicht getankt, gegessen, seine private Miete bezahlt, u.s.w.

Wenn Du für die 38 EUR deutlich mehr als 30 Minunten in Anspruch genommen hast, liegt der Bedienpreis unter dem, was der Salon dafür eigentlich erwirtschaften haben müsste  . . .  aber evtl. ist das Haus ja Eigentum, die Einrichtung schon länger vollständig abbezahlt und er Inhaber von Haus aus wohlhabend, u.s.w.   . .   wer weiß  . . .  aber das ist seine Sache und die seines Steuerberaters.

Im Einzelhandel gibt es ja nun endlich die ersten Läden, die sich gegen eine Gebühr die Zeit zur Beratung und Information nehmen und die Gebühr wird dann beim Kauf angerechnet.

Der Schaden für den Einzelhandel durch Konsumenten, die sich in Geschäften beraten lassen und dann online kaufen, liegt jährlich auch hierzulande in 3-stelliger Millionenhöhe. 

Wilst Du zukünftig für die Läden diejenigen Mitarbeiter aussuchen, die man entslässt, weil die Menge an im Laden beratenen Kunden, die dann online kaufen, mal wieder genau die Kosten für einen Arbeitsplatz erreicht haben, der dann eingespart werden muss?

Der Frisör mag ja schließlich auch von was leben und muss einen Laden unterhalten. Wenn es dir zu teuer ist, dann kauf es nicht. Aber stattdessen kaufst du es und machst dann im Internet einen Aufstand. Natürlich ist es im Internet günstiger. Da hast du aber auch keine Beratung. Wenn du keine Beratung brauchst oder möchtest, kannst du natürlich überall einkaufen, wo du möchtest.

Das Versagen ist also bei dir selbst zu sehen und nicht beim Frisör.

Du wurdest nicht hintergangen, du hast nur nicht richtig nachgedacht, hast dich überrumpeln lassen.

Ob 38 € zuviel Geld für eine gelungene Frisur sind, lasse ich mal dahingestellt. Du vergisst, dass ein Friseur hohe Kosten für Strom und Wasser hat, die Löhne kommen dann noch dazu. Jeder möchte von seiner Arbeit leben können.

Was die teuren Produkte betrifft: Du wurdest doch nicht gezwungen, sie zu kaufen. Dann frag vorher nach, was sie kosten und schaue dann auf amazon. Wenn du sie dort nicht findest, kannst du sie immer noch bei Friseur kaufen.

Das ist auch der Grund, warum viele Einzelhandelgeschäfte kaputt gehen: Die Leute schauen, informieren sich. Und kaufen dann billig im Internet.

Na das wollte ich doch auch tun! ich wollte schauen, welche Produkte er bei mir verwendet hat. lieber verarscht er mich und sagt: "KOMM DOCH PERSÖNLICH VORBEI"

@ExpandYourMind

Du hättest auch dort die Produkte nicht kaufen müssen.

Sowas nennt man "Lehrgeld bezahlen". Ich nehme an, du lernst daraus und verhältst dich nächstes Mal anders.

Ja , aus Fehlern lernt man und sammelt so Erfahrung...

Wenn Du weiblich bist, ist der Betrag von 38 Euro für die Frisur völlig normal. Ich zahle das auch.

Auch die anderen Preise sind normal. Du hättest es doch nicht beim Friseur kaufen müssen.

Ich wusste es nicht, da das mein 1. Friseurbesuch seit langem war. Zudem bin ich Männlich!

@ExpandYourMind

Dann hast Du Dir was aufschwatzen lassen. Mein Mann zahlt ca. 15 Euro, er lässt aber auch nur schneiden.

Natürlich ist das legal!

Wer weiß denn nicht, dass Pflegeprodukte vom Frisör überteuert sind? 

Mit welchem Recht erwartest Du eigentlich eine kompetente, telefonische Beratung? Ist Dir nicht klar, dass Beratung eine Dienstleistung ist? Warum wolltest Du sie umsonst? 

Rufen Dich auch Leute an, die Du kostenlos berätst? Nein? Warum erwartest Du es von Friseuren?

Weißt Du, was ein Friseur verdient? Viel ist das nicht. Darum verkaufen sie auch noch Produkte mit Beratung.

Nun komm mal wieder auf den Teppich. Dir waren es die Produkte wert, als Du sie gekauft hast. Der Friseur hat Dich nicht betrogen. Es war ein einfacher Deal. Die Produkte zu dem genannten Preis.

Der Friseur hat NICHT bei Dir zuhause angerufen und aggressive Telefonwerbung gemacht. Du wolltest etwas von ihm. Genau das hast Du bekommen. Er hätte Dir auch gar nichts sagen müssen.

Weil er mir am Ende beim verabschieden gesagt hat "Ruf an, wenn du fragen hast :) "