Unterhaltspflicht bei ungewollter Schwangerschaft?
Ich habe eben ein Video einer jungen Dame gesehen die trotz Verhütung ungewollt Schwanger wurde. Da kam mir die Frage zur Regelung bezüglich des Unterhalts.
Was ist wenn beide Parteien kein Kind wollen und dementsprechend Verhüten dies aber versagt. Und zum maximalen Pech trennen sich die beiden kurz nach der Schwangerschaft. Von der Schwangerschaft selbst erfährt die Mutter dann erst einige Woche später und der Vater dann nochmal 1-2 Wochen später. Nun will die Mutter das Kind aber nach erfahren der Schwangerschaft behalten.
Er sagt von Anfang an das er das Kind nicht möchte und mit allem nix zutun haben will. Eventuell die Abtreibung bezahlt etc.
Wie ihr seht versuche ich den günstigsten Fall für den Vater zu erzeugen. Was wäre nun mit dem Unterhalt. Wozu wäre er verpflichtet?
17 Antworten
Sorry, dass ich dich enttäuschen muss, aber es gibt in Sachen Unterhalt keinen "günstigsten Fall". Der biologische Vater des Kindes ist verpflichtet Unterhalt nach Düsseldorfer Tabelle zu zahlen. Ob er das Kind wollte oder nicht, ist völlig unrelevant. Er hat es gezeugt und ist leiblicher Vater. Damit hat er die Verantwortung für das Kind mitzutragen. Sollte er sich weigern Unterhalt zu zahlen, kann er relativ einfach darauf verklagt werden. Natürlich kann zwischen den Ex-Partnern privat besprochen werden, dass kein Unterhalt gezahlt werden muss, aber spätestens sobald die Mutter auf Sozialhilfen irgendeiner Art angewiesen ist, wird sie das Recht auf Unterhalt durchsetzen müssen.
Unterhalt muss sogar gezahlt werden, wenn kein Kontakt besteht, die Mutter alleiniges Sorgerecht hat und das Umgangsrecht nicht erlaubt wird.
Noch wegen der Abtreibung. Es ist so gewollt und meiner Meinung nach (Wichtig: Meine Meinung ist nicht Allgemeingültig!) auch Richtig, dass am Ende die werdende Mutter darüber entscheidet, ob eine Abtreibung gemacht wird oder nicht. Immerhin ist es ihr Körper, der sich dieser Prozedur unterziehen muss und ihre Psyche, die mit dem Verlust zurecht kommen muss. Natürlich ist es empfehlenswer, dass Mutter und Vater eine gemeinsame Lösung finden, aber am Ende liegt die Entscheidung einzig bei der Mutter. Bezüglich Unterhalt gilt auch hier das was ich oben bereits geschrieben habe.
Vielen Dank für diesen Beitrag. Endlich mal eine gut begründete ausformulierte Antwort.
Dieser Fall ist wie gesagt hypothetisch und ich denke das hat nicht jeder bemerkt da einige Antworten ziemlich "hitzig" wirken.
Es gibt nur Vaterschaft und keine Vaterschaft, hätte / wäre / könnte spielen da keine Rolle. Der Gesetzgeber sieht da schlichtweg das Kind, vom fehlenden Zeugungswillen des Vaters kann sich das Kind auch nichts kaufen. Entsprechend ist es auch völlig richtig, dass in solchen Fällen der Vater voll unterhaltspflichtig wird.
wenn der vater bekannt ist muss der zahlen egal ob es gewollte war oder nicht kann er nicht zahlen kann die mutter einen unterhaltsvorschuss beantragen den sich das amt gegebebfalls vom vater zurück holt
Wozu wäre er verpflichtet?
Wenn das Kind ausgetragen wird und feststeht, dass er der Vater ist, dann ist er verpflichtet Unterhalt für das Kind zu zahlen und mindestens die ersten 3 Jahre für die Mutter (je nach Leistungsfähigkeit).
Daran gibt es nun mal auch nichts zu deuteln und das Gesetz legt es eindeutig fest.
Es ist und bleibt letztendlich ihre Entscheidung ob sie das Kind haben möchte oder nicht.
Das Kind hat einen Unterhaltsanspruch. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es ungewollt ist.
Ich kann dem Mann nur raten, einen Vaterschaftstest machen zu lassen. Ist er nicht der biologische Vater, ist er raus.
Fändest du es Fair wenn Man(n) eine Frau zu einer Abtreibung die sie nicht will zwingen würde?
Fair für wen, Mersari. Den Vater, die Mutter oder das Kind. Du darfst nicht vergessen daß so was immer auch von der Perspektive abhängig ist. Es wäre auch nicht fair die Mutter in finanziellen Schwierigkeiten zurück zu lassen oder dem Kind den Vater zu verweigern. Hier ein toller Spruch dazu. Das Leben ist nie fair. Es ist nur fairer als der Tod.
Egal wie entschieden wird, die Frau muss mit den Folgen leben. Und es ist ihr Körper, der durch die Schwangerschaft durch muss oder mit einer Abtreibung fertig werden muss.
Allerdings gibt es auch Frauen, die die Schwangerschaft als Druckmittel verwenden (z. B. um einen Mann an sich zu binden oder finanziell ausgesorgt zu sein). Deshalb kann ich nur jedem Mann in einer solchen Situation empfehlen, auf einem Vaterschaftstest zu bestehen.
Na, wenn eines wirklich fair ist dann der Tod. Jeder stirbt.
Das stimmt schon. Der Tod an sich is der große gleichmacher. Aber die Umstände wie man stirbt sind selten fair. Viele sterben viel zu jung, lassen ihre Familie zurück oder ähnliches...
Wie gesagt existiert dieser "Vater"nicht. Ich habe mir die Geschichte ausgedacht weil mich die Thematik interessiert. Ich persönlich finde es irgendwo nicht fair den Mann vollkommen außenvor zu lassen bei dieser Entscheidung.