Unterbezahlt in der Ausbildung?
Mein Sohn hat ein Praktikum in einem Autohaus gemacht, denn er hatte sich dort um einen Ausbidlungsplatz für August 2020 als KFZ-Mechatroniker beworben. Am Ende des 14 tägigen Praktikums kam der Geshcäftführer auf ihn zu und teilte ihm mit, dass alle sehr zufrieden mit ihm gewesen seien und er den Ausbildungsplatz sicher hätte. Nun kam heute der Ausbildungsvertrag mit der Post und im Großen und Ganzen ist alle okay. Doch es fiel auf, dass die Angaben zum Gehalt in den einzelnen Lehrjahren auf Tippex geschrieben wurden. Von der Rückseite mit einer Taschenlampe beleuchtet kann man sehr gut erkennen, dass die unter dem Tippex verborgenen Ausbildungsgehälter rund 100 bis 150 höher liegen, als das was darüber geschrieben wurde. Natürlich würde mein Sohn die Ausbildung sehr gerne in dem Betrieb machen, aber wenn dort 540 statt 660 im ersten, 600 statt 720 im zweiten, 680 statt 830 im dritten und 720 statt 870 im vierten Lehrjahr bezahlt werden, dann finde ich das nicht okay. Mein Sohn ist gerade 18 Jahre alt geworden, aber ich denke ich werde gemeinsam mit ihm dort hingehen und den Vertrag hinterfragen. Hat jemand eine Idee, wie wir am besten vorgehen sollten?
4 Antworten
Wenn der Ausbildungsbetrieb deines Sohnes im Arbeitgeberverband ist, muss er die tarifliche Ausbildungsvergütung zahlen. Daran ändert auch der gesetzliche Mindestlohn für Azubis nichts, der ab 2020 für neue Verträge gilt. An diesem Mindestlohn scheint sich die Werkstatt zu orientieren.
Man müsste wirklich klären, ob der Betrieb einer Tarifbindung unterliegt oder ob er lediglich den Vertragsvordruck eines tarifgebundenen Betriebs verwendet und für seine Bedürfnisse abwandelt.
der Azubi, der dort zur Zeit im ersten Lehrjahr ist, bekommt 660 Euro...
Ich würde da erstmal bei der Handwerkskammer anrufen und mich über den Betrieb erkundigen. Ansonsten halte ich es eigentlich für absolut unmöglich, zwei Leute im gleichen Betrieb für die gleiche Arbeit unterschiedlich zu bezahlen.
Natürlich möchten wir den dort arbeitetnden Azubi nicht anschwärzen und nicht dort hingehen und sagen, dass der jetzige Azubi aber eben viel mehr bekommt. Ach Mist, denn eigentlich fand mein Sohn es dort toll und hat sich sehr gefreut, dass der Betrieb ihn nehmen möchte....aber nicht unter diesen Umständen finde ich.
Das hat wirklich nichts mit anschwärzen zu tun, denn offensichtlich wird der andere einfach korrekt bezahlt.
Vielleicht ist das durchschnittliche Gehalt 300€ höher und das mit dem Tippex und dann wieder das alte anzubieten war der Trick.
das verstehe ich nicht.....
Das Durchschnittsgehalt ist eigentlich 800 im ersten Jahr. Jetzt hat der Geschäftsführer absichtlich einen Zettel gemacht mit 660, mit Tippex verdeckt und was anderes hingeschrieben. Wenn ihr euch jetzt beschwert, bekommt ihr den alten Lohn und seit glücklich damit, aber eigentlich ist es immer noch zu wenig.
Ich würde einfach nochmal einen Vertrag anfordern der ohne Tippex ist. Ansonsten nicht unterschreiben. Wenn man schon beim Vertrag verarscht wird, was soll das dann für eine Ausbildung werden...
Schau doch einfach nach was im Tarifvertrag steht.
Durchschnittlich 1. LJ 700 Euro, 2.LJ 750 Euro, 3. LJ 800 Euro und 4.LJ 850 Euro...aber im Netz steht durchschnittlich
wie finde ich heraus, ob der Betrieb tarifgebunden ist?