Steuerberater Kosten Monatlich & Jahresabschluss

4 Antworten

Kontierung und Erfassung ist nur der erste Teil der Arbeit. Ebenso wie die Erstellung von Umsatzsteuer-Voranmeldungen. Lohnabrechnungen habt Ihr vergessen, in der Regel wird ja wenigstens für den Gesellschafter-Geschäftsführer monatlich eine erstellt. Auch wenn die 11 Monate im Jahr gleich ist, kostet auch Geld.

Die zweite Hälfte der Arbeit ist nun einmal die Erstellung des Abschlusses und auch der Steuererklärungen.

Natürlich kommt es nicht nur auf den Umsatz an, sondern auch darauf wie aufwendig die Buchhaltung ausfallen muss. Damit ist nicht gemeint, wie viele Listen oder Aufzeichnungen geführt werden müssen oder von Euch geführt werden. Das kann natürlich die Quantität der Arbeit in die Höhe schrauben. Aber es geht auch um die Qualität der nötigen Arbeit.

Je komplexer Sachverhalte werden, desto höher wird auch die Rechnung. Der Berater, mit dem Ihr da telefoniert habt, der ist absolut mit einem freundschaftlichen Preis auf Euch zugegangen.

Viele Berater äußern sich auch gar nicht zu den Preisen. Aus gutem Grund. Ich selber hatte neulich einen Fall, wo wir die laufenden Geschäftsvorfälle kontierten. Die Rechnung wollte er noch vom OLG geprüft haben. Alle Verfahrenskosten gingen zu lasten des Kunden. Weil die Preisbildung i.O. war. Aber sie muss dann auch gerichtlich überprüft werden können.

Hintergrund war unter anderem, dass er meinte, seine paar Belege... Was aber hinter ein paar Belegen für Arbeit stecken kann, darüber kann man so eigentlich gar nicht sprechen. Weil die zu machenden Überprüfungen oder Prüffolgen so umfangreich sind. Viele Neukunden kommen an und erzählen was von alles ordentlich und nur ganz wenig und alles ganz einfach.

Hinterher sieht man alle Belege auf extra Blätter getackert, aber wo die Belege in der Kasse ausgetragen wurden ist dann eine Suchaufgabe. Also nur ein sehr einfaches Beispiel - Was hoffentlich nachvollziehbar ist. Manchmal wenn man Informationen zu Dingen braucht, um eine korrekte Einordnung zu erreichen, dann merken Mandanten auch mal was von der Komplexität. Doch das diese Komplexität eigentlich immer gegeben ist und damit gearbeitet wird, ist leider für viele nicht verständlich. Klar, wenn die Antworten alle klar auf dem Beleg stehen, zu meinen Fragen, dann kann ich die Fragen selber beantworten. Brauche ich Vertragsinhalte, von häufig auch nur mündlich geschlossen Verträgen, da wird nur bei einem Bruchteil der Sachverhalte deutlich gemacht, was für Arbeit dahinter steckt.

Auch die Ausbildung und Fortbildung, dass dauernd auf dem rechtlichen Stand zu bleiben, warum tut man das? Hobby? Wer soll es dann bezahlen? Der Buchhalter? Der Steuerberater? Oder wer eigentlich? Ich denke, dass es verstanden werden sollte, dass Steuerberatung ein Qualitätsprodukt ist. Mit Leistungen vieler anderer wirtschaftlich Tätigen nicht vergleichbar.

Dafür sehe ich dann Stundensätze, die im Bereich Buchhaltung auch mal im Bereich von unter 30 Euro liegen. Wie soll das gehen? Rein aus wirtschaftlichen Erwägungen. So ein Arbeitsplatz kostet ja auch, es sind ja nicht nur die Lohnkosten oder der Unternehmer-Lohn.

Was ist mit anderen Kosten? Vielleicht einer Vermögensschadensversicherung wie sie Steuerberater eben haben müssen. Ich brauche keine, bin kein Steuerberater, aber warum schließt er die denn ab? Weil er sonst Euch die Leistung gar nicht anbieten dürfte. Also ist doch klar, dass viele Dinge - wie auch die wahnsinnigen - Softwarepreise irgendwo finanziert werden müssen. Jede Stunde, die mit einem Programm gearbeitet wird, wird mit mindestens einem Euro für die Nutzung vergütet. Das ist eben Profisoftware. Das Wiso-Einkommensteuer-Programm kann man sich vielleicht vorstellen hat gar nicht die Datenbank dahinter um da mehr als 20 Leute zu bearbeiten. Wenn überhaupt.

Also: Nett überhaupt eine Schätzung bekommen zu haben. Weil viele Berater da schon auf Neu-Kunden hereingefallen sind. Buchhaltung ist etwa die erste Hälfte der Arbeit, die weite ist etwas höher zu bewerten. Da kommen noch einmal ein paar extra Geschichten, auch an das Wissen gerichtet.

1.200 Euro zu 1.500 Euro ist ein absolut freundlicher Preis. Wobei ich das Telefonat nicht kenne und es sogar sein kann, dass dieser Preis tatsächlich nur deshalb gemacht wurde, weil der Berater Mandate braucht. Leider geht es bei vielen über den Preis und nicht über Qualität.

Die Qualität kann man schlecht abschätzen, es ist auch die Frage welche Qualitäten gefordert werden. Beispielsweise gibt es Steuerberater, die bis heute kaum UGs betreut haben. Da wäre es mir schon zu dumm eine UG dort betreuen zu lassen. Es sind nicht viele Besonderheiten, aber Feinheiten. Will auch gar nicht raten, wer da jetzt mehr Erfahrung hat. Kenne auch den diskutierten Steuerberater nicht.

Grundsatz: Es ist das wichtigste das Vertrauen besteht. Wenn Du Deinem Berater nicht Deine Konfektionsnummer sagen würdest, dann verlasse sofort das Büro. Weil im Zweifel geht es um viel privateres. Auch bei einer UG.

A1MlezZ 
Fragesteller
 28.11.2014, 15:23

Danke :) Wir hatten letzte Woche noch ein Termin bei diesem und haben auch dort nochmal den Preis etc. hinterfragt. Der Preis ergibt sich wohl durch sein Büchlein wo alle Preise drin stehen, das er nur auf Kundenjagt ist kann ich eig. verwerfen denn er hat uns bei der Anzahl an Buchungen für die nahe Zukunft eine angestellte ans Herz gelegt da er für sowas zu teuer sei. Kunden hat dieser wohl genug und wohl auch viele GmbHs etc. die ja der UG sehr ähnlich kommt.

Wissen kostet Geld und dieses Wissen bekommen wir dort wohl auch :)

Er will möglichst viel automatisiert über CSV machen, hat auch gleich gesagt das die Buchhaltung zu 100€ nicht möglich sei wenn er alles von Hand tippen muss.

Dirk-D. Hansmann  28.11.2014, 16:59
@A1MlezZ

Hi,

danke für die Rückmeldung! Das freut mich. Die Gebührentabelle bietet eben den Rahmen für nachvollziehbare Preise. Dabei ist die StBGebV wirklich mandantenfreundlicher, als das vergleichbare Werk der Rechtsanwälte.

Ich finde es toll, dass Ihr Euch da mit dem Berater zusammen gesetzt habt, die Abläufe besprochen sind. Vielleicht auch schon einige Notwendigkeiten für die Bearbeitung oder worauf insgesamt geachtet werden sollte. Was Du da schilderst klingt schon nach einer wirklich guten Grundlage.

Wenn was vom Finanzamt kommt, gleich postwendend weiterleiten. Dann hält Euch das Büro schon den Rücken frei.

Viel Erfolg!

Ich denke mal. dass der Ansatz für den Jahresabschluss geschätzt ist.

Dabei musst Du aber folgendes bedenken:

Der Jahresabschluss muss im eBundesanzeiger veröffentlicht werden. Das wird wohl auch der Steuerberater machen.

Neben dem Jahresabschluss sind auch die Erklärungen für die Betriebssteuern zu fertigen, nämlich

Körperschaftsteuer

Gewerbesteuer

Umsatzsteuer.

Wenn das in den 1.500,00 € enthalten sein sollte, ist dieser Betrag sehr moderat.

Ich zahle für die monatliche Umsatzsteuererklärung und die Buchungen 65.--€.

Für den Jahresabschluss ca.1200.-€. An das Finanzamt für die Dauerfristverlängerung 900.--€.

Die Kosten für den Steuerberater habe ich mit diesem vereinbart. Jahresumsatz ca. 250 000.--€..

Ich als langgedienter Bilanzbuchhalter in einem Betrieb mit einer Belegschaft von 1.500 Beschäftigten, mache auf Aushilfslohnbasis im Ruhestand für einen Freund mit ca. 300.000.- Umsatz (Handelsvertretung) die Fibu, USt-Voranm., LSt-Anm. inkl. Jahresabschluss und E-Bilanz für 100.- Euro monatlich also insges. 1.200.- Euro im Jahr billiger bekommt man diese Leistung nirgends, naja unter Freunden. Ich bin auch recht flott, in 2 - 3 Stunden monatlich auf Lexware, den Jahresabschluss mache ich in ca. 4 Stunden fertig.

Helmuthk  15.11.2014, 11:02

Da lass Dich aber nicht von der Steuerberaterkammer erwischen.

Dir ist wohl klar, dass Du unerlaubte gewerbsmäßige Hilfe in Steuersachen erteilst?

Und wenn Du das Programm "Lexware" mit dem Lohnprogramm besitzt und möglicherweise auch selbst bezahlt hast, wird sich das bei Einnahmen von 1.200,00 € nicht rechnen.

Du wirst also noch weitere Mandanten unter Verstoß gegen das Steuerberatergesetz betreuen müssen, um auf Deine Kosten zu kommen.

Nebenbei: Erklärst Du Deine Einnahmen in der Einkommensteuererklärung oder bist Du als Minijobber angestellt?