Steuer- Klasse 3 und 5 nachzahlen?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nun beruhig dich erst mal. Du musst dich dem Verständnis dieser Sachen nicht verweigern, es ist nämlich ziemlich einfach zu verstehen.

Zunächst: Dein Mann zahlt ganz bestimmt nicht 1.000 Euro Steuern. Nicht von 2.600 und nicht bei Steuerklasse III. Eher zahlt er so um die 200 Euro Steuern. Freilich kann er insgesamt 1.000 Abzüge haben (Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung). Wobei mir 1.000 in Summe immernoch ein bisschen hoch erscheinen.

So, eigentlich haben Verheiratete die Steuerklassen 4 und 4. Das ist so äääähnlich wie 1 und 1.

Verheiratete können aber stattdessen die Steuerklassenkombination 3 und 5 wählen.

Das bedeutet, dass der Ehepartner mit der Steuerklasse 3 (dein Mann) weniger besteuert wird, dafür aber der Ehepartner mit der Steuerklasse 5 (Du!) stärker besteuert wird.

Du darfst also deine Besteuerung nicht isoliert sehen. Dafür dass du etwas mehr Steuern zahlst, bekommt dein Mann deutlich weniger abgezogen! D.h., wenn Ihr beide Steuerklasse 4 hättet, würdet Ihr noch weniger netto rausbekommen. Ihr habt also effektiv gespart.

Aber: Das ist nur eine Art Steuerstundung. Was Ihr tatsächlich an Steuern zahlen müsst, hängt davon ab, wieviel Ihr zusammen insgesamt verdient. Ihr müsst nach dem Jahresende eine Steuererklärung machen, und voraussichtlich wird es zu einer Steuernachzahlung führen.

wildcarts  27.11.2013, 09:40

Normalerweise sagt man, dass bei einem Brutto-Unterschied von mehr als 40% Steuerklasse 3/5 zu empfehlen ist. Und hier liegt es bei fast 50%, weswegen das schon gut gewählt ist.

Ihr habt also effektiv gespart.

Das ist nicht ganz sauber ausgedrückt. Denn man spart nichts, wenn man eine Steuerklasse gewählt hat. Man verschiebt die Ausgaben/Einnahmen lediglich. in Summe bleiben sie identisch.

Wobei mir 1.000 in Summe immernoch ein bisschen hoch erscheinen.

Naja, sie wird ein wenig aufgerundet haben. Ich gehe mal von 900€ aus. Bei Steuerklasse 4 wären es dann ca. 1000€.

Vielleicht ist aber noch eine betr. Altervorsorge drin?

WinterWeiss 
Fragesteller
 27.11.2013, 09:44
@wildcarts

Mann hat nicht, aber ich!

Kleinalrik  27.11.2013, 10:36
@wildcarts

Das ist nicht ganz sauber ausgedrückt. Denn man spart nichts, wenn man eine Steuerklasse gewählt hat. Man verschiebt die Ausgaben/Einnahmen lediglich.

Nichts anderes habe ich geschrieben. Denn gleich im Folgeabsatz schrieb ich:

Aber: Das ist nur eine Art Steuerstundung. Was Ihr tatsächlich an Steuern zahlen müsst, hängt davon ab, wieviel Ihr zusammen insgesamt verdient. Ihr müsst nach dem Jahresende eine Steuererklärung machen, und voraussichtlich wird es zu einer Steuernachzahlung führen.

EstherNele  27.11.2013, 10:52
@wildcarts

Wenn man sich für eine betriebliche Altersvorsorge entscheidet und dort einzahlt, kann man aber doch nicht schimpfen, dass die Abzüge zu hoch sind.

Sozialabgaben in einer Höhe von ca. 20,5 % vom Brutto bezahlen wir alle!

Der Rest ist Lohnsteuer + Pflegeversicherung und so was.

Die 1000 Euro Abzüge glaube ich nicht !!!

Mehrere Netto-Brutto - Rechner sagen : 1912 netto bei 2600 brutto und StKl.3 und schlechtesten Ausgangsbedingungen (Kirchensteuer ja, keine Kinder) ...

Hatte selbst mal mit der StKl.1 etwa 2600 brutto, deswegen kam mir das spanisch vor.

Wenn man sonst noch wo einzahlt (auch betriebliche Altersvorsorge), dann kann man so etwas schlecht vergleichen, dann sollte man hier das "gewöhnliche" Netto angeben.

WinterWeiss 
Fragesteller
 27.11.2013, 09:48

3 und 5 ist schon das Beste für uns. 4/4 zahlen wir noch mehr nach. Danke für Antwort! Arbeit heutzutage ist auf jedem Fall was Gutes. Ich bin trozdem froh, dass ich sie habe!

Was genau ist die Frage?

Lohnsteuer ist die monatliche Vorauszahlung auf die Einkommensteuer. Wenn beide Ehepartner etwa gleich verdienen, empfiehlt sich für beide die LSt-Klasse 4, wenn einer wesentlich mehr verdient als der andere, sollte der Ehepartner mit dem größeren Einkommen Klasse 3 nehmen, der mit dem kleineren die Klasse 5.

Damit wird dem größeren Einkommen zunächst erst mal ein niedrigerer Steueranteil einbehalten, dem kleineren Einkommen aber ein größerer Anteil. Das spielte bisher keine Rolle, trifft Dein jetziges Einkommen aber schon.

Sieht erst mal häßlich aus - die Lohnsteuer ist aber nur eine Einzahlung auf die Einkommensteuer, die nach Eurer Jahreserklärung ermittelt wird. Wenn Ihr dort jetzt viel einzahlt, kriegt ihr hinterher mehr raus bzw. müsst weniger nachzahlen.

Falls Eure Gehälter etwa vergleichbar sind, solltet Ihr Euch beide aber in LSt-klasse 4 einordnen lassen.

Zu dem Geheule über Geringverdiener und Arbeitslose fällt mir allerdings kein praktischer Rat ein... isso....

Du musst jetzt nicht die Al als Beispiel nehmen, denn das ist eine ganz andere Fraktion. Außerdem zahlen die keine Steuern. Zunächst einmal ist 5 nur in Kombi mit 3 möglich - da schreibe ich Dir vermutlich nichts neues -. Gedacht ist diese Kombi für geringer Verdienende, die mit 5 weniger Steuern bezahlen. Somit zahlst Du von ca 500 € Abzug nicht nur Steuern, sondern davon Krankenversicherung und sonstige Unkosten, die bei der Differenz zwischen Netto und Brutto üblich sind. Du solltest Dir mal den tatsächlichen Steuerbetrag anschauen. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und meine Lohnabrechnungen die ich als Callcenteragent bei der Firma Walter-Services bekommen habe, für März 2013 rausgesucht. Man lese und staune: Brutto 1303 € davon Steuer 43 €, allerdings LK 4. Diese wiederum empfiehlt sich, wenn beide Eheleute etwa gleich verdienen. Meine Frau verdient zwar mehr, aber die Spanne ist nicht so hoch wie bei Euch. Auch bei Deinem Mann musst Du schauen,w as er tatsächlich nur an Steuern bezahlt - mit Sicherheit keine 1000 €. Mit 3 hat Dein Mann schon deutlich weniger Steuerbelastung, hier fallen andere Unkosten ins Gewicht. Allerdings ist die Scheere zwischen Euern beiden Gehältern recht hoch, so dass Du bei 5 mit zuwenig Steuern das Jahr über belastet wirst und somit nachzahlen musst. Bei dieser Gelegenheit möchte ich unsere Steuergeschichte kurz anreisen: Wir leben an der französischen Grenze, meine Frau als Französisn ist Grenzgängerin, wir müssen grundsätzlich Steuer voraus zahlen und das nicht zu knapp. Außerdem bist Du kein Geringverdiener. 1300 € ist ein in unserem Lande durchaus üblicher Bruttolohn, da es bei uns keinen SMIC (Mindestlohn) gibt. Auch Deine Freundin kannst Du nicht als Grundlage nehmen. Sie hat eben nun als Alleinstehende Stkl 1 und da sind die Abzüge besonders hoch. Außerdem sind die Probleme Deiner Freundin nicht Deine Probleme. Den Schluss Deidnes Textes möchte ich hier nicht kommentieren.

Bernd Stephanny

Also ... mal der Reihe nach zu deinen vielen Fragen in diesem Beitrag ...

Wenn du StKlasse 5 hast, dann hast du die StKlasse gewählt, in der du höher versteuert wirst als dein Mann. Das macht auch Sinn, da der höhere Steuersatz bei dem höheren Einkommen von ihm auch mehr Abzüge bedeuten würde.

Also habt ihr - aufgrund der unterschiedlichen Einkommen - die für euch finanziell beste Variante gewählt.

Wenn du 2 Jahre keine Leistungen gekriegt hast, dann habt Ihr euch damit um ca. 820 € verbessert. Du schreibst allerdings auch nicht, was das für ein Job ist (mehr oder weniger qualifiziert) und wieviel Stunden du arbeitest.

Was ich eher nicht glaube, sind deine Angaben zum Gehalt. Wenn ich die Angaben von Dir durch einen Brutto-Netto-Rechner (durch 3 verschiedene Programme!!!) schicke und den ungünstigsten Fall annehme (Kirchensteuer ja, keine Kinder), dann bekomme ich egal weg ein Nettogehalt von etwa 1912 € für deinen Mann.

Das ist mir ehrlich gesagt auch nur aufgefallen, weil mein Verdienst etwa in dem Bereich lag, allerdings mit anderer Steuerklasse.

Was der Unterschied zwischen einem Geringverdiener und einem Arbeitslosen ist - der Geringverdiener hat einen Freibetrag auf sein Erwerbseinkommen, also nicht der gesamte Betrag wird auf das ALG angerechnet. (Also der Geringverdiener, der ergänzende Leistungen bekommt.)

Ich vermute sehr stark, deine Freundin würde entweder bei einem so niedrigen Einkommen entweder Aufstocker sein oder Wohngeld beziehen.

Wer allerdings aus persönlichem Stolz solche sozialen Unterstützung nicht beantragen will, dem bleibt echt nur die Lösung: entweder mehr arbeiten oder anderer Job.

Ja, du hast Recht, das läuft unter "Geringverdienst" und den Begriff der arbeitenden Armut ("working poor") gibt es in den Staaten schon länger.

Was empfiehlst du? Job hinschmeißen, weil du für so wenig Geld den Wecker nicht ausmachst und Stütze beziehen?

Nicht falsch verstehen - ich werte gar nicht das System ALG (I und II) ab, über die Leistungen bei zweiterem kann man streiten ...

Was mich eher nervt, sind Leute, die arbeiten könnten, die einen Job kriegen könnten (der durchschnittlich für Region / Quali / Arbeitsbedingungen entlohnt wird) und die dann lieber den anderen Steuerzahlern der Solidargemeinschaft auf der Tasche liegen, weil sie sich unterbezahlt fühlen bzw. völlig absurde Vorstellungen von ihrem "Marktwert" haben in Abhängigkeit von Bildung und Qualifikation.

Und der letzte Satz ist doch - gemessen an einer vermuteten guten Allgemeinbildung, die ich anhand von Ausdruck und Schreibstil bei dir vermute - totaler Quark !!!

Kein Staat funktioniert, wenn keiner mehr arbeitet und Steuern zahlt , sondern nur Geld haben will ...

WinterWeiss 
Fragesteller
 01.12.2013, 10:20

Und der letzte Satz ist doch - gemessen an einer vermuteten guten Allgemeinbildung, die ich anhand von Ausdruck und Schreibstil bei dir vermute - totaler Quark !!!>

danke und ja, ihr habt alle Recht. Das war meine erste LstAbbrechnung. Und ich war wüttend, ich wollte unbedingt Meinungen von den Anderen darüber erhalten! Sicherlich, dss Arbeiten, egal (fast), was man verdienen würde, immer noch das Beste. Arbeitslos sein, ist nicht "allemann Sache". Und Qualif. hab ich genung))) allerdings ..hm ..ausländische, die nicht annerkannt wurden. Hier habe ich eine neue Ausbildung gemacht - und es war wunderschön!!! Ich würde es gern noch mal machen. Seit einigen Jahren bin ich in DE und versuche, was daraus zu machen, was Arbeit und Beruf angeht. Kultus, Bildungsministerium, Ämte - alles funktioniert, meiner M. nach, super. Woanders gibt es schlimmer.

Und irgendwas ausnutzen - ist gar nicht mein Ding. Aber bitte, das Thema "Ausländer" deswegen nicht hervorheben..

Ich finde da nicht so wirklich eine Frage ;)

Zum Thema Steuerklasse: Es ist unerheblich in welcher du bist, du zahlst immer das Gleiche.

Ob alleine in Steuerklasse 1 oder zusammen in 3/5 oder 4/4 es bleibt das gleiche. Der Unterschied liegt nur in dern "Raten". In 3/5 habt ihr Netto insgesamt etwas mehr im Monat, kriegt dann aber kaum was zurück oder müsst nachzahlen. Bei 4/4 kriegt ihr im Monat etwas weniger, müsst dafür aber nicht nachzahlen und kriegt evt. noch was raus.

Eure Zahlen sind soweit stimmig. Völlig normal!

Wenn einer von euch Arbeitslos war, hat er ja länger keine Steuern gezahlt. daher werdet ihr auch nichts rauskriegen. Was soll man euch denn zurückgeben, wenn ihr nichts gezahlt habt?

Die andere Frage, ob sich Arbeit noch lohnt, kann man unterschiedlich betrachten. Ich seh es jedenfalls so:

Um so mehr Leute denken, sie wären mit H4 besser dran, weil sie mit Arbeit nicht mehr Geld haben, um so weiter werden die Löhne sinken, da es genug Leute gibt, die es anders sehen.

Ich würde um nichts in der Welt wieder zum Amt rennen! Da arbeite ich lieber 25 Std. am Tag, bevor ich mich wieder mit dem Arbeitsamt herumplagen muss. Als ausgebildete Fachkraft bekommt man Vorschläge für "Knastarbeit", bei der man weniger verdient als man Arbeitslosengeld bekommt und wenn man das nicht macht, wird man gesperrt.

Ich verstehe Leute nicht, die freiwillig Arbeitslos sind. Denn 1. hat man das Arbeitsamt am Bein und 2. muss man doch was zu tun haben.

Vater Staat ist hoch verschuldet, auch wenn es uns vergleichsweise noch gut geht. Aber irgendwann geht es uns wie den Griechen, vor allem wenn imme mehr Leute denken, der Staat würde ihnen was schenken.

Das ist ein Teufelkreis. Je mehr Leute den Staat ausbeuten, um so weniger zahlen ein, und um so schneller sind die Kassen leer.

Also meine Bitte: UMDENKEN! Deine Gedanken snid falsch, weil sie einseitig sind. Wenn dir euer Einkommen nicht hoch genug ist, dann bildet euch weiter (geht alles kostenlos oder mit Fördergeldern) und sucht euch eine höherwertige Arbeitsstelle!

WinterWeiss 
Fragesteller
 27.11.2013, 09:42

Nein Nein Nein! ich will nie wieder arbeitslos sein! egal was, hauptsache Arbeit. Ich habe nur beide Gegensätze vergliechen. Mehr nicht. Es ist gut, dass ihr mich so "ruttelt", das brauche ich, und jaa..etwas Panik war bei allen dabei - viele waren etwas verwundert darüber. Aber es war mein erstes Jahr- ich bin doch nur am Anfang. bis 67 bin ich bestimmt irgenwo zufrieden!