Sind 20°C im ungedämmten Gebäude von 1967 normal?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
  1. Mit Energie sollte man immer sparsam umgehen.
  2. Energie ist in den letzten Monaten sehr teuer geworden. Das werden vor allem diejenigen spüren, die in Häusern wohnen, die in vergleichsweise schlechtem Zustand sind, wie z. B. ungedämmt aus 1967. Da geht es nicht um 2 - 3 % Steigerung, sondern um eher 20 - 30 %.
  3. Der Klimawandel, der als Problem erkannt, aber noch nicht so richtig angepackt ist, wird dafür sorgen, dass alles getan wird, um den Verbrauch fossiler Energie zurück zu drängen. Temperaturen von 25 - 28 Grad oder noch wärmer werden dann in entsprechend beheizten Wohnungen als ziemlich asozial angesehen.
  4. 20 °C sind die Minimumtemperatur, die man zum Wohlfühlen braucht. Ggf. ist auch in der Wohnung angepasste Kleidung angebracht. Ab 21°C wird es komfortabel und viele können deutlich wärmere Temperaturen gar nicht vertragen. Das ist dann eben auch eine Gewohnheitssache.
  5. Vermieter bzw. deren Hausverwaltungen sind jetzt schon gefordert, Gebäude und Heizungsanlagen so auszurüsten, dass sie möglichst wenig Energie verbrauchen. Inwieweit es Vermietern zusteht, die in den Wohnungen mögliche Raumtemperatur nach oben zu begrenzen, ist eine Frage. In jedem Fall aber sind sie gehalten, die Heizungen so zu regeln, dass sie möglichst sparsam laufen, aber dennoch Mindeststandard halten können. Dazu gehört bspw. auch die angemessene Nachtabsenkung.
ThomasM1982X 
Fragesteller
 26.10.2021, 12:41

Das bedeutet im Klartext: Wir tuen was für die Umwelt indem wir alles reduzieren was Energie, Wärme und CO² produziert und damit man an nachaltigen Umgang mit energie auch immer schön denkt, erhöhen wir die Preise. Dabei können wir natürlich nicht auf das Wohlbefinden Einzelner Rücksicht nehmen, denn ein schonender Umgang mit Energie und Umwelt liegt im Interesse Aller. Wer es nun etwas wärmer als Frühlingstemperaturen haben möchte und sich nicht wie ein Skifahrer anziehen möchte beim Zubettgehen, der kann ja selber noch einen Heizlüfter einschalten - dann aber auf eigene Kosten. Derjenige sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass er nicht nachhaltig handelt und asozialgegenüber der Umwelt und allen anderen Menschen handelt die lieber in ihrem Schlafzimmer bei 15°C schlafen möchten und sich damit wohlfühlen.

Also Umweltschutz, koste es was es wolle?

bwhoch2  26.10.2021, 13:36
@ThomasM1982X

Der erste Satz trifft es schon ganz gut. Der zweite Satz mit dem Wohlbefinden Einzelner ebenfalls.

Beim dritten Satz scheiden sich schon die Geister. Die einen können nur schlafen, wenn es nicht zu warm ist und die anderen frieren einfach nur. In jedem Fall kann man aber die richtige Wohlfühltemperatur auch mit geeigneter Bettwäsche bzw. Leibwäsche herstellen, die in der kalten Jahreszeit anders ist, als im Sommer, wo man auch mal auf die Leibwäsche komplett verzichten kann. Man muss sich dazu nicht wie ein Skifahrer anziehen.

Heizlüfter im Schlafzimmer wäre auf jeden Fall ziemlich ungeeignet. Nur 15 °C im Schlafzimmer wären wiederum für die Außenwände im ungedämmten Haus ziemlich schlecht. Da besteht erheblich Schimmelgefahr. Schon deswegen sollte die Heizung wenigstens 18 °C zu Stande bringen.

Die rhetorische Frage, "Umweltschutz, koste es was es wolle?", trifft also auch nicht zu. Wer es gerne "zu warm" hatte, muss sich jetzt bei hohen Energiepreisen eben umgewöhnen.

Für Dich stellt sich die Frage, ob Ihr mit der Fernwärmeversorgung auch von den Preissteigerungen für fossile Energieträger betroffen seid.

ThomasM1982X 
Fragesteller
 26.10.2021, 13:45
@bwhoch2

Du schreibst:

Die einen können nur schlafen, wenn es nicht zu warm ist und die anderen frieren einfach nur.

Dafür gibt es das Thermostatventil, wem es zu warm ist dreht eben ab, wem es zu kalt ist dreht etwas höher. Nur was will man machen, wenn der Thermostat auf 5 steht und es trotzdem nur 18°C sind im Raum, welche Wahl habe ich dann wenn ich friere?

Wird man nun als Mieter vor vollendete Tatsachen gestellt und hat sich gefälligst warm anzuziehen in seiner Wohnung?

Sofern Holzpellets unter den Begriff "Fossile Energieträger" fällt, dann sind wir wohl auch von Preissteigerungen betroffen.

bwhoch2  26.10.2021, 14:49
@ThomasM1982X

Ich denke, Du verwechselst da ein technisches Problem, das offensichtlich in Eurer Heizzentrale vorliegt, mit einem Grundsatzproblem.

Natürlich kann es sein, dass künftig Betreiber von Heizzentralen Auflagen bekommen, die dazu führen, dass die einzelnen Wohnungen nicht mehr so stark aufgeheizt werden können, was aber technisch schwierig umzusetzen wäre. Eher fernere Zukunft. Am ehesten wird die Preisspirale dafür sorgen, dass Mieter lieber einen Pulli anziehen, als die Heizung noch weiter aufdrehen. Wie warm man es dann in der Wohnung hat, ist dann eher eine Frage der individuellen finanziellen Ressourcen und Präferenzen.

Sofern Holzpellets unter den Begriff "Fossile Energieträger" fällt,

Hast Du schon mal den Begriff "Fossilien" gehört? Damit meint man z. B. Versteinerungen, die irgendwann aus der Erde oder einem Steinbruch zum Vorschein kamen. "Fossil" hat also immer etwas damit zu tun, dass etwas aus der Erde geholt wurde.

Holzpellets wurden nicht aus der Erde geholt. Sie stammen von Bäumen, die irgendwo gefällt wurden und deren Abfällen aus der Weiterverarbeitung. Man ordnet sie eher der Kategorie "nachwachsende Rohstoffe" zu. Bäume werden gefällt, um sie für verschiedenste Zwecke zu verarbeiten. Bei der Verbrennung von Resten wird zwar CO2 frei gesetzt, aber durch das Weiterwachsen der restlichen Bäume oder idealerweise durch ausreichend Ersatzpflanzungen, wird das CO2 wieder gebunden.

Bei "fossilen Brennstoffen", die am Ende auch nichts anderes sind, als in Pflanzen gebundenes und über sehr lange Zeit in der Erde gelagertes und damit der Atmosphäre entzogenes CO2, wird aber durch die Verbrennung dieses CO2 in die Atmosphäre geblasen und es gibt im Moment noch keine ausreichenden Kapazitäten von Anlagen, die dieses nun zu viel vorhandene CO2 wieder binden und im Optimalfall wieder in der Erde versenken.

Somit dürfte für Dich klar sein, dass die Holzpellets nicht unter den Begriff "fossile Energieträger" fallen und somit keine CO2-Abgabe dafür anfällt. Was aber natürlich auch durch den Markt eintreten wird, sind Preissteigerungen, die sich nur dadurch ergeben, dass Heizöl und Erdgas sehr teuer geworden sind und somit auch für die Pellets-Hersteller ein gewisser Spielraum nach oben entsteht, der dann wohl auch ausgenutzt wird.

Fazit: Heizen wird für jeden teurer. Auch der Strom für Wärmepumpen wird teurer mit der allgemeinen Preissteigerung für Elektrizität.

bwhoch2  17.12.2022, 10:52
@bwhoch2

Danke für die Auszeichnung.

Ja, das ist doch warm. Zum Schlafen wäre es mir sogar zu warm, da brauche ich 15-18 Grad.

ThomasM1982X 
Fragesteller
 26.10.2021, 08:22

Bei 15°C - 18°C komme ich garnicht zum Schlafen weil ich friere.

nordlyset  26.10.2021, 08:24
@ThomasM1982X

Ich kann bei über 18 Grad nicht schlafen, weil es zu warm ist und ich schwitze. Hab mal auf der Arbeit mit einer Kollegin in einem Zimmer geschlafen, die hat die Heizung auf volle Pulle gedreht, es waren gefühlt 28 Grad im Zimmer. Ich dachte, ich sterbe.

ThomasM1982X 
Fragesteller
 26.10.2021, 08:35
@nordlyset

28°C ist schon ziemlich warm zum Schlafen, selbst für wohnzimmer ist das zu warm. alles zwischen 23°C und max. 25°C sollte ausreichend sein.

mineralixx  26.10.2021, 10:19
@ThomasM1982X

Dickere Decke oder Federbett nutzen.

Klar.

20 °C ist normale Zimmertemperatur.

Raumtemperatur 20°C bei 7°C Außentemperatur ist ein guter Wert für ein Haus der 1960er Jahre.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ThomasM1982X 
Fragesteller
 26.10.2021, 10:48

Auch wenn es keinerlei Fassadendämmung aufweist? Lüften kann ich nicht mehr, da es sonst noch länger dauert ,bis es halbwegs wieder warm ist.

Sandlerkoenig07  26.10.2021, 21:17
@ThomasM1982X

Letztlich geht es doch um den Verbrauch an (fossilen) Brennstoffen, egal ob gedämmt oder nicht.

ThomasM1982X 
Fragesteller
 26.10.2021, 21:27
@Sandlerkoenig07

Mir persönlich geht es eher um meine Gesundheit und mein Wohlbefinden, darum toleriere ich die dieses ganze Umweltgedöns nicht.