Selbstauskunft VOR der Wohnungsbesichtigung?
Wir suchen eine Wohnung. Mittlerweile ist das hier so, dass Immobilienverwaltungen noch VOR der Wohnungsbesichtigung Selbstauskunftsbögen verschicken, in denen auch sensible Daten wie Gehalt, Arbeitgeber, Bankverbindung, Vorstrafen, Schulden abgefragt werden.
ist das wirklich noch VOR der Besichtigung üblich?
Ich meine, wenn ich mich um eine Wohnung bewerbe, gebe ich die Daten an, aber Besichtigungen sind doch völlig unverbindlich.
Als wir vor 5 Jahren unsere jetzige Wohnung gemietet habn, wollte das niemand, sondern nur Adresse, Telefonnummer.
Ich möchte anfürsich niemandem im Vorfeld meine Daten geben , da ich überhaupt nicht weiß, was damit geschieht ,
daher hätte ich gerne zu dem Thema einen rechtlichen Hinweis.
5 Antworten
Das ist durchaus üblich und dient dazu eine Vorauswahl zu treffen. Auf dem Wohnungsmarkt bewerben sich (je nach Preisklasse und Größe) manchmal bis zu 100 potentielle Mieter. Und die die Wohnung auch alle zu unterschiedlichen Zeiten besichtigen möchten. Und ich möchte nicht jedem Interessenten die Wohnung zeigen, für die er als Mieter nicht in Frage kommt. Dazu ist meine und seine Zeit zu schade. Und wer die Selbstauskunft von vornherein verweigert, kommt für mich als Mieter sowieso nicht in Frage.
Ich wüßte jetzt nicht, warum du deine Bankverbindung in einer Mieterselbstauskunft angeben solltest. Das würde ich auch nicht ausfüllen, sondern nur das, was für den Vermieter zur Auswahl wichtig ist. Gehalt, ggf. festes Arbeitsverhältnis, Mietschulden, Haustiere, Kinder etc. Auch in den Vorlagen im Netz steht nichts von einer Bankverbindung. Gut, ich würde vielleicht noch angeben, dass ich über ein eigenes Konto verfüge, aber mehr auch nicht.
Steht auf dem Papier drauf. Ich habe es aber so gemacht wie du sagst und freundlich erklärt, warum ich nicht alles ausfülle, - und jetzt auch eine zweite Einladung bekommen.
Viel Erfolg :-)
Ich selbst habe so eine 30% - Regel im Kopf, also die Wohnung sollte nicht mehr kosten als 30% vom Einkommen, ist das richtig ?
Mieten ist in vielen Städten inzwischen ohnehin schon fast Selbstmord und Versklavung, wie man an dem Beispiel ja sieht.
Und kaufen ist leider für die meisten auch nicht mehr möglich. Auf Düsseldorfs Prachtstrasse kostet der qm inzwischen 56.000 € und auch sonst die Preise meiner Ansicht nach völlig überzogen.
Nun werden auf einmal Wohnhochhäuser mit Miniparzellen errichtet, wie früher nur für Studenten. Die kann sich dann ein mittlerer Angestellter vermutlich gerade noch leisten. Leben auf nur 23qm? Schöne neue Welt! Familien wird es so wohl in D'dorf kaum noch geben können. Aber die importiert Herr Heil ja schon aus dem Ausland für uns mit seinem neuen Einwanderungsgesetz.
So ist das auf dem heutigen deutschen Wohnungsmarkt. Als Mietinteressent ist man leider Bittsteller, die Vermieter haben für jede Wohnung Dutzende Interessenten.
Es herrscht Vertragsfreiheit, niemand muss dir eine Wohnung zeigen oder vermieten. Die können auch verlangen, dass du vor einer Wohnungsbesichtigung ein Video schickst, wo du mit einem Truthahn auf dem Kopf um ein Bild von Michael Jackson tanzt. Dazu bist du natürlich nicht verpflichtet, aber dann gibt es eben auch keine Besichtigung und keine Wohnung.
Du musst du das wohl oder übel mitmachen oder was anderes suchen.
Gegen diese ganze Problematik hilft nur eines: Bauen, bauen und nochmals bauen. Und das Mietrecht ändern, damit Vermieter einfacher kündigen können. Aber das kapiert in Deutschland leider keiner.
gerade habe ich von einem der Vermieter, dem ich geschrieben habe, welche Daten meiner Meinung nach angebracht sind für eine Besichtigung - ich weiß ja noch gar nicht, ob mir die Wohnung gefällt - dennoch eine Einladung zur Besichtigung erhalten.
Glück gehabt.
Und auch die zweite Einladung bei einer anderen Wohnung. Ich hatte freundlich erklärt, warum meiner Meinung nach nicht alle Daten für eine Besichtigung relevant sind, und die Vermieter scheinen das zu akzeptieren.
Willkommen in der Realität des deutschen Mietwohnungsmarktes. Ich hatte mal eine Selbstauskunft, die war 5 Seiten lang. Unglaublich!
Rechtlich gesehen, gibt es Fragen die du nicht beantworten musst. Es gibt sogar Fragen, auf die du lügen darfst. Zum Beispiel bei Frage nach Schwangerschaft.
Aber Fakt ist auch, dass man das Ding komplett ausfüllt und am Besten noch einen Fünfhunderter als Lesezeichen beilegt, wenn man die Wohnung haben will. Traurig aber wahr.
https://www.zdf.de/verbraucher/volle-kanne/mieterselbstauskunft-100.html
https://www.mietrecht.org/mietvertrag/mieterselbstauskunft-welche-fragen-sind-zulaessig/
Ja, wenn ich die Wohnung habenb will....aber ich habe sie noch nicht einmal gesehen. :(
dass man das Ding komplett ausfüllt und am Besten noch einen Fünfhunderter als Lesezeichen beilegt, wenn man die Wohnung haben will.
Was nicht bedeutet, dass du sie auch bekommst. Entweder juckt den Vermieter der 500er nicht, oder ein anderer hat´n Tausender als Lesezeichen beigelegt.
Machen leider mittlerweile viele. Die Daten gehen die meiner Meinung nach zu dem Zeitpunkt auch rein gar nichts an, aber der Vermieter will halt keine Besichtigungen mit Leuten machen, die er auf keinen Fall als Mieter haben will. Bei uns wollte sogar einer erst nen unterschriebenen Zettel haben wo drin steht, dass wir die Wohnung definitiv mieten wollen - obwohl wir bis auf ein Foto und ein paar kümmerliche Daten keinerlei Informationen hatten. Wir haben uns geweigert, woraufhin der Vermieter nicht mehr geantwortet hat. Aber woher will ich wissen, ob diese Wohnung denn wirklich existiert und er nicht nur meine Daten will um sie zu verkaufen? Oder nachher kommen betrügerische Schreiben...
Wir haben auch ohne ne Wohnung bekommen, aber selbst mit positiver Schufa und regelmäßigem Einkommen ohne Haustiere ists mittlerweile echt sehr schwer.
Rechtlich musst du ihm diese Daten nicht geben. Aber dann kriegt man die Wohnung leider auch nicht.
Wie ist das rechtlich mit dem Datenschutz? Meine Bankverbindung ist schon sensibel.