Pferd finanzieren im Studium?

2 Antworten

Hey, ich kann den Wunsch eines eigenen Pferdes verstehen, jedoch würde ich in der Studienzeit zu einer Reitbeteiligung Raten.

Ein Pferd ist nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im Unterhalt teuer.
Was wenn das Pferd mal Krank ist? Da kommen schnell Rechnungen von Mehreren Hundert bis Tausend Euros zusammen.

Du könntest Natürlich neben dem Studium Arbeiten, aber du darfst nicht Vergessen, dass das Studium ebenfalls viel Zeit in Anspruch nimmt. Nebenbei noch zu Arbeiten ist zusätzlicher Stress und Belastung. Da bleibt sehr wenig Zeit um das Pferd noch zu versorgen und ihm die nötige Aufmerksamkeit zu geben. In der Prüfungsphase wird das mit dem Pferd und der Arbeit noch schwieriger unter einen Hut zu bringen.

Ich selbst habe auch die Erfahrung gemacht, das Studium + Arbeit + eigenes Pferd nicht möglich ist. Zumindest nicht, wenn man für das Pferd das Beste möchte und auch in "Notfallsituationen" abgesichert sein möchte.

Ich würde dir zu einer Reitbeteiligung raten.

Lg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
jaes06 
Fragesteller
 04.05.2022, 15:08

eine Reitbeteiligung habe ich bereits ;)

nur würde ich mir gerne den Traum vom eigenen Pferd erfüllen, sobald ich volljährig bin

mein Studium würde 5,5 Jahre gehen, was bedeutet ich müsste noch länger warten, bis ich mir den Traum erfüllen kann…

Hallo,

leider gibt es kein Patentrezept für die Probleme. Nicht jeder studiert das gleiche, hat den gleichen Nebenjob und das finanzielle Polster.

Daher muss die Entscheidung zum Pdferdekauf individuell gefällt werden. Wenn du jetzt schon überlegst, wie du es nur finanzieren und drei Dinge unter einen Hut bringen kannst, dann schiebe das Vorhaben "eigenes Pferd" doch einfach in die Zukunft.

Wenn man frisch von der Schule an die Uni kommt, ist das schon eine große Umstellung, die nicht jedem leicht fällt und manch einer ist ziemlich schnell überfordert.

Es gibt Studiengänge mit einem sehr straffen Stundenplan, bei denen man mehrere Wochen im Semester bis Abends im Labor steht. Hat man sich für so ein Studium entschieden, ist man vielleicht erst einmal froh, keine zweite Belastung und zusätzlich Verantwortung für ein Pferd zu haben. Bei anderen Studiengängen, die vielleicht weniger Aufwand bedürfen, bekommt man lernen, arbeiten und das Pferd vielleicht irgendwie organisiert.

Da aber nicht jedes Studium gleich aufwendig ist und nicht jeder Student gleich schnell oder langsam lernt, gibt es hier nicht den ultimativen Tipp.

Ebenso sieht es bei der Finanzierung aus. Du schreibst, dass du zwar Rückhalt hättest, aber den Großteil selbst zahlen musst. Wichtig ist, dass du die Fixkosten (Stallmiete, Hufschmied, Tierarzt, Versicherung...) bezahlen kannst. Wie hoch diese Kosten sind, ist unterschiedlich. Du kannst davon ausgehen, dass ein Stall bei München von der Miete her sicher nicht mit einem Stall irgendwo in der Pampa vergleichbar ist.

Was für dich im Einzelfall tragbar ist, musst du selber großzügig überschlagen.

Für den Fall der Fälle sollte man sich einen Notgroschen zurücklegen, natürlich in der Hoffnung, dass man ihn nicht braucht. Ob 10.000 Euro genug sind, sieht man spätestens, wenn der Notfall eingetreten ist.

Du sparst, indem du mehr einnimmst, als du ausgibst. Ein Anfang ist es zum Beispiel, wenn du dir zum Geburtstag und zu Weihnachten Geld statt materielle Dinge wünschst. In den Ferien könntest du zu Beispiel auch noch mit einem Schülerjob etwas dazuverdienen. Ein eigenes Pferd wirst du dir davon aber noch nicht kaufen können.

Zusätzlich sollte man noch folgende Dinge überlegen:

Wie sieht es aus mit potentiellen Auslandssemestern während des Studiums? Wer kümmert sich in dem Fall um das Pferd?

Wo möchtest du studieren? Nicht jeder hat die Uni vor der Nase, bzw. nicht immer bietet die nächstgelegene Uni auch den Studiengang an, den man haben will. Das bedeutet, man muss an den jeweiligen Studienort ziehen, es fallen zusätzlich Kosten für Miete und Lebensmittel usw. an. Studiert man außerhalb, stelle ich mir dann die Frage, was ist in den Semesterferien? Bleibt man am Studienort oder möchte man mal nach Hause (vielleicht auch mal für das ein oder andere Wochenende)? Zieht das Pferd dann immer mit um, oder von wem wird es in dieser Zeit vor Ort versorgt?

jaes06 
Fragesteller
 04.05.2022, 18:44

Ich möchte Veterinärmedizin studieren und bin mir sicher, dass dies ein aufwändiges Studium ist. Man kann es leider nur an 5 Universitäten in ganz Deutschland studieren. Mein Problem ist, dass ich noch ungefähr insgesamt 7-8 Jahre warten müsste, bis ich mit Schule und Studium fertig bin. Das ist nh lange Zeit, in der ich mir laut deiner Antwort/Meinung kein Pferd kaufen sollte.

sumsehummel  04.05.2022, 19:05
@jaes06

Hallo,

ja, ich halte es für den vernünftigsten Weg, dass du in dieser Zeit auf ein eigenes Pferd verzichtest.

Das Studium der Veterinärmedizin halte ich für ziemlich anspruchsvoll. Daher solltest du zunächst einmal schauen, wie du überhaupt mit den Anforderungen zurecht kommst, anstatt gleich drei Herausforderungen auf einmal bewältigen zu müssen und hinterher festzustellen, dem nicht gerecht zu werden. Vielleicht stellt sich hinterher heraus, dass du alles mühelos nebenbei absolvieren kannst, dann ist es deine Entscheidung, ob du dir ein Pferd leistest oder nicht.

Es wäre nicht so, dass ich deinen Wunsch nach einem eigenen Pferd nicht nachvollziehen kann.

Als ich kurz vor dem Studium stand, habe ich mein altes Pony, das nicht mehr geritten wurde, von einem Gnadenhof übernommen. Ich hatte das Glück und konnte in der Nähe meines Wohnortes studieren, hatte mich aber auch für ein lernintensives Fach mit regelmäßigen Laborpraktika entschieden. Diese Praktika hatte ich zwar nicht das ganze Semester über, jedoch konnte es vorkommen, dass man mal vier oder sechs Wochen pro Semester erst nach 18 Uhr Schluss hatte. Zu Hause angekommen war es gerade im Winter schon dunkel, außerdem musste ich immer noch zusehen, dass das Praktikum Vor-und nachbereitet werden musste. In diesen Wochen hatte ich nur am Wochenende Zeit, unter der Woche hat sich meine Familie mit um mein Pony gekümmert.

Auf jeden Fall hatte ich immer das Gefühl, wenn ich dann wieder etwas mehr Zeit bzw. Semesterferien hatte, dass mein Pony in der ersten Zeit doch etwas nachtragend war, weil ich mich so lange rar gemacht habe. Vielleicht war das nur Einbildung meinerseits, ich weiß es nicht.

Jedenfalls habe ich mich nach dem Tod meines Ponys dazu entschieden, kein Pferd während des Studiums anzuschaffen.

Wenn man sich für ein Tier entscheidet, dann will man doch auch etwas davon haben und nicht zwischen Uni und Nebenjob noch eben zum Stall hetzen.