neuem Freund von Abtreibung erzählen?

7 Antworten

Selbstverständlich KANN das eine Beziehung auseinanderreißen. Insbesondere dann, wenn man dem Freund NICHTS davon erzählt. Im Idealfall sprecht ihr vorher über eure Ansichten. Wenn z.B. dein Freund total gerne Kinder hätte und du nicht, kann das zur Belastungsprobe werden. Wenn ihr allerdings beide niemals Kinder haben wollt, dann sehe ich nicht, was groß dazwischen stehen sollte. Dennoch solltest du mit deinem Freund darüber sprechen, immerhin ist es auch sein Kind. :-)

"wenn man in einer neuen Beziehung ist und total glücklich ist, würde eine Abtreibung das nicht auseinander reißen?"

Das kommt auf die Haltung deines Partners dazu an. Aber versuch am Besten, gar nicht erst in einen solche Lage zu kommen und setze von vornherein auf sichere Verhütung. Eine Abtreibung ist schon noch eine andere Nummer als die Pille danach, welche auch nur ein Notausweg ist.

FRÜHERE ABTREIBUNG

  • Prinzipiell würde ich davon abraten, einem neuen Partner von einer früheren Abtreibung aus einer anderen Beziehung zu erzählen. Das ist ja doch sehr intim und persönlich und hat Zeit. Wenn du weißt, dass er sehr dagegen ist, würde ich eher nicht davon erzählen. Wenn er auch eine positive Einstellung zu Abtreibungen hat, kann man es irgendwann mal erwähnen, wenn man auch andere sehr intime Dinge austauscht.

AKTUELLE BEZIEHUNG

  • Wenn sich beide Partner einig sind, dass sie in der aktuellen Situation keine Kinder wollen, dann kann eine einvernehmliche Abtreibung eine Partnerschaft auch festigen und muss sie nicht belasten. Gerade bei jungen Paaren sind gewiss auch die Männer sehr erleichtert, wenn eine ungewollte Schwangerschaft nicht ausgetragen wird.
  • In einer glücklichen Partnerschaft würde ich immer dazu raten, dem Partner von der ungewollten Schwangerschaft zu erzählen und mich mit ihm besprechen. Das sollte doch wohl selbstverständlich sein, oder? Solche zentralen Partnerschaftsfragen sollten man zusammen klären. Wenn beide gegenteilige Ansichten haben, kann das aber natürlich eine Partnerschaft belasten, bis hin zur Trennung. Aber so ist das eben mit Grundsatzfragen einer Partnerschaft.
  • Falls du deinem Partner eine ungewollte Schwangerschaft verheimlichst und auch heimlich abtreibst, dann kannst du dir sicher sein, dass das die Partnerschaft zerstört, falls es jemals doch noch herauskommt. Das wäre weit unter der Gürtellinie und inakzeptabel für eine intakte Partnerschaft.
  • Falls du keine dauerhafte Partnerschaft mit dem Freund planst, ist es aber natürlich in Ordnung, ihm nicht davon zu erzählen. Das läutet dann aber meist auch das Ende der Beziehung ein.
  • Sehr oft sind besonders junge Mädchen gut beraten, niemanden davon zu erzählen, weil es sich sonst immer doch in Schule und Freundeskreis herumspricht. Vertraulichkeit ist da empfehlenswert.

PSYCHISCHE BELASTUNG

  • Ob eine Frau durch einen Abbruch belastet wird oder nicht, hängt ganz entscheidend davon ab, wie sie selbst zum Thema steht und welche Moralvorstellungen sie selbst hat. 
  • In Ländern mit einer libertären Einstellung haben so gut wie keine Frauen nachträglich Probleme, sondern Erleichterung und Normalität kehren schnell wieder ein.
  • In Ländern, in denen die Moralapostel ach-so-viel Schuld einreden, haben die Frauen entsprechend öfter psychische Probleme.
  • Interessanterweise stellt kaum jemand die Frage, ob viele Mütter, die eine ungewollte Schwangerschaft ausgetragen haben, dies bereuen oder dadurch Probleme haben. Dies dürfte sehr oft der Fall sein, weil viele sich ihr ganzes Leben verpfuscht haben und viele Lebensziele nun nie mehr erreichen werden. Darüber wird selten berichtet und dieser Aspekt viel zu wenig diskutiert.

"Ich bin absolut für Abtreibungen und habe nicht vor je Kinder zu bekommen"

Da Verhütungsmittel je nach Typ und Anwendersicherheit mit 0,1%-10% Wahrscheinlichkeit pro Jahr versagen - da eine Zufallssache kann das aber auch schon beim ersten Mal sein - und da manche Männer es nicht mögen, wenn ihre ungeborenen Kinder getötet werden, und in Folge eine Beziehung shcon mal auseinanderbrechen kann, ist es schon empfehlenswert nach einer Gelegenheit zu suchen, die eigene Haltung und die des Freundes gemeinsam abzuklären und gegenseitige Missverständnisse zu vermeiden.

Idealerweise wäre es aufgrund des manchmal hiterhältigen Zufalls es am besten, eine solche Gelegenheit vor dem ersten Sex zu finden, und nicht erst darüber zu reden, wenn die Periode ausbleibt oder gar ein positiver Schwangerschaftstest da ist.

Somit:

"neuem Freund von Abtreibung erzählen?"

Ja, auf jeden Fall, bei erster sich sinnvoll bietenden Gelegenheit, bevorzugt vor dem ersten Sex.

Wenn beide das wollen steht nichts dazwischen, nur wenn Mann gegen die Abtreibung ist, wird er ihr immer vorwerfen abgetrieben zu haben, und wenn sie eigentlich dagegen war, würde sie ihm halt wahrscheinlich vorwerfen sie in richtung Abtreibung gedrängt zu haben.

Eine Beziehung in der sich beide bei dem Thema einig sind, verkraftet sowas meist gut