Muss bei Akkordarbeit ein Zuschlag gezahlt werden?
Muss bei Akkordarbeit ein zusätzlicher Betrag zum normalen gesetzlichen Mindestlohn gezahlt werden oder kann der Arbeitgeber auch nur den Mindestlohn zahlen trotz verlangter Akkordarbeit?
3 Antworten
Akkord muß als Mehrleistung bezahlt werden.
In meinem Arbeitsleben gab es verschiedene Formen des Akkord.
Stückakkord = Es gab einen Festpreis für ein genormtes Fenster das zu lackieren war. Je mehr Fenster Du in Deiner Regelarbeitszeit lackierst um so mehr kannst Du abrechnen, verdienst Du.
Quadratmeterakkord. Du hast einen Festpreis den Du für einen m² zu putzender, tapezierender oder zu streichen/spritzender Fläche hast, je mehr m² Du in Deiner Reagelarbeit leistest um so mehr verdienst Du
Objektpreis, Stundenvorgabe. = Du bekommst Stunden für ein Objekt mit, in dieser Zeit MUSST Du das Objekt fertig haben, Du bekommst den mit der Firma ausgehandelten Stundenlohn. Beispiel Leerwohnung, Spachteln tapezieren und streichen, Holzwerk lackieren, fertige Wohnung räumen , Du bekommst 72 Stunden mit. Bist Du in 61 Stunden fertig bekommst Du die vereinbarten 72 Stunden bezahlt und fängst das nächste Objekt an, Fassade, 3 Anstriche, 27 Stunden. Jede Stunde die Du einsparst durch Fleiß und Tempo ist Dein Akkord den Du verdienst.
Da hast du was nicht verstanden. Akkordarbeit ist eine Arbeitsform, in der die geleistete Arbeitsmenge bezahlt wird. Die Höhe des Lohns errechnet sich beim Akkordlohn nicht nach der Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden, sondern nach der erreichten oder produzierten Stückzahl und dem Lohnsatz, der pro Stück vereinbart ist.
Doch, weniger darf man nicht verdienen. Es gibt aber eben keinen pauschalen Zuschlag sondern der Lohn richtet sich nach der Arbeitsleistung.
Hier schön zusammengefasst: https://www.haufe.de/personal/haufe-personal-office-platin/akkordarbeit-arbeitsrecht_idesk_PI42323_HI726393.html
Ansonsten hat "DerJoergi" alles Richtige gesagt.
D.h. der gesetztliche Mindestlohn gilt in diesem Fall nicht?