Mietwohnung mit Elektroheizung?

10 Antworten

Das hängt von Deinem Heizverhalten und vom Stromanbieter den Du Dir suchen kannst. Frage doch Deinen Vermieter was der Vormieter so bezahlt hat

Entgegen den anderen Meinungen denke ich, daß eine "moderne Elektroheizung" nicht zwingend teurer sein muss als z.B. eine "alte Ölzentralheizung".

Egal, wie man heizt: es ist immer teuer.

Wie viel Dich das Heizen kosten wird, kann man aber pauschal nicht sagen. Denn es hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Energieverbrauch der Heizkörper
  • Isolierung
  • Stromtarif
  • Deine Heizgewohnheiten
KassyPoo 
Fragesteller
 19.09.2017, 10:47

Ähnlich habe ich es mir nämlich auch gedacht. Der Vormieter hat ca. 90€ im Monat bezahlt für den Strom (inkl. Warmwasser und Heizung).

Ich hatte nur gehofft, dass ich einen Durchschnittswert finden würde, den ich dann bei Vergleichsportalen angeben kann um einen Vertrag abzuschließen. Ansonsten habe ich ja keine Grundlage. (Also klar, ich werde nochmal beim Vormieter anfragen, aber ich hätte gerne schon vorher mal verglichen)

stefan1531  19.09.2017, 10:50
@KassyPoo

Bei Zentralheizungen hast Du oft sogar noch den Nachteil daß die Erfassung der Einheiten über einen Drittanbieter (z.B. Minol Brunnata) erfolgt, was Zusatzkosten verursacht.

Wenn der Vormieter 90 EUR Stromkosten hatte, dann hast Du doch aber schon einen ganz guten Anhaltspunkt. Gerade bei einem 1-Personen-Haushalt in einer kleinen Wohnung werden die Schwankungen nicht stark sein.

ChristianLE  19.09.2017, 12:05
@stefan1531

Es lässt sich aber nicht verleugnen, dass die kWh Strom deutlich teurer ist, als eine kWh Öl oder Gas.

Er würde hier jährlich 1.080 € zahlen. Das ist für eine Zweiraumwohnung deutlich zu teuer.

Als Vergleich: Einer meiner Mieter in einer Zweiraumwohnung zahlt jährlich knapp 400 € für Heizung und Warmwasser. Er zahlt 0,09 €/kWh und hat folglich einen Gesamtverbrauch von fast 4.500 kWh (das ist schon wenig).

Bei einem fiktiven Strompreis von 0,29 € und Gesamtkosten von 1.080 € wären das bei dem Mieter nur 3.724 kWh. Rechne ich das hoch, würde der Fragesteller hier das dreifache zahlen.

Fakt ist auch: Ein Verbrauch im Bereich von 3.700 kWh ist sehr gering. Im Schnitt sollte man bei einer 50m²-Wohnung eher im Bereich von mindestens 5.000 kWh ansetzen.

Gerade bei einem 1-Personen-Haushalt in einer kleinen Wohnung werden die Schwankungen nicht stark sein.

 

Dem würde ich mal widersprechen. Das persönliche Wärmeempfinden schwankt doch ziemlich stark.

Ich habe in meiner Wohnung im Winter beispielsweise nie mehr als 18° C.

Wenn ich in die Wohnungen meiner Freunde gehe, sind dort in der Regel 22°C.

stefan1531  19.09.2017, 12:18
@ChristianLE

Es lässt sich aber nicht verleugnen, dass die kWh Strom deutlich teurer ist, als eine kWh Öl oder Gas.

das ist richtig - nur braucht z.B. eine alte Gas/Öl-Anlage vermutlich mehr Energie, um zu heizen (dazu ggf. von die Rohre schlecht isoliert - das fällt bei einem Elektroofen komplett weg) als eine (wie hießen die? Elektroflächenteilspeicherheizung?) moderne Elektroheizung.

Wir haben eine alte Gasheizung im Haus. Der Brenner ist so alt, daß er keine Zulassung mehr erhält. Den Brenner alleine kann man nicht tauschen, weil es ihn nicht mehr gibt. Die Nachbarn im EG heizen sich zu Tode.

KassyPoo 
Fragesteller
 19.09.2017, 13:43
@stefan1531

Ich danke euch für eure Antworten. Also ich bezweifle auch nicht, dass eine Elektroheizung deutlich teurer ist. Im Verhältnis zur Warmmiete und wie mir die Wohnung gefällt im Gegensatz zu anderen Wohnungen ist es mir das aber wert meinetwegen 90€ im Monat zu zahlen für meinen Strom insgesamt. Ich hatte mich halt hauptsächlich gefragt ob ich denn so damit hinkomme, oder ob ich eine riesen Abschlagsrate zu erwarten habe. Wäre das nicht der Fall, wäre die Wohnung dennoch günstiger als andere vergleichbare Wohnungen mit einer Gasheizung. Leider kann ich halt nicht wirklich einschätzen, was ich für mich durchschnittlich an Verbrauch in kwh für die Heizung ansetzen kann.

ChristianLE  19.09.2017, 14:21
@KassyPoo

4.000 bis 6.000 kWh sind realistisch. Letztendlich kommt es auf dein persönliches Wärmeempfinden und vor allem auf das Heizverhalten.

Bei einer Gasheizung zahlst Du für die kWh ca. 0,07 €. Bei einer Heizung mit Strom sind das teilweise 0,29 €, d.h. das Vierfache.

Angenommen, Du hast bei einer Gasheizung einen Jahresverbrauch von 7.000 kWh, dann hättest Du Gesamtkosten von ca. 490,00 €.

Bei einer Stromheizung und gleichem Verbrauch wären das über 2.000 € im Jahr.

Ich persönlich könnte mit dieser Jahresdifferenz von über 1.500 € besseres anfangen (z.B. in den Urlaub fahren).

Elektroheizungen sind absolute Geldfresser.

Hände weg!

KassyPoo 
Fragesteller
 19.09.2017, 10:48

Ich frage mich nur wie mein Vormieter dann 90€ im Monat bezahlt hat.

ChristianLE  19.09.2017, 10:56
@KassyPoo

das ist sicher nur ein Abschlag. Vielleicht hat er eine riesen Nachzahlung gehabt? Vielleicht war er auch fast nie daheim? Oder er hat nie geheizt und lieber mit Jacke in der Wohnung gesessen?

Wer weiß...

Fakt ist, dass E-Heizungen verdammt teuer sind.

90€ im Monat sind auf das Jahr gerechnet auch fast 1100 €.

KassyPoo 
Fragesteller
 19.09.2017, 11:23
@ChristianLE

Also der Vormieter war normal berufstätig und hat sich selbst als "Otto-Normal-Verbraucher" bezeichnet. Also würdest du sagen, dass ich mit 90€ im Monat keinesfalls hinkommen würde und eine hohe Nachzahlung zu erwarten hätte wenn ich jetzt einfach durchschnittlich viel heizen würde (Ich brauche keine Sauna und ziehe mir auch gerne einen Pulli an, aber dann noch frieren will ich auch nicht) ?

ChristianLE  19.09.2017, 12:09
@KassyPoo

Es kommt auch immer auf den Energiewert des Hauses an. Wenn dieses gut isoliert ist, können die Heizkosten sinken.

Aber: Es erweckt den Anschein, dass Du 90 € im Monat, d.h. 1080 € im Jahr als normal empfindest.

Solche Heizkosten sollten nur Großfamilien mit einer Wohnung jenseits der 100 m² haben.

Mein Mieter zahlt bei einer Wohnung von knapp 50 m² etwas mehr als 30,00 € im Monat.

KassyPoo 
Fragesteller
 19.09.2017, 13:55
@ChristianLE

Danke für deine Antwort. Tatsächlich ist es so, dass ich bei der Wohnungssuche auf das Gesamtpaket geschaut habe. Also wie gefällt mir die Wohnung, was soll sie kosten etc. Und wenn ich die Kosten vom Vormieter ansetze, bin ich letztendlich bei einem Preis der für mich akzeptabel ist im Vergleich zu manch anderen Wohnungen (auch wenn die eine Gasheizung haben). Ansonsten ist das für mich natürlich auch sehr viel 90€ nur für Strom zu zahlen.

"Moderne" Elektroheizung... darunter stelle ich mir einen Nachtspeicherofen vor.

Die heizen sich Nachts auf und geben die Wärme über den Tag verteilt ab.

Hintergrund: Zumindest früher haben Stromversorger einen billigen Nachttarif angeboten. Der nachts entnommene Strom war billiger. Um das zu realisieren muss ein zweiter Stromzähler oder ein intelligenter Stromzähler installiert werden.

Selbst wenn du heute noch Stromanbieter findest, die einen Nachttarif anbieten, der Preisunterschied ist nicht gravierend, und heizen mit Strom bleibt teuer. Sehr teuer!

Eine andere "moderne" Stromheizung ist der Wärmestrahler. Dabei wird banal eine Steinplatte aufgeheizt. Diese strahlt Wärme ab. Wärmestrahlung wird - angeblich - wohliger und wärmer empfunden als Wärme durch Luftkonvektion. Dadurch soll mit weniger Energieeinsatz das gleiche Wohlbefinden erreicht werden.

Auch hier: Trotzdem teuer.

Sprich mit dem Vermieter, ob sich ggf. Gasöfen oder Holz- / Kohleöfen nachrüsten lassen.

KassyPoo 
Fragesteller
 19.09.2017, 10:40

Naja also der Vormieter hat ca. 90€ im Monat bezahlt für Strom, Warmwasser und eben diese Heizung. Aber so ganz habe ich dieses Prinzip der Elektroheizung eben nicht verstanden, aber so von dem Wortlaut her hätte ich jetzt vermutet, dass es sich um  deine zweite Alternative handelt...

90 Euro kommt mir doch recht wenig vor, sofern es sich um Nachtspeicheröfen handelt. Vll. sind die 90 Euro nur für die Heizung gedacht und nicht auch noch für den benötigten Allgemeinstrom (Kochen, Lampen, PC etc.). Falls es sich um moderne Infrarotheizkörper handelt, könnte es hinkommen. Ich würde mir auf jeden Fall die Jahresendabrechnung zeigen lassen und "kontrollieren", ob der Vormieter nicht nur z.B. am Wochenende dort gewohnt hat.