MEK erschießt direkt Geiselnehmer, warum?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist Fernsehen. Dort darfst du keine realitätsnahen Krimis erwarten. Todesschüsse sind im Fernsehen die Regel bei Geiselnahmen, nicht die Ausnahme - wie in der Realität.

Der gezielte, mit hoher Wahrscheinlichkeit tödliche Schuss ist das letzte Mittel das der Polizei bleibt, eine Situation zu klären. In einigen Bundesländern ist dieser Schuss sogar im Polizeigesetz verankert. Allerdings gäbe es auch ohne polizeirechtliche Grundlage, im Rahmen der Notwehr, die Möglichkeit, einen finalen Schuss abzugeben.

Grundgesetzlich ist der finale Rettungsschuss problematisch, da er der Wesensgehaltsgarantie des Grundgesetzes (Art. 19 Abs. 2 GG) zuwiderläuft.

Bei einem Schuss aufgrund polizeirechtlicher Grundlage ordnet der Einsatzleiter den Schuss an, der Beamte führt ihn aus. Es ist hoheitliches Handeln.

Schießt aber ein Beamter ohne polizeirechtlichen Unterbau, also im Rahmen der Notwehr, ist er alleine für sein Verhalten verantwortlich, gegen ihn wird ermittelt und ggf. vom Staatsanwalt angeklagt und vom Richter verurteilt, nicht der Polizeiführer.

Dein letzter Satz ist klasse... Wie würdest DU Dich als Geisel fühlen, wenn die Geiselnehmer vor dem Zugriff durch die Polizei noch gewarnt werden würden? Abgesehen davon ist das TV und hat mit der Realität wenig zu tun.

Cookiekiss 
Fragesteller
 11.04.2017, 00:24

Ok guter Einwand. Und genau deshalb frag ich ja. Wie ist es in der Realität? 

Texaner71  11.04.2017, 00:25
@Cookiekiss

In der Realität wird immer erst versucht, zu verhandeln. Wenn das nicht klappt oder Gefahr im Verzug besteht, dann wird geschossen.

Wenn der Zugriff erfolgt, sind alle anderen Optionen, wie z.B. Verhandlungen, bereits abgehakt und der Finale Rettungsschuß freigegeben. Von Amtswegen haben die Täter ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit eingebüßt.