Kündigung aus gesundheitlichen Gründen mit Gutachten
Hallo, mein Freund arbeitet als Bäcker. Seitdem hat er alle möglichen Allergien erworben, hat sehr oft, auch nachts, starkes Nasenbluten und zudem sehr blutige Arme vom Teig. Da er erst 23 Jahre alt ist, beschloss er einen anderen beruflichen Weg zu gehen, obwohl er seinen Job gerne ausübt. Nun war er beim Arzt und Gutachter und ist ständig im Kontakt mit der Berufsgenossenschaft, auch wenn diese nur sehr träge mit ihm kooperiert. Das ganze Martyrium dauert nun über zwei Jahre. Jetzt steht im Gutachten, dass eine Umschulung bei ihm günstig wäre, da er auch noch so jung ist. Da jetzt alle Ausbildungen begonnen haben, würde er dennoch gerne kündigen und das eine Jahr nutzen, um Praktika zur beruflichen Orientierung zu machen. Wenn er jetzt mit dem Gutachten kündigt, müsste man mit irgendwelchen negativen Folgen wie z.b. Sperre rechnen? Die Beamten von der Berufsgenossenschaft und vom Arbeitsamt sind wirklich sehr schwer zu erreichen und man wird ständig von einem Beamten zum anderen geschickt, ohne wirklich Hilfe zu bekommen.
7 Antworten
Wenn die Bedingungen tatsächlich so sind, wie Du sie schilderst, wenn es sogar ein Gutachten gibt, in dem eine Umschulung empfohlen wird, wenn der Arzt die erhebliche und nicht hinnehmbare gesundheitliche Beeinträchtigung durch den Beruf bestätigt, dann bleibt eine Eigenkündigung Deines Freundes ohne negative Konsequenzen beim Bezug von Arbeitslosengeld.
Finanziell und gesundheitlich wäre es für ihn natürlich empfehlenswert, sich erst einmal von seinem Arzt - so lange es angebracht ist - krankschreiben zu lassen. Wegen seines Chefs sollte er sich keine "Gedanken" machen, weder "menschlich" (es ist kaum anzunehmen, dass der entsprechende Rücksicht übt: "Den Chef stört das nicht."), noch finanziell wegen der Belastung aufgrund von 6-wöchiger Lohnfortzahlung: die kleinen Betriebe zahlen in einen Umlagefonds und bekommen den allergrößten Teil dieser Kosten ersetzt.
In der Tat - das sit ein Punkt, den ich (dummerweise) zwar nicht angesprochen habe, der mir aber gleich heftig "aufgestoßen" ist.
Als Konsequenz - wenn eine Heilung nicht zu erwarten ist (negative Gesundheitsprognose) - ergäbe sich daraus eine arbeitgeberseitige personenbedingte Kündigung.
Das Problem hatte mein Sohn auch. Er hat schließlich eine Umschulung zum Lebensmitteltechniker gezahlt. Vorher war er krank geschrieben und die Berufsgenossenschaft hat die die Kosten getragen (auch während der Umschulung). Arbeitslosengeld brauchte er nicht zu beantragen.
Musste er die Kosten für die Umschulung selber tragen? Hat er selbst gekündigt?
Alle Kosten hat die Berufsgenossenschaft getragen - sogar Fahrtkosten. Er hat selbst gekündigt (Mehlallergie).
Ich bin jetzt kein Anwalt, abern ich habe schon oft gehört, gelesen, dass,w enn man aus gesundheitlichen Gründen kündigt, einen das Arbeitsamt nicht sanktioniert. Hat er irgendwas von einem Doc schriftlich, dass er solche Gesundheitsprobleme hat wegen Job? Dann kann er das doch belegen. Ggf. auch mal mit Hausarzt reden, die sind auch öfter ganz hilfreich mit ihrem Wissen.
geht ja nicht an,d ass er länger als nötig in einem Job bleibt, der ihn krank macht!
Ich frage mich hier,wenn er solche gesundheitlichen Einschränkungen hat,wie du hier angibst,müsste er doch eigentlich ständig Krank sein !!! Wenn ich er AG - wäre,hätte ich ihn doch schon längst gekündigt,er ist ja dann nicht mehr so einsetzbar,wie es der Arbeitsvertrag vorsieht.Sollte er,wie du hier schreibst,ärztliche Gutachten und Bescheide der Berufsgenossenschaft haben,das er diesen Beruf nicht mehr ausüben kann,könnte er auch selber kündigen,ohne das eine Sperre / Sanktion eintreten würde.Aber um ganz sicher zu gehen,würde ich persönlich zur Agentur für Arbeit gehen und da vorsprechen,wenn das nicht gleich möglich ist,bekommt er einen Termin.Wenn er sein Anliegen dann vorbringt und sie ihm bestätigen,das er mit keiner Sperre / Sanktion zu rechnen hat,sollte er sich das schriftlich geben lassen um auf der sicheren Seite zu sein oder einen Beistand als Zeugen mitnehmen.
Mein Freund ist so doof und geht mit blutigen Armen, ständig niesend und mit Nasenbluten zur Arbeit und würde sich niemals krankschreiben lassen. Das ist ein kleiner Betrieb. Er will die nicht alleine lassen. Den Chef stört das nicht.
Dann würde ich mal das Gesundheitsamt / Lebensmittelüberwachung informieren,dann wird nämlich dein Freund unverzüglich der Arbeit verwiesen und sein Chef zahlt ein ordentliches Ordnungsgeld !!!
Er sollte sich auf jeden Fall erst mal krank schreiben lassen. Damit schafft er auch bessere Argumente beim Arbeitsamt. Und es klingt als habe er jeden Grund dazu. Chef alleine hin oder her. Es geht um sein eigenes Leben und seine eigene Gesundheit. Guter Wille ist ehrbar, aber Eigenverantwortung notwendig.
Dann kann er in aller Ruhe auf einen Termin bei der Agentur warten.
Mit offenen Wunden darf er in einer Bäckerei gar nicht arbeiten.