Ich kann die Nebenkostenabrechnung nicht bezahlen

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Geht es wirklich um mehr als 1000 € Nachzahlung? Oder wie lautet der Betrag? Denn nur dann wäre eine Erhöhung um 100 € überhaupt zulässig.

Dann ist die Frage, was denn soviel teurer geworden ist? Wieviel Vorauszahlung hat der Vermieter bisher verlangt?

Angenommen, ihr seid im letzten Jahr eingezogen und der Vermieter hat wider besseren Wissens einen viel zu niedrigen Betrag als Vorauszahlung angesetzt, dann hast Du gute Chancen, dass die Nachzahlung in kleinen Raten erfolgen kann.

Falls Du schon länger in der Wohnung bist, musst Du vergleichen, was denn im Vergleich zum Jahr vorher so teuer geworden ist. Hier müßte es dann doch extreme Ausschläge geben. Vielleicht besteht die Möglichkeit, die problematischen Positionen deutlich zu beeinflussen. Z. B. wenn es die Heizkosten sind, das Lüftungsverhalten oder die Zimmertemperaturen prüfen, die normalerweise bei Euch herrschen. Ein wenig runter drehen, kann auch schon viel bringen.

Hallo,

vielen Dank für Deine Antwort!

Die Lage ist folgende: ich bin Anfang November letztes Jahr hier eingezogen. Ich zahle einen Nebenkostenabschlag von 210€/Monat (bisher hatten wir immer 150€ und mussten nie nachzahlen). Ich habe nur zwei Räume hier beheizt, das waren das Kinderzimmer und das Wohnzimmer, Bad habe ich nur die Heizung angemacht, wenn meine Kinder gebadet haben, alle anderen Heizungen waren auf niedrigster Stufe bzw Frostschutz.

Nun bekam ich gestern die Abrechnung für November und Dezember und soll 600€ (!!!!) für diese beiden Monate nachzahlen. Ich habe angeblich 1000€ verheizt in 2 Monaten.

Ich habe natürlich direkt bei meinem Vermieter telefonisch nachgefragt, der kam mit seiner ziemlich patzigen Tochter einige Stunden später vorbei (er ist schon sehr betagt), die mir dann sagte, dass das ja völlig normal sei, immerhin sei das Altbau und die Fenster und Türen nicht mehr zu 100% dicht und daher wäre ja auch die Miete so günstig und ich soll mich nicht beschweren. Die anderen müssten zum Teil noch viel mehr nachzahlen und im Dachgeschoss, wo niemals geheizt würde, würden jährlich Kosten in Höhe von 500€ entstehen, obwohl die Heizungen dort aus wären (?????)...

Ich frage mich natürlich nun, ob das nicht arglistige Täuschung war, die Nebenkosten so niedrig anzusetzen und die Leute mit einer verhältnismäßig niedrigen Miete zu ködern. Denn offensichtlich sind hohe Nachzahlungen in diesem Haus normal und das Problem bekannt.

Ich würde gerne zu einem Anwalt gehen, aber da bekomme ich wieder das Problem mit dem Finanziellen. Ich habe morgen einen Termin beim Arbeitsamt und hoffe dort auf Hilfe.

Vielen Dank erstmal für Deine Antwort. Könntest Du mir noch sagen, um welchen Betrag der Vermieter meinen Nebenkostenanteil erhöhen darf?

@Nexxi

Wie groß ist denn die Wohnung? (Ca. 60 bis 70 m²?)

Wohnte man nur in 2 "kalten" Monaten drin, muss man immer mit einer Nachzahlung rechnen, da die "warmen" Monate zum Ansparen fehlen. Dennoch: Ist schon heftig.

1000 € in zwei Monaten erscheinen mir auch bei einem schlecht gedämmten Haus als sehr hoch. Möglicherweise ist die Abrechnung komplett falsch und Du zahlst auch für den Heizölvorrat, den der Vermieter für dieses Jahr bereits im letzten aufgetankt hat.

Die 100 € zusätzlich erscheinen schon richtig kalkuliert, aber der letzte Winter war im Gegensatz zum vorherigen eher mild, sodass der Betrag dann schon etwas sehr hoch ist. 80 € wären realistischer, 60 € das Mindeste. Immer voraus gesetzt, die Abrechnung ist in Ordnung.

Es nützt Dir nichts, zu wenig voraus zu zahlen, um dann am Ende wieder eine hohe Nachzahlung zu haben. Aber vielleicht kannst Du mit dem Vermieter bzw. seiner Tochter über einen niedrigeren Betrag verhandeln und Hinweis auf den milden Winter.

Das wären die Regelsätze bei ALG II:

"Hartz IV Regelsätze im Jahr 2014 gegenüber 2013

Alleinstehend/Alleinerziehend 391 Euro

Paare/Bedarfsgemeinschaften353 Euro

Erwachsene im Haushalt anderer 313 Euro

Jugendliche von 14 bis unter 18 Jahren 296 Euro

Kinder von sechs bis unter 14 Jahren 261 Euro

Kinder von 0 bis 6 Jahre 229 Euro"

http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-regelsaetze-ab-9001571.php

Dazu käme noch die angemessene Miete. Schau bei Harald Thome - örtliche Richtlinien nach, da könntest Du herausfinden,wie die bei Euch ist.

Du solltest die NK-Rechnung erst mal nicht bezahlen.

Dir würde noch Alleinerziehendenzuschlag zustehen (Link folgt im Kommentar).

Aber, das, was Du verdienst sowie das Kindergeld und evt. Unterhalt oder Halbwaisenrente - also alle Einkünfte - werden gegengerechnet.

ich weiß auch gar nicht, ob ich Anspruch hätte,

Inwiefern dir überhaupt ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt oder Wohngeld zusteht, musst du das Amt fragen.

Hier schon einmal vorab entsprechende Rechner: http://www.forum-sozialhilfe.de/phpBB3/viewforum.php?f=35

G imager761

Sachlich:

Abrechnung prüfen bzw. lassen.

Bei 350 € Nachzahlung darf der VM die Vorauszahlungen um maximal 30 € monatlich (1/12 der Nachzahlung) erhöhen.

Tip, Vorauszahlungen darf man auch als Mieter anpassen.

Kurze Mitteilung an den VM und gut ist.

Gibt es eine Möglichkeit für mich, dafür einen Zuschuss zu bekommen?

Evtl. doch eine der Möglichkeiten in Betracht ziehen. Mehr als eine Ablehnung kann es nicht geben.

Auch eine Ratenzahlung mit dem VM wäre eine Option.

Nicht alle VM sind geldgierige Bösewichte.

Stimmt, hundert Euro/ Mon. ist wirklich seltsam, darüber bin ich so schnell gar nicht gestolpert^^

Bei 350 € Nachzahlung

Es geht nicht um 350 € Nachzahlung, sondern das ist der Betrag, den die Frau zum Leben hat. Es geht vermutlich um 1200 € Nachzahlung.

@bwhoch2

Es geht um 600€ Nachzahlung für zwei Monate (siehe meine Antwort an bwhoch2)

Erstmal setzt Du am besten ein Schreiben auf, dass Du Dich wegen der hohen Nebenkostenabrechnung ersteinmal informieren wirst, weil sie dir viel zu hoch vorkommt. Danach hast Du folgende Möglichkeiten: Beim Arbeitsamt kannst Du zumindest immer nach einem zinslosen Darlehen fragen, evtl. fallt ihr auch zukünftig in eine Bezuschussung, ob diese durch das Wohngeld alleine abgedeckt werden kann, musst Du leider selbst kurzfristig beim Wohngeldamt erfragen.

http://www.wohngeld.de/wohngeld.de_neu/portal/dokumente/kurzinformation.pdf

Wenn alle Stricke reißen, kannst Du auch bei der Caritas oder dem diakonischen Werk um Hilfe bitten, vielleicht haben die eine Möglichkeit, Euch zu unterstützen, sei es nur mit einer zusätzlichen Betreuung durch ehrenamtliche Mitarbeiter.

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute, lass Dich davon nicht runterziehen, es gibt immer einen Weg, ansonsten sammeln wir hier für Euch!

Vielen Dank an Dich für die warmen Worte <3