Home office durchsetzen wegen covid19?

4 Antworten

Zwingen darfst du niemanden niemals zu nichts. Du kannst die Kollegen ansprechen oder dich an deine Teamleitung wenden. Ob sie vom AG zum HO aufgefordert werden kann hängt auch mit dem Arbeitsvertrag zusammen. Wenn es in deiner Abteilung keine defintiven Coronafälle gab bisher dann muss auch niemand zuhause bleiben

Grundsätzlich besteht kein Anspruch auf Home Office. Dies muss ausdrücklich vereinbart werden. Allerdings besteht ein Anspruch auf Gleichbehandlung mit den anderen Mitarbeitern. Es muss sachliche Gründe geben, warum hier differenziert wird. Im übrigen ist die Coronakrise eine ganz besondere Situation. Auch wenn ich oben geschrieben habe, dass grundsätzlich kein Anspruch besteht, würde ich dem Arbeitgeber gegenüber klarmachen, dass dieser eine sogenannte Fürsorgepflicht hat. Aus meiner Sicht, aber hierzu gibt es noch keine Rechtsprechung bedeutet dies, dass der Arbeitgeber in einer solchen Krise verpflichtet ist, soweit möglich und erforderlich, Home Office anzubieten.

Ich hoffe ich habe deine Frage richtig verstanden. Wenn nicht schreib bitte noch mal

JuliaUteFischer 
Fragesteller
 26.03.2020, 18:25

Prinzipiell geht es nicht um mich, da in der Nähe wohne, und fahre mit Rad oder Auto. Der Arbeitgeber hat im Rahmen seinen Möglichkeiten homeoffice angeboten und ich finde die Verteilung eigentlich fair. Sollte man nur mit trifftigen Gründe das Haus verlassen, und wenn man von zuhause arbeiten kann, muss diese Möglichkeit nutzen. Ich habe das Thema mit meinen Kollegen besprochen, bevor ich mich an die Leitung wende, aber sie wollen die Wahl für sich vorbehalten, ins Büro zu kommen oder zu Hause bleiben, je nach Laune. Jetzt herrscht wegen mir kein gutes Arbeitsklima in Büro.

kabbes69  26.03.2020, 19:24
@JuliaUteFischer

bei mir ist es ähnlich. Ich habe eigentlich schon vor Corona genehmigte Heimarbeit, jedoch kommt unser Server mit der derzeitigen Situation nicht klar und mein VPN Zugang wurde mir gekappt. Ohne VPN kann ich zu Hause nichts arbeiten. Ich bin also gezwungen ins Büro zu fahren.

Einige meiner Kollegen in Homeoffice stört dieser Umstand nicht, hier wird nichts kontrolliert, die Stunden werden gut geschrieben. Vom Chef kommt keine offizielle Weisung, Betriebsklima ist im Eimer. Bin gerade auch der Buhmann, weil ich eben nicht zu Hause Däumchen drehen kann/will.

Solange die Kolleginnen dir nicht direkt auf der Pelle sitzen, würde ich kein Fass aufmachen. Lass ihnen ihre Entscheidungsfreiheit. Entweder muss der AG von seinem Weisungsrecht in Verbindung mit Fürsorgepflicht Gebrauch machen oder er toleriert es. Sofern es einen BR oder eine Fachkraft Arbeitssicherheit gibt, diese noch um Rat bitten.

Das, was du beschreibst, tritt in diesen Tagen ständig, überall und in wechselnden Schattierungen auf.

Homeoffice ist nicht überall und bei jedem machbar. Nicht jeder kriegt das gebacken, weil Homeoffice Konzentration und viel Disziplin erfordert und nach Möglichkeit auch einen ruhigen Arbeitsraum zuhause.

Nicht jeder verhält sich solidarisch und so mancher sieht auch und gerade in der Krise sehr auf seinen persönlichen Vorteil. Und ich würde aber als Chef auch nicht jeden ins Homeoffice schicken, wenn ich beurteilen kann, wer sich zuhause einen fröhlichen Lenz macht und wer tatsächlich etwas arbeitet.

Ich selber arbeite nach dem Motto: ich möchte abends mit einem guten Gewissen nach Hause gehen und ich mache meine Arbeit so gut und so korrekt wie möglich. Ob andere jetzt weniger arbeiten oder sich besser abseilen können ist mir egal.

Du kannst dein Anliegen vortragen und dir anhören, was er dazu sagt.