Gehört der Warenbestand auch zum Eigenkapital?

5 Antworten

Das Eigenkapital ist eine fiktive Größe. Es stellt die Differenz zwischen Vermögen und Fremdkapital dar. Im Verhältnis zu Bilanzsumme kann hier erahnt werden, wie gut das Unternehmen wirtschaftet.

Also: Nein, Waren sind nicht Eigenkapital. Eigenkapital ist lediglich eine Berechnungsgröße.

Danke^^ habe nun es auch ;-)

Wo bitte ist Eigenkapital eine fiktive Größe. Fiktiv bedeutet erdacht, vermutet oder in diesem Sinne angenommen. "Nehmen wir an Utopia wäre eine existierende Gesellschaft im Mittelalter gewesen..." Also dieses angenommen und nicht in einem anderen Sinne.

Alle UnternehmerInnen würden ganz schön blöd gucken, wenn Du denen sagen würdest: Von wegen Eigenkapital, dass ist doch eine fiktive Größe.

Das gilt trotz der Möglichkeit bei Bewertungsvorschriften Wahlrechte zu haben. Und da kann man entweder Werte der Bilanz hoch oder niedrig bewerten. Hoch bedeutet geringere Kosten und damit einen höheren Gewinn zu haben. Dabei ist dann auch gegenüber der anderen Wahl das Eigenkapital höher.

Im Rahmen der Buchführung können wir die Werte an die Realität nur annähern. Sonst müssten wir ja erst alles verkaufen um den Verkehrswert zu erfahren. Dabei kommen aber auch unterschiedliche Werte raus. Ob man nämlich ein Unternehmen insgesamt verkaufen kann oder alles einzeln. Es ist schließlich nicht immer so, dass der Verkauf im Ganzen mehr Geld bringt.

Aber auch das ist nicht fiktiv. Auch wenn wir bei der Bilanz von der Fiktion der Unternehmensfortführung ausgehen. Diese Fiktion wird so lange beibehalten, bis es zur Aufgabebilanz kommt. Die wird direkt nach der letzten Schlußbilanz aufgestellt. Also am gleichen Tag, aber mit anderen Werten.

Hoffe Dein Verständnis für die Sache vertieft haben zu können.

Auch wenn Du es inzwischen verstanden hast: Der Zusammenhang von Konten wird über zwei Wege deutlich. Die Betrachtung der Bilanz. Sind dort Positionen ins Verhältnis zu setzen oder nicht?

Niemand wird aus der Bilanz ein Verhältnis zwischen Waren und Eigenkapital berechnen wollen. Bei der Liquiditätsbetrachtung ist beispielsweise interessant, ob das zur Verfügung stehende Kapital (wie es eben auf der Passivseite ausgewiesen ist) auch die Werte des Vermögens (Mittelverwendung=Aktiva) deckt. Also bei der Hypothek, ob die Restverbindlichkeit durch die Bilanzwerte von Immobilien gedeckt ist. Ob langfristige Darlehen durch langfristige Wirtschaftsgüter gedeckt sind oder wie das bei den kurzfristigen zur Verfügung stehenden Wirtschaftsgütern aussieht.

Eine Betrachtung ob es sich bei der Deckung um Eigenkapital handelt, dass kann man nicht entnehmen. Die Relation des Eigenkapitals wird nur in Bezug auf die gesamte Bilanzsumme betrachtet. Oder in welchem Verhältnis, welcher Relation stehen Fremd- und Eigenkapital. Eine Million Schulden und ein Euro Eigenkapital ist in der Regel so schon ungesund. Wegen der Höhe des Schuldendienstes. Selbst wenn die Rendite super wäre.

Das wäre die Betrachtung aus der Sicht der Bilanz. Wie sieht es von Seiten der Konten aus? Wird der Warenbestand oder auch andere Warenkonten irgendwann gegen ein Privat- oder anderes Eigenkapitalkonto gebucht?

Selbst beim Eigenverbrauch nicht. Entnimmt der Unternehmer Ware für private Zwecke, dann wird Privatentnahme an Eigenverbrauch und USt gebucht. Sämtliche Privatkonten werden über Eigenkapital abgeschlossen und das Eigenkapital wird zusätzlich noch durch das Betriebsergebnis verändert.

Die Waren haben dazu keinen Bezug.

Eine gemischte Betrachtung kann man auch noch als Betrachtung liefern. Wie wird das Eigenkapital in der Eröffnungsbilanz entwickelt? Summe der Aktiva abzüglich dem Fremdkapital. Der Saldo ist das Eigenkapital.

Bei keiner der Betrachtungen wurden Waren auch nur berührt.

In Zukunft eine Bitte zu solchen Wissensfragen (gilt aber auch für Verständnisfragen): Schreibe Deine eigene Vermutung dazu. Die kann ruhig grottenfalsch sein. Aber dann kann man erkennen wo Du vom Wissen stehst oder wo Dein Fehler liegt. Sonst bekommst Du womöglich eine Antwort, aber das Warum bleibt Dir unbekannt. Außerdem antworten die, die hier auch mit Sachverstand schreiben in der Regel nicht, wenn wir Deine Hausaufgaben erledigen sollen. Sondern in der Regel nur dann, wenn erkennbar ist: Da will jemand richtig was lernen.

Nein. Der Warenbestand ist etwas, was auf der Aktivseite ( der linken Seite ) der Bilant steht. Eigenkapital steht auf der rechten Seite, der Passiva. Die Aktivseite beschreibt, wo das Kapital steckt ( Warenbestand, Immobilien, etc ), die Passivseite beschreibt, woher das Kapital kommt (Eigenkapital, Fremdkapital, Rückstellungen etc ).

Nein, der Warenbestand gehört zum Umlaufvermögen und steht auf der aktivseite der Bilanz

Die Lagerware ist von der Bezeichnung her eher gebundenes Kapital. Das Geld, welches sich in der Ware "versteckt" ist ja nicht sofort verfügbar, weil die Ware zunächst veräußert werden muss, um das Kapital freizusetzen.

Grüße,----->

entweder durch Kredit oder Eigenkapital muss die Ware beschafft werden

@peterobm

Diebstahl mal ausgenommen - richtig.

Also wenn ist ein Wert in der Ware versteckt. In der Wert-Theorie spricht man dann sogar immer Fetisch-Charakter einer Ware. Hat allerdings wenig oder nichts mit den "Aufklärungsfilmchen" bei den lekutellen TV-Sendern gemein.

Ob Kapital nun in Form von Waren vorhanden ist oder anderen Vermögensgegenständen ist unbeachtlich. Bei der Aktivseite der Bilanz sprechen wir auch von der Mittelverwendung und nicht von der Kapitalverwendung. Die Passivseite der Bilanz gibt Auskunft über die Kapitalgliederung. Also bei Fremdkapital mit welcher Fristigkeit der jeweilige Teil noch zur Verfügung steht. Unter ein Jahr, bis fünf Jahre oder darüber hinaus. Und beim Eigenkapital wird unterstellt, dass dieses ewig im Unternehmen stecken soll.

Das hat also nichts mit irgendwelchen Betrachtungen im Rahmen von Bilanzanalyse oder ähnlichem zu suchen. Das wäre wie bei der Beschreibung von einem Auto über die Bremswirkung zu sprechen. Und die Begründung wäre dann: Ohne Bremse ist das Auto kaputt.