Erfahrung als Kundenbetreuer im Versicherungsaußendienst?

6 Antworten

Was verstehst du denn unter "Kundenbetreuung".

Man wird dir eine (begrenzten) Bestand zur Bearbeitung übertragen. Deine "Betreuung" wird darin bestehen, diesen Bestand zu "optimieren". Du sollst den Status der Kunden bzgl. anderer Verträge aufnehmen. Daraus sieht dann "DEIN Betreuer", ob da Möglichkeiten zum Neiabschluss bestehen. dann heißt es "learning by doing". Nach einem Jahr solltest du dann in der Lage sein, diese Abschlüsse auch selbständig zu machen.

Ansonsten erwartet man von dir, dass du NEUE Kunden herbei bringst.

Sorry DerHans,  aber diese Vorgehensweise ist sehr gefährlich.

Ich würde einem Neuling nie empfehlen, seine Kontakte einem sogenannten Betreuer vorzustellen oder diesen beim Kundenbesuch mitzunehmen.

Denn dann besteht die Gefahr, dass dieser dann die Verträge abschließt und man selbst nur einen kleinen Schein bekommt.

Wichtig ist, dass man von Anfang an, seine Kunden selbst besucht und auch die Verträge selbst abschließt.

@Apolon

Aber genau so läuft es doch. Der "Neuling" darf ja noch gar nicht beraten, bevor er die Prüfung zum Versicherungsfachmann hat.

Naja in der Immobilienbranche muss man auch ständig nach neuen Kunden die Augen offen halten.

Mir geht es hier vorallem um die Machbarkeit. Das sie einen "Neuling" nicht gleich den besten Bestand geben, dass ist mir auch klar. Trotzdem wird es Ziele geben, hier ist eben die Frage, ob man diese gut erfüllen kann. Oder ob man quasi über Leichen gehen muss.

Natürlich wird man auch als "Neuling" nicht gleich mit der dicken Kohle nach Hause gehen. Trotzdem sollte es zum leben reichen.

Jedoch wenn man manche Zahlen hört.... Dann zweifelt man manchmal am System.

Also für mich wären Punkte wie:

  • realitische Ziele
  • gute Fortbildungen
  • Teamwork
  • faire Bezahlung

dabei sehr wichtig. Und da erzählen die Firmen einen sehr viel, oft merkt man erst nach mehreren Monaten ob es stimmt.

@KingToep

Ich selbst habe das 1976 bei einem großen Kompositversicherer gemacht. Damals noch ganz selbstverständlich mit einem Angestelltenvertrag.

Aber auch damals galt schon, dass ich ein "Soll" von 100.000 Lebensversicherungssumme zu erfüllen hatte. Alle anderen Verträge wurden nach einem Schema darauf umgerechnet.

Die "Garantie" also das Fixum und den Provisionsvorschuss, wurde nur für 6 Monate ausgesprochen. Bei Eignung konnte diese Vereinbarung noch einmal um 6 Monate verlängert werden.

So ähnlich läuft das auch heute noch.

Wer dieses "Limit" nicht schafft, ist für diesen Beruf einfach ungeeignet. Damals hätte man sich aber noch ohne "Schulden" von einander getrennt.

Das ist heute durchaus nicht selbstverständlich.

Und grundsätzlich habe ich in den fast 40 Jahren ganz selten Verträge im näheren Bekanntenkreis geschlossen. Das kam nur vor, wenn ICH angesprochen wurde.

Die Blöße hätte ich mir nicht gegeben, dort aktiv zu werben.

@DerHans

Hallo,

nun kommen wir der ganzen Sache schon etwas näher.

Das man sein Geld durch den Verkauf der Produkte verdient, das ist mir klar.

Auch das man immer Zivelvorgaben haben wird. Egal ob als Angestellter oder Selbstständiger. Denn von irgendwas muss man ja leben.

Nur die Frage bleibt ja oft, wie realisitsch sind diese. Klar wird hier auch die Versicherung (Arbeitgeber) und auch das Produkt was ich verkaufe, sowie die Region immer eine Rolle spielen.

Jedoch macht es einen Unterschied, ob ich wirklich auf Teufel komm raus, alles irgendwem andrehen muss, um überhaupt ein angemessenes Gehalt zu bekommen.Dabei verstehe ich ein Gehalt zwischen 35.000-40.000 als angemessen.

Oder soll man 100 Produkte verkaufen aber realistisch sind vll 50? Und ein sehr guter Berater/Verkäufer schafft vielleicht 75. Dann ist es einfach nur Unrealistisch.

Das eine Firma / Arbeitgeber kein Geld zu verschenken hat, dass sollte jedem klar sein. Daher bin ich auch Skeptisch wenn ich Punkte wie:

  • Firmenhandy
  • 13 u. 14 Gehalt
  • Sondertarife
  • usw.

höre, denn das Geld muss auch verdient werden. Niemand hat etwas zu verschenken!

@KingToep

Du musst dir nur darüber im Klaren sein, dass das was du da monatlich bekommst, erst mal eine Art Vorschuss ist. Wenn du den nicht in einem angemessenen Zeit tatsächlich "ins Verdienen" bringst, wird der Vertrag eben aufgelöst. Im ersten Jahr dürften dann keine Stornoforderungen von dir verlangt werden (bei einem seriösen Unternehmen gibt es das auch nicht)

@DerHans

Das ist mir bewusst. Aktuell ist es nicht viel anders. Jedoch bleibt halt immer die Frage wie realistisch sind die Vorgaben.

Ich bekomme ja auch keine Villa in Düsseldorf an den Mann/Frau, wenn ich nur Hartz IV - Kunden habe.

Mir ist es halt wichtig das es seriös bleibt und ich nicht meine Seele verkaufe...

@KingToep
Jedoch macht es einen Unterschied, ob ich wirklich auf Teufel komm raus, alles irgendwem andrehen muss, um überhaupt ein angemessenes Gehalt zu bekommen.Dabei verstehe ich ein Gehalt zwischen 35.000-40.000 als angemessen.

Wenn du diesen Vorsatz hast "Produkte andrehen" dann ist der Versicherungsaußendienst für dich nicht geeignet.

Ein Gehalt zwischen 35.000 - 40.000 € Brutto im Jahr - davon kann ein guter Außendienstler nicht leben. Da gehen dann noch die Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuer ab.

Zusätzlich musst du noch Bürokosten, Porto, Versicherungen, Werbung usw. berücksichtigen, die dann zusätzlich noch bei einem Angestellten mit mindestens 1.000 € mtl. berücksichtigt werden müssen.

Und grundsätzlich kann ein Versicherungsvermittler nicht davon leben, von den Kunden die er übertragen bekommt.

Bedeutet du musst dir deine Kunden selbst suchen!

Ein Handy ist für den Abschluss eines Versicherungsvertrages nicht erforderlich, also muss man diese Kosten selbst zahlen.

Denn man muss davon ausgehen, dass ein scheidender Kollege, viele dieser Kunden mit nimmt. Und die guten Kunden werden meistens nicht übertragen.

@Apolon

Ein Gehalt zwischen 35.000 - 40.000 € Brutto im Jahr - davon kann ein guter Außendienstler nicht leben. Da gehen dann noch die Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuer ab.

Das ist ein Ø Jahrseinkommen, natürlich gehen davon noch die Sozailabgaben ab.

Zusätzlich musst du noch Bürokosten, Porto, Versicherungen, Werbung usw. berücksichtigen, die dann zusätzlich noch bei einem Angestellten mit mindestens 1.000 € mtl. berücksichtigt werden müssen.

Von diesen Kosten habe ich als Angesteller bei keiner der o.g. Versicherungen etwas gehört.

Und grundsätzlich kann ein Versicherungsvermittler nicht davon leben, von den Kunden die er übertragen bekommt.

Das der Vertrieb von neuen Kunden lebt, dass sollte jedem klar sein. Dies ist in meiner Brache nicht anders. Trotzdem müssen Ziele realistisch sein. Es macht ja keinen Sinn, wenn ich 20 Kundengespräche die Woche führen muss, aber nur 10 machbar sind. Oder wenn ich 100 Verträge verkaufen muss, aber maximal 50 verkauft werden können. Wenn ich anstatt 40 Std. in der Woche, 60 Std. oder mehr Arbeiten muss, um "nur" durchschnitt zu sein.

Ich beziehe mich bei meiner Antwort nicht auf die von dir genannten Versicherungsunternehmen.

Im Außendienst kann man auf Dauer gesehen nur ein gutes Einkommen erhalten, wenn man sich selbständig macht als Agenturinhaber. Muss dann aber auch sich für ein Spezialgebiet ausbilden lassen.  Dazu gehören z.B. Kundenkreise wie Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater, usw.),  Öffentlicher Dienst, Gewerbebetriebe oder Industrie.  Bezüglich Produkte:  Betriebliche Altersversorgung, oder Krankenversicherungen.

Und glaube bitte nicht alles, was hier von Versicherungsmaklern geschrieben wird bezüglich - es lohnt sich nicht als Einfirmenvertreter tätig zu sein. Dies ist völliger Unsinn.

Der Einfirmenvertreter hat auch Vorteile gegenüber den Versicherungsmaklern, denn als Selbständiger kann er auch eine Schadens-Regulierungsvollmacht erhalten und die Schäden seiner Kunden selbst bearbeiten. 

In allen Bereichen, muss man sich selbst seine Kunden suchen und immer daran denken, die Kunden möchte man bis zum Rentenalter betreuen. Also nicht gleich an die großen Abschlüsse denken und danach den Kunden wieder vergessen.

Hi. Ich selbst arbeite als Kundenbetreuer im Außendienst bei einem deiner oben genannten unternehmen.

Man kann grundsätzlich wählen zwischen einer eigenen Agentur, einer Anstellung als Betreuer in dieser Agentur.

Hier gilt es zu entscheiden wohin deine Interessen gehen.

Willst du unabhängig sein, aber alles selbst bestimmen- dann Gründe eine Agentur

Willst du die Aufgaben zugeteilt bekommen und in einem kleine Team arbeiten- dann gehe als Betreuer in die Agentur.

Grundlegend ist dies ein Beruf der sehr viel Fleiß erfordert.

Bist du das, hast du gute Möglichkeiten geld zu verdienen. Denn du besitzt einen kundenstamm dann und den bearbeitest du.

Ich bin nach 3 jähriger Tätigkeit immernoch voll zu Frieden denn man hat durchaus Vorteile zum Makler und vor allem wenn man sein geschäft macht seine Ruhe und Freiheiten wie in so fast keinem andern Job.

Wenn du mehr wissen willst dann schreib mir einfach ne Nachricht

LG clausdeluxe

Die genannten Firmen stellen sowohl Vertreter (selbstständig, HGB84) als auch Vertriebsangestellte ein. Auch deine Angaben wie 13. Gehalt etc. lassen eher auf eine Angestelltenlaufbahn schließen. Ist denn für dich schon die Art des Arbeitsverhältnisses klar?

Da ich als "Neuling" in die Branche wechseln möchte, wäre mir ein Angestellenverhältnis am Anfang lieber.

So habe ich erstmal die Möglichkeit, die Branche besser kennenzulernen.

Es gibt eben sehr große Unterschiede bei den einzelnen Firmen. Und keiner hat etwas zu verschenken. Daher ist es eben sehr wichtig, dass man dort realistische Ziele bekommt und dabei nicht über Leichen gehen muss.

Und genau das erhoffe ich hier zu erfahren. Denn wie schon erwähnt, jede Firma zeigt in den Gesprächen immer nur das Positive. Aber ist das "mehr" manchmal wirklich positiv?

@KingToep

Und wer Dir einen Job auf Angestellterbasis anbietet verschweigt Dir das Du - so deine Zahlen nicht stimmen - Ruck-Zuck den Job los bis.

Hinzu kommt das die Provisionen bei Angestellten derart minimal sind....

Bsp: Für den Abschluss einer KV-Voll bekommst Du etwa 4-500,00.

Als freier MFGA oder Makler 1500-4000 Euro, je nach Versicherer, Tarif und Gesellschaft.

Auf die 4-500,00 zahlst Du Sozialabgaben und Steuer, im anderen Fall nur Steuer. Schaffst Du es im Schnitt also eine KV, LV, BU im Monat, zusätzlich zu etwas PHV; Hausrat und Co zu vermitteln stehst Du wirtschaftlich besser da und kannst Dir die Produktgeber aussuchen. Somit auch einfacher verkaufen da Du dem Kunden Auswahl und nicht "Einerlei" bietest.

Da der Einstig echt hart sein kann solltest Du deshalb den Anschluss zu einem erfahrenen Kollegen suchen der Dir hilft, Tipps gibt und Dir zeigt was Du am besten machst.

So wirst Du ein deutlich höheres Einkommen erzielen.

Auch hier ein Bsp.: Ein lieber Freund von mir ist seit 15 Jahren bei der DeBeKa und hat dort im Jahr 45.000 Einkommen. Ich bin ein kleiner Einzelmakler, KEIN Großverdiener und hatte in 2017 etwa 138.000,00.....

Offen gesagt glaube ich das die Chancen als Einfirmenvertreter gute Umsätze zu erzielen (und darauf kommt es-egal was man die erzählt - immer an) eher bescheiden sind.

Die Menschen werden aufgeklärter und wollen vergleichen. Egal bei welchem Versicherer Du bist: Gerät dein Kunde an einen guten MFGA oder Makler ist die lang aufgebaute Kundenverbindung dahin. Die "Goldenen Zeiten" der DeBeKa Vertreter sind lang her und die drei anderen, benannten Versicherer haben in den Deckungskonzepten teilweise Lücken wie ein Scheunentor. Nein, da ist nicht alles schlecht, aber Du willst Dich ja langfristig davon ernähren......

Such Dir eine großen oder spezialisierten Makler. Mit den Sonderkonzepten und dem Rest an Möglichkeiten hast Du deutlich bessere Chancen.