Die Wittelsbacher heute kosten unseren Staat Millionen. Sollte man sie nicht lieber "zum Teufel schicken", m.a.W. abschaffen?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn es nach mir ginge, dann sollten alle Adelstitel abgeschaft werden, außer bei denen die tatsächlich blaues Blut haben.

Aber das wären dann Aliens und die müsste man dann genau untersuchen.

Aber was machen manche märchengläubige im 21 Jahrhundert?

Stehen an Straßenrand und heulen Rotz und Wasser wenn die Queen zu besuch kommt.

Keiner denkt dabei dran mit wieviel Blut die ihr Imperium zusammengestohlen haben.

Der Staat zahlt gar nichts mehr. Bitte lesen.

Der WAF entstand in der Folge der Novemberrevolution von 1918, durch die die Monarchie in Bayern endete. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts hatten die Wittelsbacher entsprechend der Domanialfideikommisspragmatik des Kurfürsten Max IV. Joseph von Bayern von 1804 und der Bayerischen Verfassung von 1818 ihr Hausgut auf den damals finanziell schlecht gestellten Staat übertragen. Im Gegenzug hatte der Staat die Versorgung der Wittelsbacher übernommen und diese 1834 im Verfassungsgesetz über die Zivilliste geregelt.

Nach der Revolution 1918 wurde versucht, bayerisches Staatsvermögen und Wittelsbacher Hausvermögen voneinander zu trennen. Die vom Obersthofmeisterstab verwalteten Liegenschaften der Zivilliste wurden vom Freistaat als Staatseigentum betrachtet. Mit Hilfe des Staatsrechtslehrers Konrad Beyerle versuchten die Wittelsbacher 1921 nachzuweisen, dass sie erst gegen einen Versorgungsanspruch ihr Hausgut in das Staatsvermögen eingebracht hätten und in Bayern eine Trennung von Staats- und Hausvermögen überhaupt erst vollzogen werden müsse. 1923 wurde ein Kompromiss gefunden, der in ein Gesetz vom 9. März 1923 gefasst wurde: Demnach fielen die ehemaligen Vermögenswerte aus dem Hausgutfideikommiss König Ludwigs I. und Teile der Liegenschaften aus dem Vermögen König Ottos I. nicht direkt an das Haus Wittelsbach zurück, sondern flossen in die neu errichtete Stiftung ein. Gleichzeitig verpflichtete sich die Familie Wittelsbach freiwillig, auch weiteres Privatvermögen, vor allem Kunstschätze, in den Fonds einzubringen mit der Bestimmung, diese dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Somit wurde der erste Stiftungszweck des WAF begründet, das kulturelle Erbe des Hauses Wittelsbach zu bewahren. Neben dem WAF errichtete das Oberhaupt des Hauses Wittelsbach Kronprinz Rupprecht von Bayern die Wittelsbacher Landesstiftung für Kunst und Wissenschaft, die Eigentümerin der vor Errichtung des Haus- und Staatsfideikommisses von 1804 erworbenen Kunstschätze der Wittelsbacher wurde. Die Wittelsbacher Landesstiftung ist seither Eigentümerin, wenn auch nicht Verwalterin eines großen Teils der Bestände der Münchner Museen.

Auf der Grundlage dieses Gesetzes verzichtete das Haus Wittelsbach dauerhaft auf alle weiteren vermögensrechtlichen Ansprüche gegen den Staat. Das heißt, es mussten seitens des Staates weder Vermögensbestandteile an Familienangehörige herausgegegeben werden, noch musste sich der Freistaat zu künftigen Unterhaltszahlungen verpflichten. Daraus leitet sich der zweite Stiftungszweck ab: Seither gilt, dass ausschließlich die erwirtschafteten Erträge aus dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds und keinerlei Unterstützungsleistungen durch den Freistaat Bayern zur dauerhaften wirtschaftlichen Versorgung der Mitglieder des Hauses Wittelsbach beitragen.

bagdader 
Fragesteller
 07.09.2016, 14:27

Bezichtigen Sie somit die SZ unseriös berichtet zu haben?

Omikron6  07.09.2016, 14:34
@bagdader

Vieleicht hast du die SZ falsch interpretiert.

GanMar  07.09.2016, 14:34
@bagdader

Nein. Die SZ hat seriös berichtet, Du hast aber nicht sorgfältig genug gelesen, einen fehlerhaften Schluß daraus gezogen und anschließend eine falsche Behauptung aufgestellt.

wfwbinder  07.09.2016, 14:44
@bagdader

DEr Bericht der SZ steht nicht im Gegensatz zu @Omikrons sehr guter Darstellung.

Das Vermögens was Bayer in WAF eingebracht hat, war das ehemalige Vermögen der Wittelsbacher.

Da man kaum mehr auschütten wird als reinkommt, bekomen die praktisch gegen die Übertragung ihres Vermögens (wozu seinerzeit auch die Ludwig II Schlösser gehörten) nur einen Teil der Erträge daraus.

Auf jeden Fall bekommen sie kein Geld aus dem bayerischen Staatshaushalt.

wfwbinder  07.09.2016, 14:32

Gute, sehr komplette Darstellung.

Omikron6  07.09.2016, 14:33
@wfwbinder

Sorry... ist von Wikipedia.

wfwbinder  07.09.2016, 14:47
@Omikron6

Macht nichts, stimmt aber mit dem Überein was Poldi so im privaten Kreis verlauten läßt.

bagdader 
Fragesteller
 07.09.2016, 15:06
@wfwbinder

Was sind Stiftungen? - Nichts anderes als scheinlegale Möglichkeiten die Steuern zu hinterziehen.

Vor allem im Korruptionsskandalparadies Bayern, wo ein dahergelaufener Politiker (FJS) seinen Kindern eine halbe Milliarde (an der Steuer vorbei) hinterlassen kann. Da werden doch Stiftungen auch und gerade für Adelige angelegt, um Geld zu waschen, Steuern zu sparen, Steuern zu hinterziehen, die Allgemeinheit zu betrügen, der Allgemeinheit Schaden zuzufügen.

Einer von vielen, vielen Artikeln zum Thema:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/stiftungen-die-grosse-flucht-1.2878061

GanMar  07.09.2016, 15:24
@bagdader

Was sind Stiftungen? - Nichts anderes als scheinlegale Möglichkeiten die Steuern zu hinterziehen.

Das ist eine bereits im Ansatz fehlerhafte Verallgemeinerung, da die Steuerhinterziehung nicht Zweck einer jeden Stiftung ist. Somit taugt diese Behauptung nicht als Diskussionsgrundlage.

Wieso auf Staatskosten? Weißt Du überhaupt, was eine Stiftung ist? Und weißt Du auch, daß die Wittelsbacher vor Gründung der Stiftung ihren Besitz auf das Königreich Bayern übertragen haben? Und daß das Stiftungsvermögen im wesentlichen aus diesem übertragenen Besitz besteht?

Der Freistaat Bayern hat lediglich die Pflicht, das Vermögen der Stiftung zu verwalten, dafür zu sorgen, daß es nicht geschmälert wird und den Ertrag, der mit diesem Vermögen gemacht wird, an die Nachkommen der Wittelsbacher auszuzahlen.

Zu behaupten, die Wittelsbacher kosten die öffentliche Hand jedes Jahr einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag ist eine bewußte Falschaussage.

Siehe dazu auch http://www.thomas-muetze.de/files/a_stamm_muetze_2681.pdf

bagdader 
Fragesteller
 07.09.2016, 14:53

Stiftungen werden von der Allgemeinheit mitgetragen.

Gerade Stiftungen sind ideale Mittel um Steuern nicht zahlen zu müssen. Wie häufig gab es Pressemeldungen, die die morsche Basis von Stiftungen demaskierten bzw. offenlegten, dass Steuern hinterzogen wurden und werden. Stiftungen heißen Stiftungen, tatsächlich sind sie sehr häufig Mogelpackungen:

http://kurier.at/wirtschaft/stiftungen-sind-schlupfloecher-fuer-steuerhinterziehung/12.515.183

GanMar  07.09.2016, 14:55
@bagdader

Dann schau Dir an, wie alt diese spezielle Stiftung ist. Dann dürfte Dir bewußt werden, daß sie nicht zum Zwecke der Steuerhinterziehung gegründet wurde.

bagdader 
Fragesteller
 07.09.2016, 15:15
@GanMar

Das Alter sagt gar nichts aus über eine bayerische Stiftung. Bayern ist das korrupteste, verlogenste, menschlich gesehen falscheste Bundesland von allen. (Siehe die Bücher von Wilhelm Schlötterer!) Und die Wittelsbacher taugen keinen Pfifferling, morsche Faulware:

https://www.gutefrage.net/frage/wie-viele-irre-geisteskranke-bzw--psychisch-gestoerte-hat-eigentlich-das-bayerische-koenigshaus-der-wittelsbacher-hervorgebracht?foundIn=user-profile-question-listing

GanMar  07.09.2016, 15:20
@bagdader

Womit wir dann an einem Punkt angelangt wären, an welchem die private persönliche Befindlichkeit als Ersatz für eine objektive Betrachtung überprüfbarer Tatsachen herhalten muß.

Omikron6  08.09.2016, 07:14
@bagdader

Mit dieser unsachlichen Darstellung stehst du aber ziemlich allein da. Wer sich mit der Materie nur ein wenig beschäftigt hat und nicht mit Vorurteilen an die Sache herangeht wie du, dürfte zu wesentlich zuterffenderen Feststellungen gelangen.