Bremsen, wenn Tier auf Straße aber Auto hinter einem?

Es ist wirklich so, dass man dann der Schuldige ist, wenn man für ein Tier bremst und der hinten einem drauf kracht. Ist ja irgendwo legitim, denn der Hintermann kann ja nicht sehen, wenn da vor uns ein Igel oder eine Katze über die Straße läuft. Bei einem Menschen ist das etwas anders, den kann der Hintere u.U. trotzdem sehen.

Praktisch gesehen ist mir das aber egal, wenn ich dann eins auf die Mütze krieg. Ich mach da keinen Unterschied ob Mensch oder Tier. Ich würde genauso wenig damit klar kommen, wenn ich einen Igel überfahren würde oder einen Menschen. Das wäre für mich ein und dasselbe. Es sind beides Lebewesen, das Tier ist hingegen noch viel ahnungsloser. Der Igel weiß nicht, dass er nicht auf der Straße laufen darf und dass es dort gefährlich ist. Der Mensch hingegen schon. (Das mal so als kleiner Denkanstoß).

Deswegen werde ich immer - egal ob Mensch oder Tier - bremsen. Finde es eine Schande, dass man dann den schwarzen Peter zugeschoben bekommt...

Wie war das schon wieder, mit dem Sicherheitsabstand den man einhalten muss, wenn man hinter einem anderen Fahrzeug fährt? - Und muss man nicht immer damit rechnen, dass das vorausfahrende Auto bremsen könnte?

Ich würde niemals ein Tier überfahren, nur um auf den mir folgenden Verkehrsteilnehmer Rücksicht zu nehmen. Der mir folgende Fahrzeuglenker hat einen Sicherheitsabstand einzuhalten, so dass er auch notfalls bremsen kann. (Obwohl ich mich manchmal schon wundere, was für eine unglaublich gute "Bremstechnik" gewisse Fahrzeuglenker haben müssen, um tatsächlich noch bremsen zu können, wenn sie so nahe auffahren)

Das soll jetzt nicht heissen, dass ich absichtlich auf einer Autobahn eine Vollbremsung machen würde... …aber wir alle wissen, dass wir nicht zu nahe auffahren sollen, weil es vorkommen kann, dass der Lenker vor uns bremsen muss. Und wir alle wissen, dass wir beim Autofahren aufmerksam sein müssen.

Wenn vor dir ein Tier und hinter dir ein Mensch ist, darfst du keine wilden Bremsmanöver durchführen, der die hinter dir Fahrenden gefährdet. Solltest du eine Vollbremsung machen und das Auto hinter dir fährt auf und die Insassen verletzen sich, trägst du die Schuld, das wird als gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr gewertet. Als Beispiel: Eichhörnchen gerettet, drei Kinder deshalb verletzt fände ich auch sehr unverhältnismäßig. Vor allem, weil das niemand für eine wirklich dicke Spinne mit langen, haarigen Beinen machen würde.

Hallo Ballerie,

lt. Fahrschule soll man bei Tieren, egal ob groß oder klein, immer überfahren, wenn hinter dir ein Fahrzeug ist. Du musst ja bedenken, dass du auf einer Landstraße beispielsweise mit bis zu 100 Sachen unterwegs bist. Nun lass es mal noch regnen, ein Reh springt dir vor das Auto und du bremst. Der Fahrer hinter dir hat keine Chance und fährt ebenso schnell in dich rein. Dann hast du ein Tier gerettet, aber eventuell deinem Hintermann mit deiner Aktion das Genick gebrochen. Vom Blechschaden wollen wir gar nicht erst reden.

Ich hatte auch einmal die Situation, wo ein Rehkitz seelenruhig auf der Landstraße stand und sich nicht rührte. Habe mich vergewissert das niemand hinter mir war und gebremst. Aber bei obigen Szenario darf man natürlich nicht zögern.

Bei 30 Zonen würde ich es mir auch noch mal überlegen. Da sollten alle Fahrer sich an die Geschwindigkeit halten. Wenn mir da eine Katze vor das Auto läuft, bremse ich mitunter trotzdem, einfach weil mein Hintermann so schlau sein sollte, Abstand zu mir zu halten und nicht wie eine Klette an meiner Stoßstange zu kleben. Richtig ist dieses Verhalten aber auch nicht. Das muss wohl jeder selbst entscheiden, ob er sich den Stress danach antuen möchte, wenn ein Schaden zustande kommt.

LG

Stimmt das und ist das nicht total speziesistisch?

Ja, ist es! Und das ist auch gut so!