Bienen im Rollladenkasten, meine Pflicht oder die des Vermieters?

11 Antworten

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Das ist ganz klar ein Fall für den Vermieter. Allerdings ist fraglich, ob der Vermieter zu dieser Jahreszeit noch tätig werden muss und die Entfernung des Nestes veranlassen muss. Sehr wahrscheinlich handelt es sich nicht um Bienen, sondern um Wespen und deren Tage sind bereits gezählt. Spätestens mit Beginn der ersten Nachtfröste (was in den nächsten Tagen der Fall sein wird), löst sich die Wespenkolonie auf und das Problem hat sich von selbst erledigt, ohne dass da jemand tätig wird. Selbst wenn es sich um Honigbienen handeln würde, so wäre solch ein Volk ohne imkerliche Betreuung auch nicht überlebensfähig, so dass sich auch dieses Problem ohne Zutun des vermieters von selbst lösen wird. 

Handelt es sich um Solitärbienen, so ist überhaupt nichts zu veranlassen, denn von dieses Tierchen geht weder eine Gefahr noch eine unzumutbare Belästigung aus.  

Sternchenxx3 
Fragesteller
 28.10.2016, 11:49

Vielen lieben Dank für die Antwort , aber was genau sind denn Solitär Bienen ?  Was ist an denen anders ? 

Luftkutscher  28.10.2016, 11:56
@Sternchenxx3

Solitärbienen bilden keine Völker wie z.B. Honigbienen oder soziale Faltenwespen, sondern jede Biene baut für sich ein kleines Nest und legt dort 1 oder bis zu 5 Eier hinein, versorgt diese mit Blütenpollen und überlässt dann den Nachwuchs sich selbst. Wenn die Insekten fertig entwickelt sind fliegen sie weg und die "Mini-Nester" sind dann leer.  

Da versucht sich mal wieder ein Vermieter aus der Verantwortung zu stehlen...

Grundsätzlich ist der Vermieter nach § 535 BGB verpflichtet, die Wohnung in einem gebrauchsfähigen Zustand zu übergeben und vor allem diese in diesem Zustand zu erhalten.

Ein Bienennest kann die Gebrauchsfähigkeit einschränken. Im selben Paragraphen steht geschrieben, dass er die "Lasten" der Mietsache zu tragen hat.

Folglich ist der Vermieter für die Beseitigung des Nestes verantwortlich. Er sollte hier einen Imker zu Rate ziehen. Es kann hier nämlich durchaus sein, dass eine Beseitigung nach den Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes gar nicht möglich ist.

es ist eigentlich die pflicht des Vermieters, sich um die bienen zu kümmern

Ich vermute, dass sich  nicht um Bienen um Wespen handelt.

 

Als Mieter haben Sie einen Anspruch gegen den Vermieter, dass das Haus, in dem Sie zur Miete wohnen, sicher ist. Sofern Sie eine behördliche Erlaubnis zur Beseitigung haben, ist diese auch ein Nachweis für eine Gefahr, die von dem Wespennest ausgeht, denn sonst hätten Sie die Erlaubnis nicht bekommen. Teilen Sie dem Vermieter mit, dass es eine Gefahr durch ein Wespennest gibt. Fordern Sie ihn mit Fristsetzung zur Beseitigung auf. Wenn er nicht handelt, dürfen Sie es entfernen lassen. Ob Sie einen Anspruch auf Übernahme der Kosten durch den Vermieter haben und Ihnen ein Recht zusteht, diese Kosten von der Miete einzubehalten, sollten Sie mit einem Anwalt bzw. dem Mieterbund absprechen.

Sollte der Vermieter das Wespennest ohne Murren sofort entfernen, schauen Sie in die nächste Nebenkostenabrechnung. Es könnte sein, dass er die Beseitigung über diese auf die Mieter umlegt. Üblicherweise dürfen diese Kosten nicht umgelegt werden. Kosten für die Schädlingsbekämpfung zahlt der Vermieter, es sei denn, ein Mieter ist an dem Befall schuld oder diese würden regelmäßig anfallen.

Wenn es bauliche Mängel gibt, die dazu führen, dass sich ständig Wespennester ansammelt, haben Sie einen Anspruch auf Beseitigung der baulichen Mängel. Auch das zahlt der Vermieter.

 

Quelle:http://www.helpster.de/wespennest-entfernen-wer-zahlt-so-klaeren-sie-die-kostenfrage_125003

Hallo,

ich weiß jetzt zwar nicht genau, wie es da rechtlich für Dich aussieht, habe aber einen anderen Tipp für Dich, wenn es denn wirklich Bienen und keine Wespen sind.

Ruf einen Imker an, die kommen dann in der Regel sehr gerne, und fangen sich das Bienenvolk ein.

Wir hatten mal eines in unserem Vorgarten im Baum hängen, und nachdem der Imker sich das eingefangen hatte, aben wir sogar immer wieder mal von ihm ein Glas Honig geschickt bekommen. ;o))

Das kostet dann auch nichts.

LG

Sternchenxx3 
Fragesteller
 28.10.2016, 08:08

Das ist ja mal echt ne super idee. 

Luftkutscher  28.10.2016, 09:05

Es ist ja wohl ein Unterschied, ob es sich um einen Bienenschwarm oder ein Bienenvolk handelt. Ein Bienenschwarm, der in einem Baum hängt, ist leicht einzufangen, wohingegen die Umsiedlung eines Bienenvolks mit Wabenbau und Brut sehr aufwändig ist. Dies würde kein Imker unentgeltlich machen. 

MaSiReMa  28.10.2016, 09:24
@Luftkutscher

Zum einen hing in unserem Baum ein Bienenvolk mit einem kompletten Bau, zum anderen: Fragen kostet nichts, gell?

Es kann schon sein, das der Imker die Arbeit auf sich nimmt, das weiß man jedoch erst, wenn man mit ihm gesprochen hat!

Und ob er da Geld für haben möchte, oder nicht, das wird sich dann ja ebenfalls herausstellen.

premme  28.10.2016, 09:28
@Luftkutscher

Hallo, @Luftkutscher

in der jetzigen Zeit holt jeder Imker, mit Kußhand, Bienen ab.

Sie sind vom Aussterben bedroht, und er kann sie versorgen.

Sollten es aber Wespen sein, kannst du es selber erledigen.

Gruß

Luftkutscher  28.10.2016, 10:15
@premme

Irrtum: Kein Imker holt ein fremdes Bienenvolk mit Kusshand ab, denn man weiß nie ob die Bienen gesund sind oder ob man sich mit solche einem Wildfang eine Seuche auf den Bienenstand holt. In der Schwarmzeit im Mai / Juni ist das Einfangen eines Schwarms kein meist kein Problem und aus dem Schwarm wird mit guter Pflege bis zum Herbst ein überwinterungsfähiges Volk. Die Umsiedlung eines sich bereits eingenisteten Volks ist sehr aufwändig und gerade um diese Jahreszeit ist es schon zu spät, um das Bienenvolk überwinterungsfähig zu bekommen. Es wäre sehr viel Mühe, die von keinem Erfolg belohnt wird. Insofern wird sich kein Imker finden, der jetzt noch ein Bienenvolk aus einem Rollladenkasten umsiedelt - jedenfalls nicht unentgeltlich.

Übrigens ist die Honigbiene nicht vom Aussterben bedroht, denn die Völkerzahlen steigen bei uns. Solange es Imker gibt, solange wird die Honigbiene nicht aussterben.