betriebsbedingte Kündigung, Sozialplan?
ich arbeite seit 1,5 Jahren in einer Zulieferfirma für Automobilteile. Wir sind ca. 1.400 Mitarbeiter.
Aufgrund der derzeitigen Situation der Automobilbranche wurden bisher ca. 150 Leiharbeiter freigestellt. Lt. Information des Betriebsrats sollen noch ca. 200 Stellen abgebaut werden.
Momentan sind aber noch keine betriebsbedingten Kündigungen geplant. Sollte es aber so kommen, müsste ja ein Sozialplan erstellt werden. Welche Regeln würden hier greifen? Es wurden monatlich ca. 10 Arbeitskräfte seit meiner Einstellung eingestellt und in meiner Abteilung ist mit mir zeitlich ein Kollege gekommen, der Anfang 30 ist, ich bin Ende 40. Wie würde hier die Entscheidung ausfallen?
Kurzarbeit kann aufgrund der vielen Überstunden der Abteilungen nicht beantragt werden.
4 Antworten
Leute die kurz vor der Rente stehen wird man dazu nötigen auf Frührente zu gehen.
Eventuell wird man Abfindungen anbieten, damit Arbeiter freiwillig gehen.
Erst dann folgt der Sozialplan. Sozialplan heißt auch, das geschaut wird, wie es Familiär aussieht.
Also wer Kinder hat, wie alt diese sind. Da kannst damit rechnen, das Arbeiter mit Kindern unter 18 die letzten sind, die eine Kündigung bekommen.
Die ersten die fliegen sind unverheiratete ohne Kinder, so Jung wie möglich, weil die eben schneller Arbeit finden als andere.
In meiner Abteilung würde es nur um meinen Kollegen und mich gehen. Der ist Anfang 30, verheiratet, keine Kinder. Wir bearbeiten das gleiche Arbeitsfeld
Das ist irrelevant, deine Abteilung könnte geschlossen werden oder ein Mitarbeiter aus einer anderen Abteilung könnte auf den Posten gesetzt werden.
Es ist kein Kampf nur zwischen euch beiden, sondern du musst das große Ganze sehen.
Oftmals wird bei solchen Kündigungen auch gleichzeitig umstrukturiert. .
Hier geht es nur darum, Arbeitskräfte zu reduzieren. Die Abteilungsstrukturen werden nicht verändert, lediglich Arbeitsplätze minimiert.
Und hier geht es um mich und meinen Kollegen.
Er ist 31, verheiratet, keine Kinder- ich bin 47, Alleinverdiener, keine Kinder. Wir sind zeitgleich gekommen
Der Sozialplan ist das Ergebnis von Verhandlungen. Wie soll man jetzt schon das Ergebnis kennen und bewerten?
Ein Sozialplan wird in zusammenwirken mit dem Betriebsrat ausgearbeitet
es werden dabei verschiedene Kriterien zugrundegelgt
- Betriebsangehörigkeit
- Familienstand
- Lebensalter
usw.
die wiederum untereinander gewichtet werden
möglicherweise lassen sich einige der 200 Stellen auch durch früheren Renteneintritt / Altersteilzeit / Abfindungen (das heißt freiwilliges kündigen gegen Abfindung) etc. generieren
Alle möglicherweise Betroffenen sollten sich frühzeitig mit der Agentur für Arbeit in Verbindung setzen und sich arbeitssuchend melden - evtl. findet so der eine oder andere eine Stelle bevor es zu einer betriebsbedingten Küdigung kommt
Der Sozialplan wird mit dem BR zusammen aufgestellt.
Da kommen meistens folgende Faktoren mit rein:
- Betriebszugehörigkeit
- Lebensalter
- unterhaltspflichtige Kinder
- pflegebedürftige Eltern
- Schwerbehinderung
danach werden Punkte vergeben .
Da kommen noch weitere Kriterien in Betracht. Zum Beispiel kann der Arbeitgeber auch einzelne Arbeitnehmer, die er für unverzichtbar hält, von Kündigungen ganz ausschließen