Ausbildung bei der Versicherung Barmenia?
Mein Freund hat mir soeben von seiner neuen Idee nach einem Gespräch mit einem Mitarbeiter der Barnenia Versicherung, mitgeteilt, dass er dort gern eine Ausbildung zum 'Fachmann' absolvieren möchte.
Die Ausbildung zum Fachmann soll 1 Jahr dauern und nicht in der Berufsschule stattfinden sondern lediglich NUR im Betrieb.
Das Gehalt soll dort sehr gut sein und danach kann man sich weiterbilden und ein 'Fachwirt' machen.
Mir kommt das alles sehr spanisch vor.
Ich bin selber im 2 Ausbildungsjahr (auch im Kaufmännischem Bereich) und ich kenne Versicherungen.... Aber sowas habe ich noch nie gehört ?
Er soll sich dazu auch noch selbst Versichern.. (nicht in der 'Ausbildung', er will dort nämlich vor der Ausbildung noch aushelfen)
Hat jemand Erfahrung mit der Barmenia Versicherung als AN?
Vielen Dank
4 Antworten
Ist er sich darüber im Klaren, dass es sich beim Fachmann für Versicherungen um eine Außendiensttätigkeit handelt? Auch ist er dann dort nicht angestellt sondern als Handelsvertreter nach HGB 84 ff. selbständig. Und nur für die 12 Monate während der Ausbildung hat er so etwas, wie ein festes Einkommen.
Doch während der Ausbildung bekommt er eine Garantieprovision. Diese wird dann mit eigenen erwirtschafteten Provisionen verrechnet. Das ist in der Versicherungsbranche üblich. Meist wird nach 6 oder 12 Monaten verglichen, ob er für die Gesellschaft ein "Gewinn" ist, dann wird die Garantie verlängert, oder man trennt sich eben einvernehmlich.
Diese zahlung bekommt er praktisch brutto für netto und muss seine Abgaben selbst leisten.
Auch bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gibt es nicht.
Aber man ist doch trotzdem Selbstständig dann oder ?
Daraus ergibt es sich, dass man dann eben für alles selbst zu sorgen hat.
Du musst unterscheiden zwischen
- Versicherungsfachmann und
- Versicherungskaufmann
Ersteres ist der Sachkundenachweis seitens der IHK, den man braucht um selbständig in der Branche Beratungen durchführen zu dürfen und den man für eine hauptberufliche Tätigkeit braucht. Er zielt auf Beratungskomptenz und Außendiensttätigkeit ab.
Der Versicherungskaufmann ist ein 3-jähriger Ausbildungsberuf wobei hiernach Karrieremöglichkeiten in Außen- als auch Innendienst möglich sind. Durch die Automatisierung sind aber vor allem im letzteren Bereich die Aussichten weniger umfangreich als vielleicht noch vor 10-15 Jahren.
Der Fachwirt oder auch ein Studium mit Bachelorabschluss zielt auch ehr auf eine Innendienst- bzw. Managertätigkeit hin ab.
Eine Ausbildung die nur 1 Jahr geht kann nichts gescheites sein.
Was für ein Abschluß hat er dann und wie wird er offiziell anerkannt?
Vielleicht ist es ja nur ein Abschluß mit der er nur bei der Bardenia was anfangen kann, dann ist er für ewig gebunden.
Zudem: Warum muß er sich selbst versichern? Ist er dann vielleicht Selbständig?
Das kann noch viele Nachteile mit sich bringen.
Welche Garantie gibt man dem das er später mal sehr gut verdient?
Da scheint mir eher ein Lockmittel zu sein und nicht der Wahrheit zu entsprechen. Als ob ich sagen würde daß man bis zu 100.000€ Brutto / Jahr verdienen kann aber in der Realität dann nur ein Bruchteil verdient.
Er hat Fach-Abitur.
Er würde wohl, direkt wenn er Morgen dort anfangen würde zu arbeiten (natürlich jetzt nicht als Azubi) ein festes Gehalt bekommen. Ohne irgendwelche Kenntnisse über den Beruf selbst.
Fachabitur ist keine berufliche Qualifikation. Wie willst Du Kunden beraten und Verträge verkaufen ohne Fachwissen? Das erinnert mich stark an die DEVK, die jeden Idioten einstellen um an Kontakte zu kommen.
JA genau das ist es doch !!
Ich halte von derartigen einseitigen Schmalspurausbildungen, die ausschließlich dem Vertrieb dienen sollen gar nichts.
Er soll sich dazu auch noch selbst Versichern..
Soll bitte schön was jetzt heißen? Selbst krankenversichern oder was ?
Ja, was denn sonst...
Selbständiger Versicherungsfachmann HGB 84
Danke. D.h. er bekommt für diese 12 Monate eigentlich gar kein festes Gehalt und ist selber dafür verantwortlich?