Aufgaben eines Versicherungsfachwirts?

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Hallo bal10,

der Fachwirt für Versicherungen und Finanzen ist eine Weiterbildung, die auf die Ausbildung zur Kauffrau/ zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen aufbaut. Sofern du genügend Praxis in dem Beruf gesammelt hast, kannst du den Versicherungsfachwirt auch mit einer kaufmännischen Ausbildung in einem anderen Berufsbild machen.

Während dieser Ausbildung lernst du theoretische Inhalte zur Führung und Steuerung eines Unternehmens, Vertrieb- und Marketing von Finanz- und Versicherungsprodukten für Privatkunden sowie Kommunikation, Qualifizierung und Personalführung. Darüber hinaus wählst du ein Spezialthema (Versicherungssparte) und einen betrieblichen Kernprozess (Vertriebsmanagement, Risikomanagement oder Leistungs-/ Schadenmanagement).

Das ermöglicht dir dein Wissen in einem Spezialgebiet zu vertiefen. In diesem Bereich absolvierst du dann nicht nur die schriftliche Prüfung, sondern wirst hierzu auch mündlich geprüft und befragt.

Der Abschluss des Versicherungsfachwirtes vertieft also dein Wissen und macht dich zum Experten in deinem gewünschten Themenbereich.

Diese fachliche Qualifizierung ermöglicht dir sicherlich neue Aufgaben in deinem Unternehmen zu übernehmen. Sprich am besten mit deiner Personalabteilung welche Perspektiven du mit solch einem Abschluss hast.

Alles Gute für deine Zukunft! :-)

Catherine vom Barmenia-Team  

Hallo,

Durch ausreichende Berufserfahrung und umfassende Weiterbildung ist man als Versicherungsfachwirt befähigt, leitende Positionen zu übernehmen und auszufüllen. Aufgrund ihrer detaillierten Kenntnisse in der Assekuranz werden von ihnen überwiegend Versicherungsverträge bearbeitet und die Kunden betreut, bei denen es sich um größere Versicherungswerte handelt oder Schadensmeldungen und gestellte Ansprüche zweifelhaft und strittig sind.

Ist der angestrebte Vertragsabschluss besonders schwierig, nimmt sich der Versicherungsfachwirt dieser Problematik an. Neben der ausführlichen Beratung der Kunden wird die Tarifierung erarbeitet, aber auch die möglichen Risiken für das Versicherungsunternehmen geprüft. Zum Kundenkreis von Versicherungsfachwirten gehören dabei nicht nur Privatpersonen und -haushalte, sondern auch Unternehmen und Firmen, wobei bei letzteren die Betreuung hinsichtlich der Versicherung oftmals besonders umfangreich ist.

Als Versicherungsfachwirt wird man im Innendienst auch mit den Aufgaben der betrieblichen Organisation betraut. Dabei muss man in der Lage sein, Arbeitsbereiche und -aufwendungen gut zu koordinieren, eigene und die Verantwortlichkeiten der Mitarbeiter abzugrenzen und Anleitungen zu geben, die eine bestmögliche Arbeitseffektivität bewirken. Dabei hat man als Versicherungsfachwirt für einen reibungslosen Arbeitsablauf auch mit Blick auf die Interessen der Kunden zu sorgen.

Durch die Erarbeitung des Jahresabschlusses lassen sich Schlüsse auf eine ausgewogene Interessenlage zwischen Kunden und Versicherungsgesellschaft ziehen. Versicherungsfachwirte erarbeiten entsprechende Auswertungen, beraten diese mit der Unternehmensleitung und den beteiligten Mitarbeitern und treffen Entscheidungen für mögliche Verbesserungen.

Insbesondere bei der Kundenbetreuung im Auendienst kommt es auf fundierte fachliche Kenntnisse an, um gestellte Fragen korrekt und sicher beantworten zu können. Äußerst wichtig ist aber auch die Fähigkeit, auf Kunden individuell einzugehen, die Umstände und Gegebenheiten möglichst rasch zu überblicken, um einen optimalen Vertrag anbieten zu können und das Vertrauen des Kunden zu gewinnen. Bei Kunden im privaten bzw. häuslichen Bereich sind Einfühlungsvermögen und Berücksichtigung persönlicher Umstände gefragt. Nicht unbeachtet darf der Eindruck der Versicherungsfachwirte bleiben, der beim Kundenkontakt entsteht. Ein höfliches und freundliches Auftreten als Versicherungsfachwirt, das dennoch Kompetenz und Versiertheit vermittelt, ist unbedingt erforderlich, um die Basis für ein Kundengespräch zu schaffen.

Falsche und ungerechtfertigte Abschlüsse und Ausfertigungen von Policen können enorme finanzielle Folgen sowohl für die Kunden als auch für das Versicherungsunternehmen nach sich ziehen. Dieser Verantwortung müssen sich Versicherungsfachwirte unbedingt bewusst sein und ihrer Pflicht zur Sorgfalt Rechnung tragen.

Häufige Neuerungen auf dem Gebiet der Versicherungen erfordern eine laufende entsprechende Information und Schulung der Versicherungsfachwirte, um die aktuell fachlich umsetzen und die Mitarbeiter qualifiziert anleiten zu können. Auch außerhalb der festgelegten Arbeitszeit kann, zum Beispiel im Havariefall, der Einsatz des Fachmanns oder der Fachfrau erforderlich werden und es muss die entsprechende Bereitschaft vorliegen.

Durch die vielfältigen Aufgaben, die sich sowohl auf die Verwaltungstätigkeiten, als auch auf die umfassenden Pflichten bei der direkten Arbeit mit dem Kunden beziehen, ist die Tätigkeit als Versicherungsfachwirt besonders abwechslungsreich. Die zu bearbeitenden Fälle unterscheiden sich stets, was besonders in der Schadensbegutachtung zum Tragen kommt, und eröffnen somit immer wieder interessante Sachverhalte.

Apolon  10.07.2016, 13:55

 Durch ausreichende Berufserfahrung und umfassende Weiterbildung ist man als Versicherungsfachwirt befähigt, leitende Positionen zu übernehmen und auszufüllen.

Soweit gebe ich dir recht!

Aber den Rest kenne ich völlig anders, denn dafür sind Versicherungsfachleute - wie Versicherungsvermittler oder Versicherungsmakler gefragt.

007Alkl  10.07.2016, 19:50
@Apolon

Versicherungsvermittler (auch Versicherungsmakler) sind  als gebundene oder ungebundene Vertreter für eine oder mehrere Versicherungsgesellschaften im Einsatz und sind für die Vermittlung des Versicherungsgeschäfts dieser einzigen Gesellschaft oder mehrerer Gesellschaften an die Kunden zuständig. Der Vermittler hat der Versicherungsgesellschaft oder den Versicherungsgesellschaften gegenüber eine Verpflichtung, die vertraglich geregelt ist. Auch Banken, der Versandhandel und Autohäuser bieten Versicherungen an und agieren somit als Vermittler.

Die Vergütung vom Versicherungsvermittler erfolgt in der Regel in Form von Provisionen wie Abschluss- und Bestandsprovisionen oder in Form von Courtagen. Ein Versicherungsvermittler kann sowohl selbstständig als auch als angestellter Vermittler tätig sein. 

Um den Beruf des Versicherungsvertreters ausüben zu können, ist eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann/-frau empfehlenswert. Der Begriff Versicherungsvermittler erfasst die Berufe Versicherungsmakler und Versicherungsvertreter. 

Die Tätigkeit eines Versicherungsvermittlers unterliegt der Erlaubnispflicht der zuständigen Industrie- und Handelskammer. Bei der Erlaubniserteilung wird zwischen der Tätigkeit als Versicherungsmakler und Versicherungsvertreter unterschieden.

Der Versicherungsvermittler ist für die Erstberatung und für den Verkauf von Versicherungen zuständig. 

Neben diesen Aufgaben übernimmt der Versicherungsvermittler auch die nachfolgende Betreuung der versicherten Kunden sowie häufig auch viele weitere betriebswirtschaftliche Funktionen für das Unternehmen wie zum Beispiel die Folge-, Schaden- und Schlussbearbeitung der Versicherungsverträge. Er ist häufig auch an der Schadenregulierung beteiligt. 

 Somit ist der Versicherungsvermittler ein wichtiges Bindeglied zwischen Kunde und Versicherungsgesellschaft. Der Kunde profitiert von den Leistungen des Versicherungsvermittlers bzw. der Vermittler klärt alle offenen Fragen und kümmert sich in jeder Hinsicht um den Kunden. Die Versicherungsgesellschaft vertraut dem Versicherungsvermittler, der für den Abschluss neuer Verträge sorgt und neue Kunden für die Versicherungsgesellschaft gewinnt.

Niklaus  11.07.2016, 07:55
@007Alkl

Ich kenne viele Versicherungsmakler, die auch Versicherungsfachwirt  sind. Qualifikation schadet nie.

Die Frage ist so nicht zu beantworten. Denn Versicherungsfachwirt ist kein Beruf sondern ein Berufsausbildung, die auf den Grundlagen eines Versicherungskaufmanns in der Regel aufbaut.

Versicherungsfachwirt sind aufgrund ihrer Qualifikation in fast allen beruflichen Feldern in der Versicherungswirtschaft einzusetzen.