Arzt telefonisch zur Terminabsage nicht erreicht, nun stellt er Ausfallgebühr in Rechnung
Es geht um einen Termin bei der Physiotherapie. Fristgerecht sollte er abgesagt werden, da ich eingeschneit war. Doch war die Praxis scheinbar überlastet..zumindest ging niemand ans Telefon. Er sagt "entweder 10 Euro, oder alle Termine werden gestrichen". Ich habe die Termine nun streichen lassen. Er sagte die Rechnung käme dennoch. Was kann ich tun?
10 Antworten
Schriftlichen Widerspruch einlegen! Nüchterne, sachliche Darstellung des Sachverhalts.
Behalte im Hinterkopf, dass zehn Euro nicht einklagfähig sind. Damit befasst sich kein deutsches Gericht.
Im Widerspruchsschreiben klar machen, dass die Verantworlichkeit beim Arzt liegt, der nicht sicher stellen kann, dass während der Sprechzeit die Praxis nicht in der einen oder anderen Art telephonisch zu erreichen ist - am besten Protokoll beifügen, wann Du versucht hast ihn anzurufen.
Mach ihn ruhig in Deinem Schreiben darauf aufmerksam, dass sich sein Verhalten sehr schnell rumspricht, zumal wenn die örtliche Presse davon Wind bekommt und ob er wirklich an einem miesen Ruf interessiert ist. Dich als Patienten hat er schon verloren. Wenn er so weiter macht, hat seine Arzthelferin bestimmt bald wieder viel Zeit ans Telephon zu gehen - nur, dass dann niemand mehr anruft.
Ich habe noch kein einziges deutsches Gericht erlebt, das eine Klage unterhalb € 50,- angenommen hätte. Was in der Theorie mögllicherweise vorkommt, tangiert oft die Praxis noch lange nicht.
Das Gericht ist natürlich verpflichtet, eine solche Klage "anzunehmen", sie wäre auch zulässig. Gerichte können sich die erhobenen Klagen auch nicht aussuchen.
http://www.rechtsanwalt-news.de/kanzleialltag/ab-welchem-betrag-kann-man-klagen/
Liest sich gut - ich bin aber in DIESER Welt zuhause!
Komische Auffassung: Niemand geht ans Telefon und so verlangt der Doc von jedem nicht erschienenen Patienten 10 €, auch ´ne Art Kohle zu machen. Meinem Rechtsempfinden nach (und so wird das beim hiesigen Durchgangsarzt gehandhabt, der ebenfalls völlig überlastet ist) muss dir die Möglichkeit gegeben werden abzusagen, sowohl bei absehbarer Überlastung als auch bei unabsehbarer. Und zwar duch Einschalten des Anrufbeantworters oder duch die Übertragung des Telefondienstes an eine Helferin.
So sehe ich das auch. Schon beim ersten Termin gab's Krach. Hatte mich 4 Minuten verspätet. Er schreibt den Termin für 8h ein. Um 8.04 bin ich da und konnte wieder gehen, noch fröhlich sein, dass ich beim ersten mal die 10Euro ihm ausreden konnte. "Schauen sie mal auf den Terminzettel: auf der Rückseite steht, sie sollen 10 Min vor dem Termin da sein" (???) Also warum nicht gleich 7.50h..Danke für den Hinweis mit dem AB. Nein, der war nicht geschaltet.
Bei den 4 Minuten Verspätung kann ich den aber verstehen. So jemand hat einen durchgetakteten Terminplan, wenn er bei dir erst 5-10 Minuten später anfangen kann, muss der nächste Patient und alle folgenden Patienten entsprechend warten und ärgern sich darüber - das fällt auf den Therapeuten zurück.
Wahrscheinlcih war er deswegen auch schon angefressen, dass du jetzt wieder nicht erschienen bist. Sieh einfach zu, dass du pünktlich bist.
Schwachsinn! Er kann die Behandlung um die wenigen Minuten verkürzen! Der Koffer scheint sich seiner Kundschaft und Auslastung sicher zu sein und somit auf Kundenservice verzichten zu können!
Rein aus rechtlicher Sicht hat der Therapeut Recht. Die Stornierung ist eine Willenserklärung, der Abgebende trägt die Verantwortung dafür, dass sie dem Empfänger zugeht. Wenn der nicht ans Telefon geht, muss er andere Wege finden (Fax, Brief, E-Mail, persönlich vorsprechen, ...).
Wie oft hast du denn probiert anzurufen? Man hätte es zumindest über einen angemessenen zeitraum hinweg immer wieder probieren müssen.
Wenn du das getan ist, ist der Therapeut zwar rechtlich immer noch aus dem Schneider, aus rationaler und pragmatischer Sicht hingegen ist das Verhalten des Arztes völlig unverständlich. Entweder er stellt seine telefonische Erreichbarkeit sicher oder er akzeptiert ausnahmsweise das unangekündigte Fernbleiben.
Du kannst dir jetzt überlegen, ob du dir die 10 Euro sparst und einen anderen, kundenfreundlicheren Therapeuten suchst, oder sie doch bezahlst.
Die Rechnung kann man meiner Ansicht nach ohne großes Risiko ignorieren; er wird kaum deswegen eine Klage anstrengen.
Rein aus rechtlicher Sicht hat der Therapeut Recht.
Das bezweifle ich.
Weder Faxnummer, noch Mailadresse ist auf seinem Onlineportal sichtlich. Ich habe es 3 x versucht, so lange leuten lassen, bis es von allein weg war.
Es scheint sich hier nicht um einen Arzt sondern um einen Physiotherapeuten zu handeln, Trotzdem ist die Forderung eines Ausfallhonorars nur rechtmäßig, wenn es vorher zwischen Therapeut und Patienten wirksam vereinbart wurde. Googel doch einfach mal unter "Ausfallhonorar", dort findest du weitere Informationen und auch die Aktenzeichen entsprechender Urteile.
Allerdings kannst du kaum etwas dagegen tun, dass der Therapeut deine weiteren Termine storniert hat.
Solltest du vom Handy angerufen haben, dann keinesfalls das Protokoll löschen. Wende dich am besten an eine Verbraucherzentrale.
Das ist nicht richtig. Du kannst auch einen Cent einklagen. Sonst könnte ja jeder einfach kleine beträge nie bezahlen, wenn man die nicht einklagen könnte.
Je nach Region ist eventuell ein Schlichtungsverfahren vorgeschaltet, aber wenn das scheitert, kannst du auch dort klagen.