Arbeitszeugnis (Befriedigende Bewertung) trotzdem einreichen?

7 Antworten

Die Note 3 gilt in der Tat als Hinweis auf einige Schwächen / Mängel in der Leistung oder auch dem persönlichen Verhalten - allerdings ist das lediglich die Meinung einer bewertenden Person, ein anderer Vorgesetzter hätte das möglicherweise anders gesehen.

Ich bin seit ca. 10 Jahren im Personalwesen tätig und kann sagen, dass das Thema "Zeugnisse" in der Regel differenziert gesehen wird. Zeugnisse sind zwar wichtig aber man ist sich ebenso darüber im Klaren, dass der Inhalt mitunter sehr "relativ" ist. (Auch weil Arbeitszeugnisse nicht selten Teil eines ausgehandelten Vergleiches, selbstgeschrieben oder eine Gefälligkeit sind.)

Daher empfehle ich das Zeugnis beizulegen, dies nicht zu tun kann wirken als habe man "etwas zu verbergen", zudem haben Zeugnisse neben der Bewertung auch die wichtige Funktion, die Angaben zur beruflichen Laufbahn, welche Sie in Ihrem Lebenslauf machen, zu belegen.

Wenn das aktuelle Arbeitszeugnis besser ist, nimmst Du das selbstverständlich. Du brauchst nur dieses Zeugnis. Es ist aktuell und spiegelt Deine derzeitigen Leistungen.

Über die Bedeutung und Aussagekraft von Zeugnissen lässt sich vortrefflich diskutieren. Tatsache ist aus meiner Erfahrung heraus, dass ein Zeugnis mit der Bewertung 3 einfach kein gutes Zeugnis mehr ist. Damit meine ich, dass früher eine 3 tatsächlich ein befriedigendes Zeugnis war. Dem ist aus meiner Erfahrung heraus nicht mehr. Gerade auch der unterschied hier zwischen einer sehr guten Benotung und einer Benotung mit 3 führt aus meiner Sicht eher dazu, dass sich dieses Zeugnis nicht verwenden würde.

Nur das Letzte, das reicht.

Arbeitszeugnisse, nicht Schulzeugnisse. Jedes Arbeitszeugniss belegt eine berufliche Station und gibt Auskunft über Berufserfahrung.

Aber nur gute zeigt man vor...die Erfahrung sieht im Lebenslauf

@MKausK

Wenn es zu einem Punkt im Lebenslauf kein Zeugnis gibt, dann wird auch jeder potenzielle AG stutzig. Ohne zugehöriges Arbeitszeugnis kannst du an die Stelle im Lebenslauf auch gleich Arbeitslos schreiben. Denn kein Arbeitszeugnis für einen Job bedeutet entweder, den Job gab es nie oder das Arbeitszeugnis ist unterirdisch schlecht...

@JayCeD

Das kommt auf den Ag an, mich interessieren vorrangig das Passbild und dieHandschrift, da kann ich einen eignen Eindruck gewinnen. Ich bin oft ungerecht benotet worden, und Andere waren Lieblinge und erhielten zu Unrecht gute Zeugnisse, daher Trau ich Zeugnissen nur bedingt.

durchweg sehr gute Beurteilungen erwecken nur meinen Argwohn, weil mir niemandbegegnet ist, der immer sehr gut war, würde ich mir ein Zeugnis erstellen wäre es nicht durchweg sehr gut.

Pauschal kann man deine Frage nicht beantworten, ob du beide Arbeitszeugnisse beilegen solltest, denn es kommt auch etwas darauf an, wie lange du die jeweilige Tätigkeit ausgeübt hast, und welche Personaler über eine Einladung entscheiden.

Angenommen, das "befriedigende" Zeugnis dokumentiert eine jahrelange Berufstätigkeit als Facharbeiter, das "sehr gute" Zeugnis eine nur einjährige oder noch kürzere Tätigkeit in einem berufsfremden Arbeitsverhältnis. Da würde sich der Personaler schon fragen, warum es über ersteres gar kein Zeugnis gibt, bzw. warum du das nicht beigelegt hast.

Auch wenn die Meinungen bei diesem Thema oft auseinandergehen... so dokumentieren die Zeugnisse auch die Richtigkeit deiner Angaben im Lebenslauf. Manche Personaler sortieren Bewerber mit "unvollständigen" Unterlagen sofort aus, manche lesen auch nicht alle beiligenden Arbeitszeugnisse. Aber wenn das Gefühl aufkommt, jemand hat "schlechtere Zeugnisse" unterschlagen, so schwindet das Interesse an dem Bewerber deutlich. Anders herum habe ich noch nicht erlebt, das jemand wegen "zuvieler" Zeugnisse aussortiert wurde, zumal im Zeitalter der digitalen Bewerbung als PDF auch kein unnötiger Altpapiermüllberg entsteht.