Anstrengungsverweigerung...?

9 Antworten

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Ich bin ehrlich gesagt etwas geschockt. 

1. Kann es durchaus sein, dass Adoptivkinder ein größeres Trauma haben und sich das in verschiedenen Situationen zeigt wie Aufräumen und Co. Andererseits alle Kinder die ich kenne, mich selbst eingeschlossen, sind keine Adoptivkinder und haben zu 99% auch damals nie das Zimmer aufgeräumt. Mach dich also deswegen nicht selbst fertig.

2. Ich wundere mich wirklich, dass sie sagt DU sollst dich darüber informieren. In deinem link steht z.B. deutlich, dass vor allem die Eltern verständnisvoll und einfühlsam handeln sollten. Klar müssen sie Genzen setzen auch das gehört zur Erziehung. Nur eben was bringt es dir eine selbst gestellte Diagnose an den Kopf zu werfen? Ist das nicht etwas einfach gedacht? Ist es nicht so, dass sie sich so aus der Verantwortung ziehen will?

3. Sie sollte dich nicht aufgeben. Es wirkt etwas so. Und abstempeln schon gleich gar nicht. Irgendetwas anderers könnte der Grund sein, warum du nicht dein Zimmer aufräumen willst. Hat sie dich gefragt? Kannst du es benennen? Hast du vielleicht viel Stress? Bedeuten dir die Gegenstände nichts? Hast du zu viel Krams?

4. Ein Gespräch wäre sinnvoll, bei dem du natürlich auch ihr zuhörst. Was erwartet sie von dir, wie geht es ihr, wenn sie dir hinterherräumen muss? Was ist mit ihrer Freizeit? Versucht euch gegenseitig zu verstehen. Viel Glück!

Mondlichtlein 
Fragesteller
 05.04.2017, 16:34

Danke. Wirklich einfach nur Danke!

Wenn ich das so lese, muss ich sagen: NEIN, das haben NICHT nur Angenommene Kinder. Mein Sohn (11) hat das ganz massiv und ich wusst noch nicht mal, dass es einen Fachausdruck dafür gibt.

Mein Sohn bekommt lieber 30 Minuten einen hysterischen Anfall, anstatt 10 Minuten aufzuräumen. Er zettelt lieber 1 Stunde lang aufreibende Grundsatz-Diskussionen, Streitereien und wieder Geschrei an, anstatt in 15 minütiger konzentrierter Arbeit, seine Schulaufgaben zu erledigen.

Wenn er im Garten leichte Tätigkeiten machen soll, dann steht er immer ganz kurz vor einem Schwächeanfall. Und er muss sich 10 x  Ausruhen oder etwas trinken etc. Dadurch dauert die ganze Aktion dann 3 Stunden anstatt 30 Minuten.

Ich könnte es endlos fortsetzen und ich bin wirklich oft mit meinem Latein am Ende mit ihm. Also, wenn hier irgendjemand eine tolle Idee hat, dann werde ich sehr interessiert mitlesen.

Wenn ich mir dieses Ratgeberblatt durchlese, fühle ich mich in jedem Punkt agesprochen und überlege fieberhaft, warum mein Sohn so ist.

Mondlichtlein 
Fragesteller
 05.04.2017, 16:31

Dann bin ich jetzt sogar fast erleichtert.... Doof ist es trotzdem und einen guten Tipp brauchen wir auch noch. 

PaulPeter44  05.04.2017, 16:31

wahrscheinlich weil die meisten Kinder einfach so sind.....

Mietzie  05.04.2017, 16:32
@PaulPeter44

Echt? Ich empfinde es manchmal als ziemlich extrem und habe nicht das Gefühl, dass auch nur einer seiner Freunde annähernd so ist.

Kathyli88  05.04.2017, 17:18

Ach was heutzutage machen sie auch wirklich mit allem ein theater und schreiben irgendwelche störungen auf und was denn alles immer nicht passt. Keine frage kinder sind anstrengend und nicht gerade rational denkende wesen. Das müssen sie erst noch lernen. Aber das wird schon noch, mit dem alter. Verantwortung und pflichten können für kinder ganz schön nervig sein, und mal ehrlich, das ist es für uns erwachsene auch. Nur wir haben uns damit bereits abgefunden, wir wissen, dieses und jenes muss gemacht werden weil es sonst keiner macht, und aufschieben rein gar nichts bringt sondern alles schlimmer macht. Also machen wir es gleich ohne murren und wundern uns manchmal wo eigentlich der ganze tag hin ist und warum man trotzdem nicht immer alles schafft was man schaffen wollte. Dein kind ist ganz normal. Hauptsache er macht seine schule gut und kümmert sich darum das ist fast schon das wichtigste.

Dahika  05.04.2017, 18:05

warum mein Sohn so ist.

Trotz, Abgrenzung, Machtkampf: "wenn meine Eltern A sagen, dann mache ich B. "

Ich kannte so einen Jugendlichen. Der hat sogar in leere Kaffeetassen gepinkelt und seine Bude sah entsetzlich aus. DAnn haben ihm die Eltern gesagt, er möge bitte ausziehen (er war da bereits 19). Das hat er getan und jedem erzählt, ob er es hören wollte oder nicht, dass seine Eltern ihn verstoßen hätten und dass er sie niiiiiiiiiiiiiiiiiiieeee wiedersehen wolle.  Ein halbes Jahr haben die Eltern nichts von ihm gehört, dann kam er wieder an.
Er wohnt jetzt in seiner eigenen Wohnung, studiert, hat eine Freundin und ist ziemlich ordentlich.  Der Machtkampf ist beendet.

Ob adoptiert oder nicht - warum machst du es nicht einfach mal schnappst dir einen Müllsack und packst weg, was du nicht mehr brauchst?

Wäscheschrank durchgehen, ob du wirklich alles noch brauchst was da drin ist und ob es noch paßt. Länger als ein Jahr nie angehabt - dann ziehst du es sehr wahrscheinlich auch nicht wieder an (ab zur Kleidersammlung).

Selbiges mit Büchern und Elektronik - was du nicht mehr willst kannst du vielleicht verkaufen.

Schmutzwäsche in Wäschekorb usw. Und dann wenn du deinen Fußboden wieder siehst, kannst du dir schon mal überlegen, womit du dich belohnen willst. Aber nicht vorher.

Es geht. Und wenn du es dann geschafft hast, dranbleiben so wird es nie so viel. Halte es eher schlicht. Je mehr Zeug du hast umso weniger macht der innere Schweinehund mit.
Wenn du erstmal eine 3/4 Stunde deine Stofftiere, Duftlämpchen whatever abräumen mußt ehe du abstauben kannst, macht es keinen Spaß.

Mach dir Musik dazu - kann ebenfalls hilfreich sein. Frohes Schaffen :-)

karin69  06.04.2017, 08:26

XHeadshotX... sehr gute Gedanken und die richtige Vorgehensweise ‼️👍

hieber  06.04.2017, 10:41

toller kommentar, auch motivierend!

Deine Mutter kann gar nichts diagnostizieren, das kann höchstens jemand, der dafür ausgebildet ist.

Es gibt sehr viele Kinder und Jugendliche, die ihr Zimmer nicht gerne aufräumen, das hat dann nicht gleich etwas mit Anstrengungsverweigerung zu tun.

Aber wenn du diese Feststellung aus dem Weg räumen möchtest kannst du nur eines tun: aufräumen.

Mondlichtlein 
Fragesteller
 05.04.2017, 16:28

Das diagnostizieren war auch nicht ganz so ernst gemeint. Sie ist halt der Meinung ich hätte ein Problem. 

...Dann gehe ich mal aufräumen. ;D 

Deine Mutter legt wie alle Mütter Wert darauf, dass dein Zimmer ab und zu mal aufgeräumt wird. Dieser Wert ist je nach den Hygiene- und Sauberkeitsvorstellungen der Mutter mal höher und mal niedriger anzusetzen.

Völlig normale Kinder wie du weigern sich beharrlich oder reden sich ständig raus, ihr Zimmer aufzuräumen und normale Eltern bestehen beharrlich darauf, dass das doch erledigt wird.

Irgendwann wird es halt grotesk, wenn man sieht, dass das Kind wesentlich mehr Energie auf die Vermeidung der Arbeit legt als die Arbeit selber kosten würde,

Von daher rate ich dir einfach, die Hütte mal aufzuklaren, dann ist wieder Ruhe im Karton und weder du noch deine Mutter brauchen sich weitere Gedanken über eine traumatische Anstrngungsverweigerung machen.

Wenn deine Mutter mit diesem Hinweis bezweckt hast, dass du dich mal mit der Sache beschäftigst, dann hat sie ihr Ziel wohl erreicht. Und glaube bitte nicht, dass sie dich weniger lieb hat als leibliche Eltern. Aber Erziehung ist manchmal ein Scheißgeschäft und da werden manchmal auch härtere Bandagen angelegt, ohne die Liebe zum Kind grundsätzlich in Frage zu stellen.

Eine dauernde Sauerei im Kinderzimmer ist einfach nervig.