Ab wann bekomm ich Firmenwagen

15 Antworten

Fest rechnen kannst du nicht mit einem Firmenwagen. Wenn du nur im Innendienst, also im Büro arbeitest, kann es durchaus sein, dass der Arbeitgeber einen Firmenwagen nicht vorsieht.

Wenn du oft Kunden besuchst oder Termine außerhalb des Büros hast, dann ist ein Firmenwagen fast selbstverständlich. Da die private Nutzung aber vom Finanzamt her als geldwerter Vorteil berechnet wird, berechnet der Arbeitgeber auch einen Teil dafür durch Lohnabzug. Bei uns in der Firma sind das rund 300 Euro/Monat für einen Audi A4 Avant.

Das ist es aber auch wert, da man immer ein fast neues Auto hat und auch keine weiteren Kosten für Inspektionen oder auch Reifen hat.

Ich habe ein paar verschiedene Handhabungsweisen beobachtet:

  • Das Caféteria-System: Du kannst entscheiden, ob Du für Dein Gehaltspaket viel cash oder etwas weniger cash bekommst, dafür aber Auto, Einzahlungen in Riester-Verträge etc. Da könntest Du schon als Einsteiger ein beliebig dickes Auto haben, müsstest es aber aus Deinem Kompensationspaket selbst bezahlen
  • Außendienst: Bei jobs im Außendienst bzw. solchen, die viel Mobilität erfordern, wirst Du praktisch von Anfang an einen Firmenwagen bekommen - einfach, weil es für die Firma billiger und leichter zu verwalten ist als einzelne Fahrtabrechnungen
  • Hierarchiegesteuert: In traditionellen Firmen beginnt die Dienstwagenvergabe typischerweise beim Abteilungsleiter und umfasst dann je nach Firma E-Klasse, A 6 oder 5er.

Insgesamt sollte man sich immer gut überlegen, ob sich das lohnt. Ich habe ranghohe Unternehmensberater erlebt, die einen dicken Firmenwagen bekamen, damit am Montagmorgen zum Flughafen fuhren, dann erst am Freitagnachmittag vom Klienten zurückkamen und den Wagen dann wieder aus dem Flughafenparkhaus abholten.

Reine Statusgeschichte - sie mussten trotz der völligen Sinnlosigkeit den "geldwerten Vorteil" versteuern, was sie in der Belastung teurer kam, als wenn sie das Flughafentaxi privat bezahlt hätten...

Ich würde heute lieber etwas mehr Geld nehmen und einen Gebrauchten meiner Wahl kaufen als mir eine nach Firmenkriterien zusammengestellte Blechuniform zu nehmen.

fritzfeucht 
Fragesteller
 13.07.2014, 17:57

Das hört sich alles sehr schlüssig an aber was meinst du mit ''Blechuniform''? Fährt da etwa jeder mit der selben Karre rum?

bronkhorst  13.07.2014, 18:05
@fritzfeucht

Nein - aber in einigen Firmen wird einem sehr eng gesagt, welches Zubehör die Autos haben müssen/ nicht haben dürfen; einige Umweltfans kaspern dann noch mit CO2-Obergrenzen herum, die nicht überschritten werden dürfen... "Gedeckte Farben" sind sowieso vorgegeben (gut, zur Zeit gibt es kaum andere...).

Alles dafür, dass man einem ansieht, auf welcher Sprosse der Leiter man steht?

Da finde ich es doch witziger, sich ein schönes älteres Cabrio für kleines Geld zu kaufen, einen Youngtimer als Hobby oder, wenn man es mag, vielleicht ein kleines Wohnmobil.

Gerade die A-Klasse finde ich eigentlich überhaupt nicht verlockend - aber das ist halt Geschmackssache...

Du kannst mit einem Firmenwagen rechnen wenn du soviel unterwegs bist das sich das für deine Firma lohnt.

In der Automobilindustrie bekommt man jedoch schneller einen als woanders, da der Wagen die Leute auch representieren soll.

Da gibt es keine Pauschalen. Bedenke, du wirst ihn immer dann bekommen, wenn es sich für deinen AG auch lohnt. Einen Reifenmonteur hat auch einen Transporter, so ist er von daheim aus schneller beim Kunden. Dazu noch 1000 und Eine Sonderregelung.

Ich habe einen Firmenwagen, habe da aber auch eine Verbindung aus Lohnverzicht und Lohnsteigerung zugestimmt. Fraglich ist auch, wofür du das Auto dann nutzen darfst, wer damit fahren darf etc. Lerne, beweise dich und dann kannst du auch ein Auto fahren, dann muss es kein Benz sein :-)

ahoi

Dafür gibt es keine klare Antwort. Jede Firma handhabt das anders.

Bei der einen bist Du Dienstwagenberechtigt, wenn Du Teamleiter wirst, bei der anderen ab Abteilingsleiter, wireder anderso kommt es schlichtweg auf die Vertragsgestaltung an. Wenn Du Tariflich gebunden bist, wird es schwieriger als wenn Dein Vertrag außertrariflich ist. Bei nicht wenigen Unternehmen gibt es auch für Abteilungsleiter keinen Wagen.

Pauschal kann man da gar nichts sagen.

Auch die finanzielle Auswirkung ist immer anders. Geschenkt bekommt man nix. Üblich ist eine monatliche Pauschale. Bei manchen ist dann der Treibstoff mit drin, bei anderen nicht. Bei manchen darfst Du nur in DE tanken, bei anderen EU-weit.

Üblich ist, dass Du einen bestimmten Maximalbetrag hast, der z.B. abhängig von Deiner Einstufung ist. Wenn Du drunter bleibst, kann sich dadurch Dein eigener Beitrag reduzieren. Kommst Du drüber, zahlst Du drauf.

Manche Unternehmen schreiben bestimmte Marken vor oder lassen bestimmte Marken und/oder Fahrzeugtypen nicht zu.

Wie Du leicht erkennst, kann man da pauschal gar nix sagen. Und ich würde auch beim ersten oder zweiten Bewerbungstermin keine Frage in dieser Richtung stellen. Kommt nicht gut an.

Mediachaos  13.07.2014, 17:41

Wenn Du als Außendienstler unterwegs sein wirst, kann das ganz anders aussehen.

Sorry für meine vielen Tippfehler. Hätte vielleicht vor Abschicken nochmal drauf schauen sollen...

fritzfeucht 
Fragesteller
 13.07.2014, 17:53
@Mediachaos

Klar kommt das anstößig wenn ich das frage.. hat mich nur mal interessiert ob an als ''akademiker'' gute Chancen auf sowas hat bzw. ob das überhaupt Usus ist.

Sonnenstern811  13.07.2014, 18:02
@fritzfeucht

Das hängt nicht unbedingt vom akademischen Titel ab. Vertreter haben auch mitunter ein Firmenauto.

Mediachaos  14.07.2014, 14:11
@fritzfeucht

Nein, die Frage ist nicht anstößig. Ich meine nur, man muss den richtigen Zeitpunkt abwarten, zu fragen, was das Unternehmen Dir als Bewerber bietet. Erster Punkt sollte sein, was Du dem Unternehmen bieten kannst.