19 Jahre alt, ohne Job, ohne Wohnung, ohne Geld
Hallo Community, Ich bin 19 Jahre alt und habe 2013 meinen hauptschulabschluss nach klasse 10 gemacht. Danach habe ich an der örtlichen berufsschule ein berufsgrundschuljahr in der richtung Holztechnik begonnen. Aus familiären gründen habe ich dieses nach einem halben jahr abgebrochen. Ziemlich dumm, ich weiß es selbst. Mein Problem: Mein seit 1-2 Jahren psychisch kranker Vater zog vor 2 Monaten mit mir, seiner Freundin und ihren kindern zusammen. Vor 1-2 Wochen hat sie die Beziehung beendet. Mein Vater wohnt nun bei meiner Oma, mich darf sie jedoch aufgrund ihres Vermieters nicht aufnehmen. Desshalb bin ich obdachlos und weiß nicht wie es weiter gehen soll. Ich bin zwar auf Job- und Ausbildungssuche aber selbst wenn ich neben der täglichen beschaffung eines warmen schlafplatzes arbeit finde, wie komm ich da jeden tag hin und was mache ich in der zeit bis der erste lohn kommt? Wer hilft mir auf die beine? Ich zeige immer wieder einen guten willen und das Sozialamt behandelt mich als würde ich schon 10 Jahre schmarotzen. Ich habe keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, weil ich immer nur Schüler war. Heisst das ich bekomme garnichts? Meine Mutter ist mitten im Umzug in eine andere Stadt. Sie wird bei ihrem mir unbekanntem Freund wohnen. Bis vor ein paar Monaten musste sie noch Unterhalt an meinen Vater zahlen. Sie sagt, dass sie das jetzt nicht mehr müsste. Ich bin mir dessen nicht sicher, habe aber kein Geld sie auf Unterhalt zu verklagen.(verhältnis ist ok) Mein Vater geht in Privatinsolvenz, heisst das er ist nicht mehr für meinen Unterhalt zuständig? Er ist schon seit einem Jahr krank geschrieben und bekommt krankengeld. Früher war er im öffentlichen dienst und hat gut verdient.
Wer kann mir in dieser schwierigen Situation nützliche Tipps geben?? Ich weiß nicht weiter.
3 Antworten
Hallo marviin,
du könntest dich bei deinem jungen Alter auch durchaus noch beim Jungendamt vorstellen. Da das Sozialamt ja anscheinend sich nicht wirklich kümmert, du aber ohne Hilfe drohst mehr und mehr in die Hilflosigkeit abzudriften, wäre die Möglichkeit evtl. gegeben, dass das JA dir Unterstützung bietet. Zwar bist du nicht mehr (unbedingt) in dem Alter, dass du einen sog. Vormund brauchst, aber ohne Hilfe von erfahrenen Erwachsenen und besonders ohne Geld wirst du nicht weit kommen. Im schlimmsten Falle könntest du auch mal bei der Caritas oder Diakonie bei deren Betreuungsvereinen nachfragen. An sich bekommt man nicht einfach so einen Betreuer, aber ggf. wäre nach ordentlicher Prüfung bei dir die Voraussetzung gegeben. Informiere dich hierzu wie gesagt bei den o.g. Vereinen. Hast evtl. gesundheitliche Schäden bzw. Beeinträchtigungen, die eine Betreuung (auf Zeit!!!) begünstigen, dann hast du bessere Chancen einen Betreuer zu bekommen. In deinem Fall empfehle ich dann aber einen Berufsbetreuer, die haben von deiner Situation mehr Ahnung, als die liebe Familie, die dir ja wohl auch nicht behilflich ist in deiner Misere! In jedem Fall solltest du dich bemühen eine Ausbildungsstelle zu bekommen oder zumindest einen kleinen Job nebenher, damit du zunächst Geld verdienst. Derzeit sind überall wieder Weihnachtsmärkte, wo oft Aushilfen gesucht werden - im Verkauf, beim Auf- und Abbau. Wenn du Freunde hast, kannst du evtl. mit deren Hilfe am PC auch Bewerbungen schreiben. Geh zum Arbeitsamt und sprich z.B. im BIZ mit den Angestellten über deine Zwickmühle!! Oft haben die schon ähnliche Fälle erlebt und können daher Tipps geben. Außerdem bist du da ja auch an der richtigen Adresse, was Bewerbungen schreiben angeht =) Melde dich so oder so auch beim Arbeitsamt, damit du deine Voraussetzungen auf staatliche Hilfe und Hilfe bei der Ausbildungssuche checken kannst.
Ich bin selbst schon gelegentlich beim Arbeitsamt/Jobcenter gewesen. Nach meiner Ausbildung, nach meinem Studium etc. Es ist keine Schande Hilfe in Anspruch zu nehmen!
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiter helfen. Wenn du Fragen hast, frag.
LG, Vegany
Hallo vegany, Zunächst bedanke ich mich für diese ausführliche Antwort. Beim Jugendamt bin ich schon gewesen, sie sagte mir, dass ich volljährig und damit zu alt fürs JA bin. Bei der Caritas meiner stadt habe ich donnerstag einen Termin. Der Angestellte, der für mich zuständig ist hat einen recht guten ruf und er klang freundlich am telefon (als einziger im mom) Wie gesagt ich bin auf Jobsuche. Es ist jedoch nicht leicht was zu finden wenn man ohne festen wohnsitz lebt und jeden tag woanders schläft. Beim arbeitsamt bin ich natürlich arbeits- und ausbildungssuchend gemeldet damit ich weiß wo ich mich bewerben kann.
Obdachlosigkeit ist unter allen Umständen zu vermeiden. Unter diesem Aspekt musst du dir Hilfe von den sozialen Diensten (Caritas oder Diakonie usw,) holen. Auch das Jugendamt wäre für dich noch (wieder) zuständig.
Du darfst da keinen Tag zögern, da die Situation immer schlimmer wird.