Woher bekommt man eine Bauzeichung für ein altes Haus?

7 Antworten

Jede Region/Stadt etc. hat ihr "Bauamt". Dort kann man die Pläne (Grundrisse) einsehen (im Amt) gegen Gebühr u. tlw. gegen Kaution auch mitnehmen. Bei Plänen zu Leitungen etc. kann es aber eher mal vorkommen, dass die nicht in der Baumappe enthalten sind (verloren, zerstört etc.).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Beim Katasteramt müsste der Bauantrag archiviert sein. Dort kann man Unterlagen einsehen und dann als Datei / Kopie erhalten. Das kostet natürlich auch was, ist aber nicht die Welt.

Allerdings: Wie es in den Unterlagen gezeichnet ist, muss es nicht zwangsläufig gebaut sein...

Es sind aber nur Bauantragsunterlagen...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo, vielen Dank für die Antwort, also frage ich morgen beim Katasteramt nach...ich war unsicher, weil das Katasteramt doch in der Landkreisstadt ist, 60 km entfernt von der kleinen Stadt, in der dieses Haus vor 66 Jahren gebaut wurde...in der Nachkriegszeit, wo Deutschland in Trümmern lag, die Wohnungsnot groß war und den Leuten Land gegeben wurde, mit der Auflage, sich selbst ein Haus zubauen, die ganze ausgebombte und gefüchtete Verwandtschaft mit einziehen zu lassen und alle von dem Stück Land zu ernähren...

@desperada

Am besten wird sein, wenn Du dort vorher anrufst. Dann suchen sie gegebenenfalls schon Unterlagen raus. Unter Umständen brauchst Du einen Termin.

@Trizia

Danke, ich rufe morgen dort an

Andere Bundesländer, andere Sitten: bei uns sind beim Katasteramt definitiv keine Bauunterlagen.

Versuchen würde ich es bei der Gemeinde und bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde. Viel Hoffnung würde ich mir allerdings nicht machen.

Wasser und Elektroanschlüsse bei den zuständigen Versorgern.

Den Rest selbst ausmessen. Kommt auf die Region und die LBO: mein Haus würde ich auch ohne Bauplan verkaufen, mit dem Alter musst du sowieso damit rechnen, dass ein Käufer sich um den Abriss bemüht. Dann hast du gutes Geld aus dem Fenster geworfen.

Ist das Haus bereits geräumt, ansonsten würde ich dort alles links machen.

Wenn die Bausubstanz noch In Ordnung ist wäre es verschwendung wenn man sowas abreißt. ebenso (auch regional Unterschiedlich) sind Häuser ab einen gewissen alter Denkmalgeschützt.Man Kann bis auf das Mauerwerk den Putz abklopfen und ihn neu auftragen ,das Dach komplett Abdecken aber wieder Original neu aufbauen. Alte Bleirohre gegen Kunststoff oder Eisen Versionen austauschen ( je nachdem) . Ich würde generell kein Haus kaufen wollen wo kein Bauplan dabei ist.

@Silberfan

Denkmalschutz hätte der TE hoffentlich erwähnt, sonst wäre das Denkmalamt natürlich auch noch eine Anlaufstelle für Unterlagen aufzufinden.

Auf der anderen Seite, was mache ich mit dem ( neu erstellten) Bauplan, wenn nicht so gebaut wurde, wie genehmigt war? Dann muss ich mit dem Plan schon eine Baugenehmigung beantragen auf Grund der Gesetze von 1952. Für den Aufwand? wäre ich bereit mit dem Preis runterzugehen.

Für einen Käufer ist relevant, dass das Haus aktuell noch im Flächennutzungsplan als Bauland ausgewiesen ist, ob Baulasten eingetragen sind.

Die Baugenehmigung von 1952 wird interessant, wenn er später genehmigungspflichtig an- oder ausbauen will.

Es wurde nichts über den Renovierungszustand des Hauses gesagt. Ich habe auch ein Haus von 1958 renoviert, ich sehe aber auch viele verschwinden. Diese Aussage spiegelt also nicht meine persönliche Meinung wider.

Wie das im Mietrecht aussieht, weiß ich nicht. In meiner Mietwohnung hatte ich die Zimmer mit dem Meter nachgemessen und eine Mietminderung trotz Bauplan mit Baugenehmigung erwirkt. Dem Vermieter war noch nie aufgefallen, dass sein Vater offenbar nicht so gebaut hatte wie geplant war.

@Silberfan

@ silberfan ... Denkmalschutz hat nicht zwingend etwas mit dem Alter zu tun. Nur wenn ein Gebäude geschichtlich erhaltenswert ist, wird es unter Denkmalschutz gestellt.

Nur die Daten die beim Grundbuchamt vorliegen können eingesehen werden. Wenn keine weiteren Unterlagen eingereicht wurden gibt es diese auch nicht mehr. Man könnte einen Architekten Beauftragen der das Haus vermisst und einen ensprechenden Plan dazu zeichnet,das kostet wiederrum Geld.

Frag den ehemaligen Architekten, wenn es das Büro noch gibt. Die Aufbewahrungspflicht für Bauunterlagen ist allerdings schon lange abgelaufen.

Sonst hilft dir nur ein Büro, welches Bauzeichner beschäftigt. Die können die Räume vermessen und dann im CAD nachzeichnen. Oft scannen sie die Räume auch mit einem 3D-Architektur-Scanner, so in die Richtung:

https://www.laserscanning-europe.com/de/home/architektur-bau-und-denkmalpflege/bau-und-architektur

Früher oder später brauchst du sowieso Pläne, wenn du beispielsweise am Elektrischen oder der Heizung was ändern musst oder das Haus verkaufen möchtest.

Es gibt leider überhaupt keine Unterlagen vom Haus, ob es einen Architekten gab und wenn ja, wie der hieß, ist auch nicht bekannt. Mein Schwiegervater, der das Haus selbst gebaut hat, ist vor 10 Jahren mit 86 Jahren gestorben, jetzt seine Witwe, die in das Haus einzog, als es 23 Jahre alt war, mit 89 Jahren....wenn Bauzeichnungen also erforderlich, dann frage ich zunächst das Katasteramt, wenn ohne Erfolg, muss ich offenbar zusehen, dass ich selbst ausmesse. Nur, wird mir so etwas beglaubigt? Ich kann mich ja vertun oder Fantasiedaten angeben

@desperada

Beglaubigte Pläne, wozu? Das Katasteramt hat wohl nur die Parzellenpläne und allenfalls die äusseren Grundrissmasse des Hauses; ggf. die Wasser und Abwasserleitungen und die sog. Überführungspunkte von Telefon und Storm auf das Grundstück.

Wenn du das Haus verkaufen willst, sind sog. Revisionspläne sinnvoll. Aber es existiert keine Pflicht dass man das habe muss, bis zu dem Moment, wenn man an der Statik was machen will, eine Kernbohrung durch eine tragende Decke zum Beispiel. Sowas muss von einem Ingenieur bewilligt werden, sonst bohrt dir niemand eine Kernbohrung durch ein tragendes Gebäudeteil.
Revisionspläne sind sinnvoll, aber nicht nötig. Wenn es keine gibt, gibt es keine. Es ist letztlich nur eine plantechnische Aufnahme desse, was da steht. Das geht nur mit Vermessen der äusseren Baumasse und der Innenräume. Wenn's keine Elektropläne gibt, dann sei es so, ditto Wasser/Sanitär. nMan kann die Wände ja nicht aufreissen und reingucken. Musst beim Verkauf einfach damit rechnen, dass der neue Käufer das erstellen will und ggf. vom Kaufpreis abzieht. Aber mit einem Satz Revisionspläne der Grundrisse, der Fassaden und Schnitte hast du eine gute Grundlage. Lass es dir von einem Zeichenbüro wenigstens mal anbieten. Dann hast du eine Hausnummer, was es kosten würde.