Woher bekommen Pferdehändler die Pferde?

8 Antworten

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Nach einigen Jahren Gestütsarbeit, kenne ich fast alle Gesichter der Händler in unserer Gegend, ich habe mit denen nix zu reden. Die kommen immer, wenn wir Pferde vorstellen und bieten Preise, dafür steh ich nicht mal auf.

Händler kaufen gute Pferde "wirklich billig" ein und verkaufen sie zum richtigen Preis oder erhöht. Der Gewinn ist die Differenz abzüglich der Kosten. Gibt auch solche die nehmen ihre Tochter mit und kaufen den Privaten Pferde ab, gaukeln denen vor, dass es für die Tochter ist und der Verkäufer fühlt sich wohl. Danach kommt der Schrecken und der ach so geliebte Wallach endet in einem Pferde-KZ.

Im Pferdegeschäft geht es genauso ab wie bei den Autohändlern. Mit der Wahrheit nimmts keiner so ernst.

Teure Pferde kommen fast nur über die Züchter und werden direkt erworben oder in Auktionen.

Private kaufen ebenso oder von Privatleuten. Da gibt es aber jene, die gute Kontakte haben und jene, die nur das Geld haben.

Freizeitreiter kaufen ausgediente Rennpferde oder Schützlinge oder haben ganz exotische Pferde, aber selten eines aus der Zucht für viel Geld.

Hey
Meistens von anderen Händlern. Manchmal auch Privatleute, die über den Händler eine Verbindung zu Kunden haben, wenn du weißt was ich meine. Also das ist so; Händler haben viele Verbindungen zu Privatkunden, anderen Händlern und Zuchtställen usw.
Dann kommen sagen wir mal Turnierreiter mit einem guten Pony, sehr gutem Pony, wegen Umstieg auf Großpferd zu verkaufen. Das Verkaufen dauert aber meist sehr lange also Händler. Die geben nur wenig dafür. Sagen wir, das Pony ist 10,000€ wert. Der Händler wird um die 3000€-7000€ geben und wird es aber dann an die gute Kundschaft für strenge 15,000€ verkaufen. Beim Händler siehst du ein schickes Dressurpferd das bis M-Dressur geht. Händler hat es für 5000€ gekauft und verkauft es für 25,000€. So verdienen die.
Natürlich ist das nicht immer so.
Ich hoffe du kapierst meine Antwort🍉🍒

pinkerbaum  21.04.2016, 19:35

Natürlich gibt es auch gute Händler, habe leider nur das 'Schlechte' formuliert und kann es nicht bearbeiten. Ich hoffe ihr liest diesen Kommentar! Nicht das ihr euch über meine Antwort aufregt!:)

SamSamsi 
Fragesteller
 21.04.2016, 20:20

Ich hab die Antwort verstanden, vielen Dank! :) Ich kenne einen Händler der L/M Dressur und Springpferde im topf Alter für rund 6.000 verkauft, ich will garnicht wissen welchen Schnäppchenpreis der da geschlagen hat.. Ich wundere mich nur wie so etwas funktioniert, wenn ich mir dutzende Anzeigen anschaue geht so ein Pferd eigentlich ab 15.000 weg. Naja, ich will aber nicht wissen wie da der TÜV aussieht, obwohl ich schon gelesen hab dass man bei dem gute Schnappen machen kann wenn man ordentlich tüvt und etwas Pferdeverstand hat.

pinkerbaum  21.04.2016, 20:23

Freut mich das ich helfen konnte :)

Händler beziehen ihre Pferde in der Regel über Auktionen oder vom Züchter. Aber auch wenn jdm. sein Pferd, aus welchem Grund auch immer, verkaufen möchte, kann er das bei einem Händler tun.

Bei den Händerln gibt´s solche und andere. Die einen kaufen beim Metzger die brauchbaren Tiere, die nächsten suchen über Anzeigen in Zeitungen und landwirtschaftlichen Magazinen nach Pferden (da steht dann kaufe Ihr Pferd, Firma sowieso samt Tel.) und dann kann man Pferde auf Auktionen kaufen bzw. ersteigern.

Allein vom Pferdehandel kann man nicht leben, das sehe ich bei meinem Kaltblutzüchter. Er gibt sich wahnsinnig Mühe und verkauft meiner Meinung nach richtige Schätze, nur leider wird das nicht mehr honoriert.

Wer kauft sich denn ein Pferd für 3-4000€ wenn man´s auf den ganzen Pferdemärkten und in den Anzeigen überall für 1.500/2000€ bekommt? Wen interessiert es denn, ob der Züchter die Tiere top Ernährt und sich artgerecht drum kümmert? Die wenigsten, weil das Geld bei vielen im Vordergrund steht.

nicht gekörte hengste werden gekauft, zum wallach, werden angeritten und verkauft.

nicht prämierte stuten auf schauen - werden oft ab platz an händler abgegeben.

das sind zum beispiel schon mal zwei arten von pferden, die von ihrer veranlagung her ganz hohe klasse sein können, wo aber eben eine kleinigkeit in der anatomie nicht stimmt.

viele stehen übrigens im züchterauftrag da und gehören dem händler gar nicht. der händler bekommt eine provision (ist in dem fall also makler).

viele importieren auch gewerbsmässig pferde aus ländern, wo es qualitativ gute zucht, aber nicht so viel bedarf an diesen pferden gibt. da bekommt der züchter auch vom händler noch weit mehr, als wenn das pferd im zuchtland bleiben würde. viele händler beschäftigen ein paar bereiter, die diese pferde dann anreiten. bei entsprechender veranlagung können diese pferde dann genauso teuer verkauft werden, wie ein gut gezogenes inländisches.

dann werden diese pferde teils turnierställen zur verfügung gestellt. das macht reklame für den händler, der als besitzer in erscheinung tritt und macht alle seine pferde wieder ein paar hundert euro teurer.

viele grosse gestüte geben ihre verkaufspferde (wieder gegen provision) zum händler. die händler rufen auch "ihre" züchter hin und wieder an, wenn boxen leer sind, ob sie noch ein verkaufspferd haben - oder sie telefonieren auch schon mal für einen käufer mit sonderwünschen ihre "spezialisten" ab.

eigentlich sind diese händler zum grossen teil makler. das wort händler hat sich nur einfach für die ganze sparte eingebürgert.