Wieso fahren manche Leute so schrecklich und wie verhalte ich mich am besten?

14 Antworten

Mich nervt das auch unendlich, wenn ich auf solche Vollpfosten treffe....letzten Endes bin ich aber immer wieder froh, wenn nichts passiert.

In den meisten Fällen schimpfe ich vor mich hin....ok, die Lichthupe kommt hin und wieder auch schon mal. Aber alles andere macht keinen Sinn. Zugegeben bin ich manchmal so fies und bringe den betreffenden Fahrer auch in eine für ihn unangenehme Situation, durch ausbremsen, dichtes Auffahren......sollte man aber wirklich nicht machen....

Lächeln und abhaken ist in so einer Situation das Beste.....

Defensiv bleiben, nicht provozieren lassen, versuchen so zu fahren, dass Du Fehler anderer Fahrer kompensieren kannst.

Und ein Auto zulegen, das Dir möglichst hohe Sicherheit bietet (guckst Du www.carsafetyresults.com) - die müssen nicht unbedingt mehr Geld kosten als andere.

Klingt unbefriedigend - aber alle Alternativen sind schlechter.

Dexter99 
Fragesteller
 28.10.2014, 20:47

Danke für die Tipps. Vor allem der mit dem sichereren Auto, das macht Sinn!

Rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr ist leider häufig zu beobachten. Dabei kommt es immer wieder zu Situationen, die Stress auslösen. Besonders wichtig ist es, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten und sich darauf zu besinnen, dass es meistens nichts bringt, sich über Geschehenes zu ärgern. Am besten man versucht erst gar nicht wütend werden. Provokationen haben nur dann Erfolg, wenn man sich provozieren lässt. Daher sollte man versuchen gelassen zu bleiben. Hilfreich ist es auch, die Hintergrund-Stressfaktoren abzustellen, z. B. bei einer fahrt bereits im Vorfeld einen Zeitpuffer einzuplanen. Bei offensichtlicher Nötigung oder massiver Gefährdung des Straßenverkehrs ist es aber durchaus sinnvoll, eine Anzeige bei der Polizei zu erwägen. Wertvolle Tipps zu diesem Thema findest du auch in unserer Broschüre „Fair im Straßenverkehr“ => http://bit.ly/adac_fairer_verkehr.

Dexter99 
Fragesteller
 29.10.2014, 18:03

Danke. Habs mir gerade mal durchgelesen. Es beschreibt echt viele unangenehme Situationen. Könnte für manche echt hilfreich sein, sich das mal zu Herzen zu nehmen.

Ich bin seit etwas über 40 Jahren unter den Automobilisten, habe in dieser Zeit so Pi mal Daumen 1,5 Mio. km abgespult und das ohne größeren Unfall. Klar, es gab vor allem in der Anfangszeit doch mal etwas Wellblech oder Knautschlack, aber nichts Bedeutendes. Mein Rat an dich: Halte vor allem auf Autobahnen und Schnellstraßen immer 3 - 5 Autos vor dir im Auge - also "vorausschauend" fahren. Du brauchst nicht im Schneckentempo zu fahren, aber hole aus deinem Auto nicht alles heraus, was die Karre hergibt. Die Richtgeschwindigkeit 130 km/h hat ihren Sinn - leider auch nicht immer. Bei der heutigen Verkehrsdichte sind deutlich höhere Geschwindigkeiten sowieso Unsinn und fressen nur Sprit. Und was jetzt das Fahrverhalten der lieben "Kollegen" betrifft: Es gibt leider zu viele die glauben, die Straße wäre nur für sie da - oder sie hätten ein Auto mit serienmäßig eingebauter Vorfahrt. Ganz schlimm empfinde ich es, dass viele Fahrer wahrscheinlich gar nicht wissen, dass ihr Auto so etwas wie einen Blinker hat. Da wird ohne Vorwarnung die Spur gewechselt und abgebogen als ob die nachfolgenden Fahrer die reinsten Hellseher wären. Ja, und so paradox es klingt, sehr schnelle Autos können den Verkehr ernsthaft behindern. Wenn nämlich so ein Zeitgenosse mit seinem "Flugzeug" auf einer linken Spur dahergebrettert kommt und andere Fahrer daran hindert zu überholen. Ich sagte es weiter oben schon: manche glauben eben, die Straße wäre nur für sie da. Das ist meistens Gedankenlosigkeit oder auch pure Rücksichtslosigkeit. Nur was kann unsereiner dagegen tun? - Nicht viel bis gar nichts. Ich habe im Laufe der Zeit gelernt, nicht den Oberlehrer zu spielen und diese Rüpel einfach zu ignorieren. Natürlich schimpfe ich auch vor mich hin, damit kann ich mich bestenfalls abreagieren es bringt natürlich nichts. Nur vor gut 3 Jahren kam mir mal der Zufall zu Hilfe. Ich war mit meinem Sohn auf einer 2-spurigen Autobahn unterwegs und überholte ein anderes Auto. Da kommt doch einer mit so einer flachen Flunder daher, der hätte einen Flugschein gebraucht. Schon von weitem die Lichthupe - ja von wegen, nicht mit mir. Mein Sohn saß zufällig auf dem Rücksitz und hatte den Camcorder in der Hand. Als der Drängler immer näher kam, tat mein Sohn, als ob er ihn filmen würde. Was glaubst du, wie schnell der zahm wurde und sogar Abstand hielt. Nach dem Überholvorgang schoß er natürlich an mir vorbei und blickte richtig wütend herüber - von mir bekam der nur die lange Nase gezeigt. Das war's.

Ich war schon in fast allen Ländern Europas unterwegs. Hierzulande wird oft lauthals getönt, wie schlecht im Ausland gefahren wird, dabei muß ich leider sagen, dass die Deutschen die rechthaberischsten Fahrer sind. Bewahre ruhig Blut und wenn einer vielleicht mal recht langsam fährt könnte es durchaus sein, dass er/sie sich nicht auskennt und etwas sucht. Meistens genügt ein Blick auf das Kennzeichen. Und ganz zum Schluß diese Erkenntnis: Wir sind alle keine Engel und machen hin und wieder selber Fehler. Ich selber muß sicher anderen Fahrern dankbar sein, dass sie auf mich aufgepaßt haben. Also gute Fahrt - und die nötige Portion Gelassenheit.

Dexter99 
Fragesteller
 29.10.2014, 17:56

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Die Geschichte mit dem Filmen ist auch witzig. Den Blick hätte ich gerne gesehen.

Dass jeder Fehler macht, ist klar, die mache ich auch. Aber wenn man sich gar keine Mühe mehr gibt, sie überhaupt zu vermeiden ist das schade.

Ich werde mir deine Tipps einprägen!

Auf der Autobahn ist man relativ anonym (Auto & Kennzeichen statt Gesicht & Name). Man kommt mit seinem Fehlverhalten häufig leicht davon, weil man meist schnell wieder aus dem Sichtfeld der anderen Fahrer verschwunden ist. Manche Autofahrer halten sich wohl auch für gänzlich unsichtbar (oder warum popeln die sonst am Steuer, sogar im Stau?).
Kaum jemand macht sich die Mühe, einen anderen Verkehrsteilnehmer anzuzeigen; manche wollen es auch einfach nicht. Es gibt zwar einige Situationen, die sich nicht mehr mit "Jeder macht mal Fehler" rechtfertigen lassen, aber irgendwie bin ich - wenn überhaupt - dann doch immer nur kurz davor, jemanden anzuschwärzen, habe es aber nie getan. In den Momenten waren der Schrecken und die Erleichterung wohl auch einfach zu groß, um daran zu denken.

Was du machen kannst, ist aufmerksam und vorausschauend zu fahren und nach Möglichkeit die Fehler der anderen durch dein eigenes Verhalten zu kompensieren. Das ist größtenteils Erfahrungssache, manchmal braucht es aber auch eher Glück und spontanes Geschick, weil man einfach nicht alles vorhersehen kann. In brenzligen Situationen hupe ich auch mal, sonst wär ich schon in die Leitplanke gedrängt worden, als Sandwich-Belag zwischen Porsche und LKW gelandet oder sonst irgendwo. Lichthupe reicht nicht immer aus. Mit beidem sollte man aber sparsam umgehen, klar. Ich beleidige die Spaten gern von meinem Fahrersitz aus, das hören sie ja nicht und ich hab ein Ventil.

Auch wenn anderen Fahrern egal ist, wie vorbildlich du fährst, zählt am Ende des Tages, ob du gesund ankommst oder zerknüllt im Straßengraben liegst. Achte du selbst am meisten auf deine Sicherheit, auf die anderen kann man nicht immer zählen. Manchmal aber schon, und das freut mich dann umso mehr.