warum soll jetzt bei Kaufhof die "betriebliche Kündigung" ausgeschlossen werden, obwohl sie noch am ehesten den "Kern" trifft?


19.06.2020, 22:49

wenn es noch die "verhaltens" und "personen" bedingte Kündigung gibt, welche aber nicht zutreffen können, wie soll das mit den "Kündigungen" dann ohne "betriebsbedingte" Kündigung lt. "BAM" Heil dann hinhauen?

2 Antworten

Eine  betriebsbedingte Kündigung liegt vor, wenn ein Arbeitgeber ein Arbeitsverhältnis deshalb kündigt, weil er den Arbeitnehmer wegen betrieblicher Erfordernisse in dem Betrieb nicht weiterbeschäftigen kann. Die Ursache des Kündigungsgrundes liegt damit im Bereich des Arbeitgebers.

https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebsbedingte_K%C3%BCndigung

Heißt also, dass so ein Grund vorliegen muss.

Auch muss dieser Grund vor einem Arbeitsgericht bestand haben.

Letztendlich kann es schon im Interesse eines Unternehmens sein nicht betriebsbedingt zu kündigen, weil dadurch auch Nachteile für das Unternehmen bestehen.

Zum Beispiel kann ein Unternehmen nicht Mitarbeiter rauswerfen, weil nicht genügend Arbeit zu erledigen ist und gleichzeitig neue Leute einstellen, weil zu viel Arbeit unerledigt bleibt. Der Handlungsspielraum wird also eingeschränkt.

Gruß

Familiengerd  19.06.2020, 22:13

Das Kaufhof/Karstadt hier auf betriebliche Kündigungen ausschließen, bedeutet ja nicht, dass andere Kündigungsgründe gesucht werden (die kann sich ein Konzern - mit einem funktionierenden Betriebsrat und einer involvierten Gewerkschaft - ja auch nicht "aus den Fingern saugen").

Das bedeutet, dass der Arbeitgeber auf einen "sozialverträglichen" (wer das Wort in einem solchen Zusammenhang wohl erfunden hat!) Stellenabbau setzt: freiwilliges Ausscheiden, Abfindungsverträge, Eigenkündigungen, Nichtbesetzung frei werdender Arbeitsplätze.

AldoradoXYZ  19.06.2020, 22:47
@Familiengerd

Stimmt, das könnte man bei meinen Punkte noch gut ergänzen.

Ein Grund kann natürlich auch die Öffentlichkeitswirkung sein.

Gruß

Man versucht, die Leute z.B. in Transfergesellschaften zu bringen, zu vorzeitiger Rente oder Eigenkündigung zu überreden (das wird meist mit Geld "schmackhaft" gemacht)