Warum kommen Versicherungsangestellte immer zum Kunden nach Hause?

8 Antworten

Im Gegensatz zu anderen Ländern ( z.B. Schweiz) ist es in Deutschland Tradition, dass die Vertreter ins Haus kommen. Das liegt weniger an den Versicherungsgesellschaften oder Vertretern, sondern an unserer Mentalität. Hättest du bei der Terminvereinbarung gesagt, dass du diesen Termin gerne im Büro wahrnehmen möchtest, wäre der Vertreter sicher erstaunt, aber auch freudig überrascht. Das hat an sich nichts mit der Örtlichkeit zu tun. In der Schweiz zum Beispiel verlässt ein Vertreter ganz selten sein Büro, weil die Menschen dort wissen, welche Versicherungen sie brauchen und suchen dann das Büro ihres Vertrauens auf. Dort gibt es tatsächlich die sogenannte Laufkundschaft, während bei uns diese fast gar nicht vorhanden ist. Jeder Vertreter würde sich ganz sicher freuen, wenn es mehr Menschen geben würde, die das Angebot einer Büroberatung in Anspruch nehmen würden. Es ist ganz einfach die deutsche Mentalität und die zum Teil berechtigte "Angst " vor Versicherungen im Allgemeinen. Sage einfach das nächste Mal, dass du gerne ins Büro kommen möchtest.

Ich kann Seehase nur zustimmen. Die Versicherer machen das garantiert nicht aus Kundenfreundlichkeit. Mann sollte sich mal überlegen welche Kosten diese Hausbesuche verursachen. Zunächst kosten schon die Terminvereinbarungen viel Zeit und Koordinationsaufwand. Dann noch die Anfahrt. Bei Handwerkern kann man als Verbraucher gut erkennen welche Kosten die für eine Anfahrt berechnen. 100 € sind da fast die Regel. Aber diese Kosten lohnen sich für die Versicherer.Es geht letzlich genau darum den Kunden am besten verkäuferisch zu "beraten". Und die Sache mit den Unterlagen, die ein Kunde nur zu Hause hat ist schlichter Quatsch. Die kann man auch mitbringen. Die Rentenberater der Dt. Rentenversicherung kommen auch nicht nach Hause. Zudem gibt es noch andere Versicherungen als die Riesterrente, bei denen man weit weniger Daten braucht. Zu Hause kann ein Kunde eben nicht so schnell sagen: "Vielen Dank, ich überlege mir das noch mal!" und dann verschwinden. Jemanden aus dem eigenen Wohnzimmer herauswerfen fällt den meisten Leuten da schon viel schwerer!

Hallo,

ich glaube, alle bisherigen Antworten haben (etwas) recht.

  • Service für den Kunden (er spart Fahrzeit und -kosten). Teilweise bei Berufstätigen ein wichtiger Punkt!

  • Man hat alle Unterlagen parat: z.B. Einkommensnachweise, bisherige Versicherung, in welcher Versicherung sind welche Absicherungen enthalten (auch ein Experte kennt nicht alle Konkurrenzprodukte)

  • in angenehmer Atmoshäre ist es manchmal schwerer nein zu sagen.

  • bei einer Hausratversicherung kann z.B. auch der Blick auf den Hausrat für den Vertreter hilfreich bei der Versicherungssumme sein.

  • ggf. kann man nebenbei auch über andere (vorher nicht geplante) Versicherungen reden und ggf. zum Verkauf kommen

Was im Einzelfall ausschlaggebend ist, lässt sich meistens nicht genau sagen.

Gruß

RHW

Ich kann kaesefuss da nur zustimmen. Für viele Versicherungssparten müssen Berechnungen gemacht werden. Um diese richtig erstellen zu können, werden Unterlagen benötigt. Und diese hat man in der Regel zu Hause. Würde ich in ein Versicherungsbüro gehen, um mich zum Thema Riester-Rente beraten zu lassen, muss der Vertreter oder Makler wissen wie hoch mein Brutto-Einkommen im Jahr 2010 war. Das wüßte ich schon mal nicht auswendig. Für einen Abschluss wird die Steuer-Ident-Nummer benötigt. Die weiß ich auch nicht. Hab ich also nicht alle Unterlagen dabei (und das hat man in der Regel nicht) war der Weg zum Versicherungsbüro für mich umsonst. Kommt der Vertreter nach Hause, hab ich alle Unterlagen hier, und kann nachschauen. Das ist nur ein Beispiel. Aber das ist der Grund.

Weil es eine heimelige Athmosphäre ist und das NEIN sagen einem nicht so leicht über die Lippen kommt. Hast du als Verkäufer erstmal die Wohnung oder das Haus betreten kannst du dir schon auf die Schulter klopfen, die Kasse klingelt.

Das ist doch Blödsinn. :-/

@Klammlosewelt

So kann nur ein jemand urteilen der noch nie Hauptberuflich etwas verkauft hat. Du würdest wohl warten bis das telefon klingelt.

@Seehase

Wenn man hier schon mit Verkaufpychologie wedelt ,dann mal richtig :

64 % der "Besuchten" fanden den Besuch eines Vertreters (egal für was) sehr "eindringlich" ,was meist an direkten Art auf das Produkt zu sprechen zu kommen gelegen hat..Von Persönlichkeit keine Spur

33 % davon fanden das "Ausfragen" nach sehr persönlichen Dingen im ersten Gespräch sehr "befremdlich" ,ohne eine persönliche Atmosphäre zu erzeugen..

Heute ist vieles möglich : Gespräche beim Kunden , im Büro, bei sich als Vermittler selber zu Hause ,auf sogenannten "Priew Views" ..

Ich glaube mal eher ,das einige noch viel lernen müssen ,was die Gespräche mit dem "Kunden" in seinen heilgen Hallen begeht..

Also ist die Aussage tatsächlich "Blödsinn" HG DerMakler