Warum erbt nach islamischem Recht eine Muslima weniger als ein Muslim?

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Weil der Islam im Kern Frauen nicht als vollwertige Wesen anerkennt. Die Aussage zb. das die Frau geehrt wird und nicht arbeiten "muss", ist ziemlich zynisch, denn wie das in Realität aussieht, kannst Du dir in Saudi Arabien ansehen. Dort dürfen Frauen zwar studieren und arbeiten - ein Konto besitzen und über Ihr eigenes Geld verfügen dürfen Sie nicht.

Ein weiteres Bsp:

Dem muslimischen Mann ist es nach klassisch-islamischem Recht erlaubt, eine Christin oder eine Jüdin zu heiraten. Dies gilt aber nicht umgekehrt: Eine andere Religionsangehörigkeit des Ehepartners ist für die muslimische Frau ein Ehehinderungsgrund. Im Ausland geschlossene zivile Ehen zwischen einer muslimischen Frau und einem nicht-muslimischen Mann werden im Heimatland meist nicht anerkannt.

Noch ein Bsp:

Hoch problematisch sind Regelungen aus dem Strafrecht, die zum Beispiel einem Sexualstraftäter in vielen islamischen Ländern nach einer Vergewaltigung Straffreiheit zusprechen, wenn er sein Opfer nach der Tat heiratet. Damit soll die Ehre der Frau für die Familie gerettet werden, wobei die tatsächliche Einwilligung der Frau oder der Minderjährigen fragwürdig bleibt.

Khaled706  10.03.2021, 10:35

Das 1. und das 3. Beispiel haben mit dem Islam nichts zu tun.

Der Mann ist für die Versorgung seiner Familie zuständig, während die Frau frei über ihr Vermögen verfügen kann. Dass geht sogar soweit, dass die Frau vom Mann Geld verlangen könnte (natürlich nicht sollte), ihr eigenes Kind zu stillen, da eben der Mann dafür verantwortlich ist.

Durch diese Auftrennung wird gewährleistet, dass somit der Nutzen an dem Erbe maximal ist und es allen zugute kommt. Denn der Mann der Frau wird wieder das 2 fache im Gegensatz zu seinen eigenen Schwestern erhalten, sodass er mehr für die Familie hat.

Außerdem ist weiter zu beachten, dass noch heute die Männer meist mehr verdienen als Frauen und das ist auch wichtig für eine ausgewogene Ehe. Da kannst du mal Googeln, da sind viele Berichte über Probleme, die auftreten, wenn die Frau in einer Beziehung mehr verdient, als der Mann.

Daher orientiert sich der Wohlstand der Familie auch hauptsächlich an dem Mann und durch die Aufteilung 2 zu 1 bleibt die Verteilung des Erbes ebenfalls etwa proportional zum Verdienst der Familie, sodass sowohl die Familie, in welcher der Mann erbt, als auch die Familie, in der die Frau erbt, relativ zu ihrem Haushaltseinkommen, etwa das gleiche Erben, auch wenn es absolut im Verhältnis 2:1 ist.

Natürlich wird es immer Sonderfälle geben, in denen die Situation anders aussieht. Allah hat die Gesetze entsprechend der Norm erlassen.

Das gleiche Spiel lässt sich bei vielen Regeln des Islams widerspiegeln. Der Islam ist nicht dazu da, unser Leben zu erschweren, sondern dazu, uns Glückseligkeit, nicht nur im Jenseits, sondern auch auf dieser Welt zu bieten. Was uns vielleicht im ersten Augenblick als Negativ oder Ungerecht ausschaut, ist nur zu unserem gute und unser Wohlbefinden.

BadWolf27  10.03.2021, 11:00
Der Mann ist für die Versorgung seiner Familie zuständig, während die Frau frei über ihr Vermögen verfügen kann.

Mein Freund, hol dir mal eine aktuellen Kalender und häng den aus dem 8. Jahrhundert ab. Du hast scheinbar noch nicht begriffen, dass wir von archaischen Rollenverteilungen nicht viel halten und uns mittlerweile weiter entwickelt haben.

ItsJustMe38  10.03.2021, 11:17
@BadWolf27

Dann brauchst du auch kein Muslim werden. Ich spreche von den Regeln des Islams.

BadWolf27  10.03.2021, 13:11
@ItsJustMe38

Eben. Ihr macht euch eure Gesetze selbst. Dann dürft ihr euch nicht wundern, wenn eure Parallelgesellschaft keine Akzeptanz findet.

Das scheint nur auf den ersten Blick so. Wenn man sich anschaut, was alles dahintersteckt, sieht das nachher ganz anders aus. Und wenn du die Frage stellst, kennst du dich denn auch mit dem deutschen Erbrecht gut aus? Bekommen da ein Mann und eine Frau immer gleich viel vererbt?

Aber ich will dir etwas dazu erklären.

Der eigentliche Grund ist folgender:

Was ist der Sinn des Erbens?

Nämlich: aus dem geerbten Besitz Nutzen zu ziehen, also um Bedürfnisse zu stillen. Der Islam gebietet folgendes: Wenn eine Frau verheiratet ist, ist der Mann verpflichtet, für alle ihre Bedürfnisse aufzukommen.

Wenn sie keinen Mann hat, liegt die Pflicht bei dem Vater.

Wenn sie keinen Vater mehr hat und sie Wittwe ist, aber einen Sohn hat, muss der Sohn für sie sorgen.

Wenn sie auch keinen Sohn hat, müssen die Brüder sie versorgen.

Wenn sie keinen Bruder hat, muss dies der Onkel tun.

Das heißt, egal welche Situation eintritt, die Versorgung der Frau ist auf jeden Fall gewährleistet. Das ist nämlich Pflicht im Islam.

Wenn jetzt der Grund eines Erbes der ist, dass man durch ihn seine Lebensbedürfnisse stillen soll, und es bei der Frau sowieso durch die islamischen Vorschriften gewährleistet ist, dass sie versorgt wird, dann ist das Erbe eigentlich überflüssig.

Wenn sie aber dann noch die Hälfte dessen erbt, was der Mann bekommt, dann hat das folgenden Grund:

Zum Einen soll die Frau keinen Mangel erleiden, zum Anderen zeigt dies, wie hoch der Islam den Wert der Frau festlegt. Nur, weil die Frau eine besonders respektvolle Stellung hat, bekommt sie diesen Anteil, denn ihre Versorgung ist ja sowieso durch den Mann gewährleistet. Wenn der Mann nur zwei Anteile aus dem Erbe seiner Eltern bekommen hat, so wird er sich, da er auch nur ein Mensch ist, mit dem Eigenanteil seine eigenen Wünsche erfüllen, mit dem anderen Teil aber ist er verpflichtet, die Bedürfnisse seiner Frau bzw. seiner ihm anvertrauten weiblichen Familienangehörigen zu stillen. Dazu ist er verpflichtet.

Er muss also zwei oder mehr Personen versorgen, nämlich seine Frau und sich selber. Wenn nun die Bedürfnisse der Frau durch den Mann befriedigt werden und sie trotzdem einen Anteil bekommt, dann ist das ja nicht, damit sie auch jemanden versorgen soll, sondern nur, damit ihre besondere Stellung, ihr hoher Wert im Islam, hervorgehoben wird.

Wenn dem so ist, kann man nicht von Ungerechtigkeit sprechen, es gibt nichts Gerechteres als das.

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Vielleicht noch etwas ausführlicher, wenn du es noch nicht verstanden hast:

Der edle Koran enthält spezifische und detaillierte Leitlinien für die Aufteilung des ererbten Vermögens auf den rechtmäßigen Begünstigten. Die Koranverse, die Regeln über Erbschaft enthalten, sind: * (Koran 2:180 ) * (Koran 2:240) * (Koran 4:7-9) * (Koran 4:19), (Koran 4:33) (Koran 5:106-108).

Es gibt drei Verse im Koran, die im Großen und Ganzen den Anteil der nahen Verwandten beschreiben, d.h. Koran 4 :11,12,176.  Die Übersetzung von diesen Versen ist wie folgt: 

"Allah verordnet euch hinsichtlich eurer Kinder: Auf eines männlichen Geschlechts kommt bei der Erbteilung gleichviel wie auf zwei weiblichen Geschlechts. Wenn es ausschließlich Frauen sind, und zwar mehr als zwei, stehen ihnen zwei Drittel der Hinterlassenschaft zu;  wenn es nur eine ist, die Hälfte. Und den beiden Eltern steht jedem ein Sechstel der Hinterlassenschaft zu, wenn der Erblasser Kinder hat. Wenn er jedoch keine Kinder hat und seine beiden Eltern ihn beerben, steht seiner Mutter ein Drittel zu. Und wenn er in diesem Fall auch noch Brüder hat, steht seiner Mutter ein Sechstel zu. Das alles nach Berücksichtigung einer etwa vom Erblasser getroffenen testamentarischen Verfügung oder einer von ihm hinterlassenen Schuld. - Ihr wisst nicht, wer von euren Vätern und Söhnen euch im Hinblick auf den Nutzen, den ihr von ihm habt, am nächsten steht. Das gilt als Verpflichtung von Seiten Allahs. Allah weiß Bescheid und ist weise. Und von der Hinterlassenschaft eurer Gattinnen steht euch die Hälfte zu, falls sie keine Kinder haben. Falls sie jedoch Kinder haben, steht euch ein Viertel davon zu. Auch dies nach Berücksichtigung einer etwa von ihnen getroffenen testamentarischen Verfügung oder einer von ihnen hinterlassenen Schuld. Und euren Gattinnen  steht ein Viertel zu von dem, was ihr Männer hinterlasst, falls ihr keine Kinder habt. Falls ihr jedoch Kinder habt, ein Achtel. Auch dies nach Berücksichtigung einer etwa von euch getroffenen testamentarischen Verfügung oder einer von euch hinterlassenen Schuld. Und wenn ein Mann oder eine Frau von seitlicher Verwandtschaft beerbt wird und er (bzw. sie) einen Halbbruder oder eine Halbschwester hat, steht jedem von den beiden  ein Sechstel zu. Wenn es mehr als zwei sind, teilen sie sich in ein Drittel und zwar nach Berücksichtigung einer etwa getroffenen testamentarischen Verfügung oder einer hinterlassenen Schuld. Dabei soll niemand schikaniert werden. Das gilt als Verordnung von Seiten Allahs. Allah weiß Bescheid und ist mild " [Koran 4: 11-12]

"Man fragt dich um Auskunft. Sag: Allah gibt euch hiermit über die seitliche Verwandtschaft und deren Anteil am Erbe Auskunft. Wenn ein Mann umkommt, ohne Kinder zu haben, und er hat eine Schwester von Vater- und Mutterseite her, dann steht ihr die Hälfte zu von dem, was er hinterlässt. Und er beerbt umgekehrt  sie, falls sie keine Kinder hat. Und wenn es zwei Schwestern sind die einen kinderlos verstorbenen Bruder zu beerben haben, stehen ihnen zwei Drittel der Hinterlassenschaft zu. Und wenn es  verschiedene Geschwister sind, Männer und Frauen, kommt auf eines männlichen Geschlechts gleichviel wie auf zwei weiblichen Geschlechts. Allah gibt euch Klarheit, um zu verhindern, dass ihr irregeht. Er weiß über alles Bescheid."   [Koran 4: 176]  

In den meisten Fällen übernimmt eine Frau die Hälfte von dem, was ihr männliches Pendant erbt. Jedoch ist dies nicht immer der Fall. Falls der Verstorbene keine Vorfahren oder Nachkommen hinterlässt, aber einen leiblichen Bruder und eine Schwester, so erbt jeder der beiden ein Sechstel. Wenn der Verstorbene Kinder hinterlässt, erben sowohl die Eltern, das sind Mutter und Vater zu gleichen Teilen, jeweils ein Sechstel. In bestimmten Fällen kann eine Frau auch einen Anteil erben, der doppelt so hoch ist, wie der des Mannes. 

Wenn der  Verstorbene eine Frau  ist, die keine Kinder, Brüder oder Schwestern verlassen hat und wird nur von ihrem Ehemann, Mutter und Vater überlebt, übernimmt der Mann die Hälfte des Eigentums, während die Mutter ein Drittel erbt und der Vater das verbleibende Sechstel. In diesem speziellen Fall, erbt die Mutter einen Anteil, der doppelt so hoch ist, wie der des Vaters. 

Es stimmt, dass in der Regel, in den meisten Fällen die Frau die Hälfte des Anteils des Mannes bekommt.  Zum Beispiel in folgenden Fällen:  

1. Eine Tochter erbt die Hälfte von dem, was der Sohn erbt.  

2. Die Frau 1/8 und der Ehemann 1/4, wenn der Verstorbene keine Kinder hat.  

3. Die Ehefrau erbt 1/4 und der Ehemann 1/2, wenn der Verstorbene Kinder hat.  

4. Wenn der Verstorbene keine Vorfahren oder Nachkommen hat, übernimmt  die Schwester einen Anteil, der die Hälfte dessen des Bruders ist.

Im Islam hat eine Frau keine finanziellen Verpflichtungen und die wirtschaftliche Verantwortung liegt auf den Schultern des Mannes. Bevor eine Frau verheiratet ist, ist es die Pflicht des Vaters oder Bruders nach der Unterkunft, Verpflegung, Kleidung und anderem Finanzbedarf der Frau zu suchen. Nachdem sie verheiratet ist, ist es die Pflicht des Mannes oder des Sohnes. 

Der Islam macht die Männer für die Erfüllung der Bedürfnisse seiner Familie finanziell verantwortlich. Damit er in der Lage ist, dies zu tun, erhalten die Männer den doppelten Erbteil, um diese Verantwortung zu erfüllen. Zum Beispiel, wenn ein Mensch stirbt, so dass etwa Einhundertfünfzigtausend Euro da sind, der einen Sohn und eine Tochter hinterlässt, erbt der Sohn 100.000 Euro und die Tochter nur 50.000 Euro. 

Von den 100.000 €, die der Sohn erbt, muss er, als seine Pflicht gegenüber seiner Familie, fast den gesamten Betrag oder sagen wir über 80.000 € abgeben, und damit hat er nur einen kleinen Prozentsatz der Vererbung, sagen wir etwa 20.000 € für sich selbst. Auf der anderen Seite ist die Tochter, die 50.000 € erbt nicht verpflichtet, jemanden auch nur einen einzigen Cent zu geben. Sie kann den gesamten Betrag für sich behalten. Möchtest du lieber 100.000 € erben und Ausgaben haben von 80.000 € oder 50.000 Euro erben und den gesamten Betrag für dich selbst haben?  

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Nachtrag: Entschuldige, ich verstehe nicht, warum der Text plötzlich so auseinandergerissen ist. Ich bekomme es auch nicht anders hin. Ich hoffe, du kannst es dennoch lesen.

 

lemali  10.03.2021, 10:01

Wenn sie keinen Mann hat, liegt die Pflicht bei dem Vater.

Die Frau, die im Islam nicht als Vollwertiges Wesen gilt, braucht immer einen Vormund. Hat sie keinen Ehemann, ist es der Vater, ist auch dieser gestorben, ist es der Bruder, der Onkel oder sonstwer. Sie braucht einen Vormund, weil Unabhängigkeit und Selbstbestimmung für eine Frau Tabu sind.

Das muss man nicht unbedingt als Frauenfeindlich sehen.

Wir diskutieren nicht darüber, dass es hier um eine Frauenbild geht, dass höchstens bei der AfD bei uns noch Symphatien hätte ...

Aber die festgelegte Rollenverteilung bedeutet im Islam, dass der Mann, hier der männliche Erbe, der Bruder, nicht nur den Grossteil das Vermögens erbt, sondern auch die Verpflichtung für die Familie zu sorgen. Die Frau muss auch nicht arbeiten gehen, und wird vom Bruder versorgt. Sie hat auch, wenn sie Einkommen hat, keine Verpflichtungen ihren Eltern oder Geschwistern gegenüber.

Das ist eine andere Lösung als unsere, aber nicht wirklich eine Benachteiligung der Frau. Gilt bei uns aber auch erst seit der Neuzeit. Als das Christentum noch Staatsreligion war, erbten nur die Männer, und hatten keine so genau definierten Verpflichtungen ihrer Sippe gegenüber.

BadWolf27  10.03.2021, 10:52
Das muss man nicht unbedingt als Frauenfeindlich sehen.

Nicht? Wie denn sonst?

Aber die festgelegte Rollenverteilung bedeutet im Islam, ...

Eben. Der Islam hat eine feste Rollenverteilung. Solange sich die Frau daran hält, ist alles gut. Bricht sie aber daraus aus, findet sie sich in einem Erdloch wieder und wird mit Steinen zu Tode gefoltert.

juergen63225  10.03.2021, 11:15
@BadWolf27

Ok, das erläutere mal den Unterschied zum Christentum ... was hat man nochmal mit den Hexen gemacht ?

BTS10  10.03.2021, 11:28
@juergen63225

Wann wurde nochmal bei den Christen in Europa die letzte Hexe verbrannt?

Wann wurde im islamischen Einflußbereich die letzte Frau gesteinigt?

Merkst du was?

BadWolf27  10.03.2021, 13:19
@juergen63225

Habe ich irgendwo behauptet, das Christentum sei besser? Das ist mir völlig entgangen. Nur hat das Christentum sich an humanistische Werte angepasst, um zu überleben. Der Islam hatte das bisher nicht nötig.

Weil der Mann eine größere finanzielle Verantwortung hat als die Frau. Der Mann muss dein Geld für seine Familie ausgeben und wenn die Frau Geld verdient, dann gibt sie das Geld alleine für sich aus.

Deswegen bekommt der Mann auch mehr Erbe.