Von Eltern das Haus gekauft und vom Betrag Geld bekommen?


24.11.2020, 14:27

Schreiben vom Rechtsanwalt:..die Eltern können doch mit ihrem Geld tun und lassen, was sie wollen, wenn die den Kaufpreis von der Bank erhalten haben....

5 Antworten

Steuerrechtlich gibt das keine Probleme. Das wäre eine Schenkung und liegt weit unterhalb der Freibeträge für Schenkungebn von Eltern.

Nun die zwei Abers:

  • Es ist ziemlich blöd, einen Kaufvertrag über einen zu hohen Betrag abzuschließen. Denn sowohl Grunderwerbsteuern, Notarkosten und Grundbuchkosten bemessen sich nach der Höhe des Kaufpreises. Laos zahlst Du da überall mehr als eigentlich notwendig.
  • Der komplette Vorgang des Hauskaufes ist damit nichtig. Du hast also gar kein Haus gekauft. Das ganze gilt als Scheingeschäft, da der tatsächliche Kaufpreis ein anderer ist als im Vertrag angegeben.
StylerJackson55 
Fragesteller
 13.11.2020, 12:51
  1. Es hat schon seinen Grund. Und Grunderwerbssteuer zahlst du nicht bei Eltern - Kind.
  2. Warum Scheingeschäft? Er gibt mir ja nur das Geld, was auch im Kaufpreis enthalten war. Wenn der Kaufpreis auf 200.00€ beim Notar war, wir aber uns abmachen mit 300.000€, das wäre ja Scheingeschäft. Er gibt mir nur ein Bruchteil von dem, was vom eigentlichen Geschäft kommt.
Traveller24  13.11.2020, 13:01
@StylerJackson55
Es hat schon seinen Grund.

Ja, und dieser Grund kann ein Problem darstellen. Wenn ihr dadurch nämlich irgend einen anderen Benachteiligen wollt, ist das ganze unter Umständen sogar ein Betrug.

Grunderwerbssteuer zahlst du nicht bei Eltern - Kind.

Dann halt nur die erhöhten Notarkosten.

Warum Scheingeschäft?

Weil ganz offensichtlich der echte Kaufpreis nur 170T€ ist. Ich macht aber einen Vertrag über 200T€ und Deine Eltern geben Dir 30 T€ hinterher wieder zurück. Das ist ein Scheingeschäft. Insbesondere, wenn der Grund für den "falschen" Kaufpreis in irgendeiner Weise etwas illegales ist, weil Du z.B. für die Bank einen zu hohen Immobilienwert ausweisen möchtest.

StylerJackson55 
Fragesteller
 13.11.2020, 13:07
@Traveller24

"Weil ganz offensichtlich der echte Kaufpreis nur 170T€ ist. Ich macht aber einen Vertrag über 200T€ und Deine Eltern geben Dir 30 T€ hinterher wieder zurück. Das ist ein Scheingeschäft. Insbesondere, wenn der Grund für den "falschen" Kaufpreis in irgendeiner Weise etwas illegales ist, weil Du z.B. für die Bank einen zu hohen Immobilienwert ausweisen möchtest"
-> Ein Scheingeschäft dient für die, die an Grunderwerbssteuer meistens sparen wollen. In dem Fall zieht man keinen Vorteil. Letztendlich bekommen meine Eltern das Geld, was ihnen zuspricht. Und da es ihr Geld ist, können Sie eigentlich auch ein Bruchteil ihren Kindern schenken, wenn sie möchten.?

Traveller24  13.11.2020, 13:29
@StylerJackson55
In dem Fall zieht man keinen Vorteil.

Und warum macht ihr das dann?

Denn ganz offensichtlich möchten Deine Eltern eigentlich nur 170 T€ haben. Ich schreibt aber statt dessen 200 T€ in den Vertrag. Irgendeinen Grund wird einer von euch ja haben, den Kaufpreis auf 200 T€ statt auf 170 T€ zu setzen. Und damit ist das ganze ein Scheingeschäft. Denn letzten Endes spiegelt ihr allen Leuten nur vor, das ihr ein Haus für 200 kauft/verkauft. Realität ist, dass ihr ein Haus für 170 kauft/verkauft. Dass ihr die teilweise Rückgabe des Kaufpreises ein "Geschenk" nennt, ändert nichts an der Sache. Nur weil ich meine Katze "Hund" nenne, fängt die nicht an zu bellen.

StylerJackson55 
Fragesteller
 13.11.2020, 14:22
@Traveller24

Wenn meine Eltern mir ein Auto zum Geburtstag schenken mit dem Geld, ist es dann immer noch ein Scheingeschäft? Letztendlich hat der Staat seine Steuern erhalten, und was meine Eltern mit dem Geld machen ist doch nicht relevant für die.

Traveller24  13.11.2020, 14:35
@StylerJackson55
was meine Eltern mit dem Geld machen ist doch nicht relevant für die

Es geht hier gar nicht darum, dass Deine Eltern mit ihrem Geld irgendwas machen, sondern darum dass ihr etwas vorgetäuscht habt, nämlich einen Hauskauf für 200K. Ihr habt den Wert des Hauses künstlich erhöht und damit irgendjemanden hinters Licht geführt. Irgendeinen Vorteil werdet ihr ja dadurch haben und das ist dann der Nachteil eines anderen.

Wenn Deine Eltern nur 170K für das Haus haben wollen, warum bezahlst Du denen nicht einfach nur 170K und kaufst Dir selber das Auto mit den gesparten 30K?

StylerJackson55 
Fragesteller
 13.11.2020, 14:44
@Traveller24

Wenn meine Eltern 200t€ verlangen für das Haus, bezahl ich auch 200t€ für das Haus. Wenn meine Eltern 200t€ bekommen, können sie meiner Meinung nach auch verschenken.

Traveller24  13.11.2020, 16:28
@StylerJackson55

Nun, das Problem ist aber, dass dieses Geschäft nicht nur Dich und Deine Eltern betrifft, sondern unter Umständen zum Beispiel die Bank, die Dir das Finanziert. Die hat dir guten Glaubens (als Beispiel) 200K geliehen und das mit dem Haus besichert, dass 200K wert ist. Hättest Du denen gesagt, dass das ganze Haus anscheinend nur 170K wert ist, hätten Sie Dir keinen 200K Kredit gegeben oder zumindest zu anderen Konditionen. Also benachteiligt ihr die Bank.

Oder Du vermietest das Haus und setzt die Abschreibung von 200K an. Eigentlich hast Du das aber nur für 170K gekauft, weil Du und Deine Eltern durch Kauf-und-zurückschenken den Kaufpreis künstlich hochgesetzt habt. Damit benachteiligt ihr die Finanzkasse.

Denn wie Du schon sagtest. Es gibt einen Grund warum ihr nicht den echten Preis in den Vertrag schreibt. Durch diese falsche Angabe beschafft ihr euch in irgend einer Weise einen unberechtigten Vorteil. Oder warum macht ihr das sonst über den Weg 200k-und-30k-zurckschenken statt über 170k ?

Letzten Endes geht es hier um folgendes: Das was ihr beabsichtigt (Haus für 170K übergeben) ist etwas anderes als das was ihn in den Vertrag schreibt (Haus für 200K übergeben). Damit ist das ein Scheingeschäft. Und wenn derjenige, für den diese 200k irgendeine Bedeutung hat, das mitbekommt, ist das ganze nichtig.

Als Kind darfst du dir innerhalb von 10 Jahren 400.000 € schenken lassen. Sollten deine Eltern allerdings innerhalb der nächsten 10 Jahre sterben wird der Betrag auf deinen Erbteil angerechnet (ist relevant, wenn es noch andere Erben gibt) und verringert auch deinen steuerlichen Freibetrag beim Erben.

Allerdings kann ich mir im Moment nicht vorstellen, warum ihr diese Konstruktion wählen wollt. Für die 30.000 € zahlst du Zinsen, obwohl du sie auf dem Konto hast und für den höheren Kaufpreis fallen höhere Notarkosten und Gebühren sowie Grunderwerbsteuer an.

Venus345  13.11.2020, 13:02

Grundsteuer hat nichts mit dem Kaufpreis zutun sondern mit der Größe der Wohnungen in dem Haus

Bei einer Schenkung wird auch Steuer fällig.

Ich denke in dem Fall wäre es besser, den Kaufpreis 30.000 niedriger zu machen, so dass du die gleich behältst.

Bin aber kein Fachmann.

StylerJackson55 
Fragesteller
 13.11.2020, 12:10

Sind nicht alle 10 Jahre bis zu 400.000 steuerfrei?

roschue  13.11.2020, 12:11
@StylerJackson55

Ja stimmt, es gibt auch irgendeine Freigrenze. Ich weiß es nicht genau.

wilees  13.11.2020, 12:12
@StylerJackson55

sogar bis zu 800.000 ..... da der Freibetrag für jeweils beide Elternteile gilt.

hilflos99  13.11.2020, 13:41

das merkt man, dass du kein Fachmann bist. Bei einen Verkauf unter Wert ist es auch einen (Teil)Schenkung. bis 400t€ ist es steuerfrei bei Eltern zum Kind

https://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/steuern-sparen-schenken-statt-vererben-so-gehts-richtig/10051098.html

Jedes Elternteil darf seinem Kind alle zehn Jahre 400.000 Euro schenken, ohne dass Schenkungssteuer anfällt.

StylerJackson55 
Fragesteller
 13.11.2020, 12:13

Dabei ist es auch egal, ob das von meiner eigener Finanzierung eigentlich kommt, oder?

wilees  13.11.2020, 12:25
@StylerJackson55

Woher Deine Eltern dieses Geld haben .... sie haben es aus dem Hauskauf erhalten , ob dieser Kauf vom Käufer nun finanziert oder aus der Portokasse bezahlt wurde ist doch egal .....

Kein Problem, du kannst doch Schenkungen annehmen.