Vom Fachinformatiker (Systemintegration) zum Veranstaltungstechniker?
Nachdem einer meiner ehemaligen Klassenkameraden mitbekommen hat, dass mir meine ersten 5 Monate in meiner Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration nicht so sonderlich viel Spass und Freude bereitet haben, hat dieser mich angeschrieben und darauf hingewiesen, dass in einem Theater in meiner Nähe (er macht dort ein FSJ) noch dringend ein Azubi in Richtung Fachkraft für Veranstaltungstechnik gesucht wird.
Ich habe an meinem ehemaligen Gymnasium bereits zwei Jahre als Leiter der AG Tontechnik und noch einige mehr als Mitglied ebendieser AG hinter mir. Ich arbeite außerdem auf ehrenamtlicher Basis bei einer kleinen Firma für Veranstaltungstechnik nebenbei mit, da mir das Steuern von Licht und Ton, aber auch der Aufbau, sehr viel Spass bereiten.
Nun habe ich aber einige Fragen, die ich euch im Folgenden stellen möchte.
- Ist es sinnvoll, meine Ausbildung jetzt schon abzubrechen und stattdessen eher im Veranstaltungsbereich einzusteigen? Sollte ich lieber warten?
- Die Berufsschule wäre in meinem Fall in München. Das liegt ca. 3 Stunden Fahrzeit von mir entfernt. Lohnt sich dieser Aufwand?
- Mir wurde angeboten, dass ich auch vorher ein Praktikum machen könnte. Allerdings darf man das ja soweit ich weiß nicht, solange man noch in einer anderen Firma arbeitet. Kann man sich trotzdem den Arbeitsalltag in dem Theater anschauen ohne, dass dadurch rechtliche Konsequenzen entstehen könnten?
Ich bin mit der Situation derzeit leider etwas überfordert. Hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen. Danke schonmal im voraus. :)
3 Antworten
Ich werde einfach mal direkt auf deine Fragen antworten:
- Wenn du jetzt schon merkst, dass es nichts für dich ist, solltest du auf jeden Fall möglichst früh abbrechen, da du ja sogar schon eine Alternative hast. Machst du deine Ausbildung fertig und beginnst danach noch eine, sind das im schlimmsten Fall 3 Jahre "Lernzeit", die du danach nicht mehr brauchst.
- Das ist ziemlich außergewöhnlich... Da du schon einiges an Erfahrung hast, würde es sich doch anbieten, mal mindestens um ein halbes Jahr zu verkürzen. Hättest du Blockunterricht? Falls ja, würde mich persönlich die Strecke nicht davon abhalten. Der Bruder von meiner Freundin hat auch alle 4 Wochen Berufsschule 180KM weit weg. Aber wenn dir dieser Beruf viel Spaß macht und du diesen den Rest deines Lebens lang ausführst, was sind dann schon 2 1/2 Jahre, in denen du alle paar Wochen mal nach München musst. Glaub mir, das wird sich schon auszahlen.
- Wie wäre es mit 1-2 Tage Probearbeiten. Urlaub beantragen und gut ist. Du wirst weder entlohnt, noch stehen sich die Arbeitgeber in direkter Konkurrenz gegenüber
Also für mich lässt sich das alles leicht beantworten.
Du hast eigentlich Bock auf was anderes und bekommst sogar eine ziemlich gute Chance dazu. Warum also Zeit verschwenden?
Ich hoffe ich konnte etwas helfen!
Grüße
Wenn du noch in der Probezeit bist ist das Wechseln kein Problem. Nach der Probezeit hast du dich an Fristen zu halten und ob das zu dem "dringend" passt musst du wissen oder beim Theater erfragen.
Solange du in Ausbildung bist kannst du nicht mal probehalber irgendwo ein Praktikum - auch nicht für zwei Tage und auch nicht am Wochenende - machen. Es sei denn, dein jetziger Ausbildungsbetrieb stimmt dem zu.
Ob es für dich sinnvoll ist kannst nur du entscheiden. Warten ist keine Option. Entscheide dich die jetzige Ausbildung abzuschließen oder sobald wie möglich eine neue anzufangen. Auch der abgeschlossene Fachinformatiker ist nicht daran gehindert in der Veranstaltungstechnik zu arbeiten.
Ich an deiner Stelle würde sofort wechseln, das Leben kann viel zu schön sein um es 3 Jahre zu verschwenden und nicht seinen Interessen und Hobbys nachzugehen. Wir Deutsche haben immer Angst von Veränderung aber wir sollten einfach unsere Eier in die Hand nehmen und es durchziehen!
Ich wünsche dir viel Glück:)