Vereinskleidung wird nach fast 9 zurückgefordert, ist das rechtens?

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Da das DRK die Sachen zurückfordert, gehe ich mal davon aus, dass dir die Sachen geliehen wurden, somit eine Leihe i. S. d. § 598 BGB vorliegt. Eine Rückgabepflicht bestünde dann nach § 604 BGB.

Dann ist aber die Frage nach dem Zeitpunkt der Rückgabe. Wahrscheinlich spätestens, wenn du kein Mitglied mehr bist (dies ist aber nur eine Annahme, das müsste man genauer wissen).

Dann ist die nächste Frage, ob der Anspruch der Rückgabe nicht bereits verjährt ist. Dies wäre regelmäßig bei 3 Jahren erreicht (§ 195 BGB).

Da einige Infos fehlen kann man dies nicht abschließend beurteilen, aber erstmal so als kleiner Überblick.

Ich würde mal versuchen, das Problem persönlicch oder telefonisch zu klären.

Erstens ist die Frage, unter welchen Bedingungen du die Sachen damals erhalten hast. Wenn das DRK eine Rückgabe erwartet, müsste das ja fairerweise vorher bekannt gewesen sein. Und deinem damaligen Alter nach (aber auch jetzt mit 15) bist du minderjährig und somit müsste das ja eigentlich damals mit den Eltern vereinbart worden sein.

Zweitens muss man sich die Frage stellen, ob Kleidung, die schon einige Jahre auf dem Buckel hat, noch geeignet ist, dass man sie einem andern Mitglied weitergibt. Nach meiner Erfahrung aus dem Sportverein: ich denke, hier würde schon durch das Alter der Sachen niemand mehr auf die Idee kommen, etwas zurück zu fordern.

Die sollen dir die Rechnung schicken. Bei einer Nutzungsdauer von ein paar Jahren besteht kein Wert mehr den du Erstatten kannst. Also was solls.
Die bekommen nicht den Neuwert, sondern max den Zeitwert.

Die Rechnung und das Schreiben bringst du zur Bild/Zeitung, und am besten ein Bild von dir als Kind in den Kleidern. Bild/Zeitung zahlt dann die Rechnung gerne. Und du wirst berühmt.

Da kommt aber nix mehr.

Ich würde es jetzt schon der Presse zeigen ;-)

Hallo :)

Eine gewisse pedantische Ader seitens der DRK-Mitarbeiters schimmert da schon durch^^ aber ich sage mal, es gibt nix das man nicht auf dem guten Weg lösen könnte!

Ich würde da mal anrufen, das Ganze freundlich klären & denen auch schildern, wie die Sache ist und wo die Klamotten sich derzeit befinden ------> biete ihnen an, das nicht mehr benötigte Shirt zu überlassen, aber sage auch dass der Pulli eben nicht mehr da ist & man nach so vielen Jahren das auch nicht mehr erwarten kann, Klamotten die evtl. garnicht mehr passen noch vorrätig zu halten. Grundsätzlich könnte hier eine Art "Verjährungsfrist" eingetreten sein. 

Sage auch, dass du nicht wusstest ob das eine Leihgabe oder Schenkung gewesen war & frage, ob es noch Unterlagen beim DRK gibt, die das Ganze einwandfrei und unmissverständlich belegen können was es damit auf sich hatte.

Ich würde auch vorab mal in der DRK-Kreisgeschäftsstelle fragen, wie die das sehen.

Die lange Frist zwischen deiner aktiven Mitgliedschaft und der Rückforderung ist wirklich sehr lang.

Mir macht aber - im positiven Sinne - die Akribie des Mitarbeiters großen Eindruck, der solche Dinge herausfindet und durchsetzt. Es gehört ja eine ordentliche Portion Richtlinientreue und Pflichtbewusstsein dazu, und ich denke besonders auch an den Respekt vor dem geliehenen DRK-Eigentum, welches ja letztendlich durch Spendenaufkommen finanziert wurde, den der Mitarbeiter damit zum Ausdruck bringt..

Da passiert gerade genau das Gegenteil dessen, worüber man sich sonst oft beim Umgang mit fremden Geldern im gemeinnützigen Einsatz aufregt, wenn sie rausgeschmissen werden. Also ich finde es irgendwie lobenswert.

Um die ganze Sache auf die realistische Seite zu bringenm würde ich auch einen netten Brief formulieren und vielleicht sogar das Gespräch suchen - aber verständnisvoll, nicht aufgebracht.   In dem Gespräch würde ich die Grundhaltung lobend erwähnen und zeigen, dass die Kleidungsstücke in den ganzen neun Jahren gut behandelt wurden. Eins kannst du ja noch zurückgeben, und das andere, das im Container gelandet ist, als 'schon zurückgegeben' bezeichnen.

Spätestens bei der Berechnung des Zeitwertes wird dieser aufrichtige Mitarbeiter merken, dass er sich etwas vergaloppiert hat mit seiner rigorosen  Forderung, für die Kleidung zu zahlen.  Denk vielleicht mal über eine kleine Spende nach.