Unterhaltszahlung mindern aufgrund weniger Einkommen wegen Krankheit?
Ist es rechtens, wenn man länger als 6 Wochen krank ist, also weniger Geld zur Verfügung hat, und dann weniger Unterhalt zahlt?
4 Antworten
Eine vorübergehende Arbeitslosigkeit wäre genauso wenig ein Grund wie eine Krankheit die ein paar Wochen andauert um den Unterhalt zu kürzen.
Es kommt also jetzt darauf an wie lange wohl die Krankheit andauern wird und ggf. auch darauf an ob man neu verheiratet ist und der Ehepartner dann im Zuge des Familienunterhaltes dem Unterhaltszahler finanziell unterstützen müsste und kann. Dann wäre wieder Geld für Unterhalt da...
Besteht ein Unterhaltstitel, dann wäre die Abänderungsklage der richtige Weg. Allerdings nicht, wenn man nur 8 oder 10 Wochen krank ist und nur ein paar Wochen ins Krankengeld fällt.
Vergessen darf man auch nicht, dass der Selbstbehalt bei langanhaltender Krankheit ebenfalls sinkt. Ab 1.1.2020 sind es dann nur noch 960 Euro.
Und wegen vielleicht ein paar Euro würde kein Gericht einen Titel ändern! Also muss man mal rechnen wie hoch das Krankengeld wäre und wie weit man dann über den 960 Euro liegen würde um leistungsfähig zu sein.
Wenn man nachweislich arbeitsunfähig krank ist und nach 6 Wochen keine Lohnfortzahlung mehr bekommt, sondern nur noch Krankengeld, muss der Unterhalt natürlich angepasst werden.
Gibt es einen Unterhaltstitel? Dann wäre eine Abänderungsklage der gewünschte Weg. Das bringt allerdings nur etwas, wenn die Krankheit noch längerfristig anhalten sollte.
Selbständig darfst du den Unterhalt nicht einfach kürzen. Wenn du Krankengeld beziehst, hast du ja auch weniger Kosten.
Wenn man die Diagnose hat, 6 Monate im Krankenhaus zu sein, laufen aber doch viele Abbuchungen (Miete, Versicherung für Kfz, Strom....) weiter. Beim Bezug von Krankengeld fehlen da schon einige Euros.... Wo wendet man sich hin? Jugendamt?