Überstunden nach Ausbildung ausgezahlt bekommen?

3 Antworten

 habe im Arbeitsvertrag sogar nur eine 40 Stunden Woche stehen

Dann musst du auch nicht mehr als diese 40 Stunden arbeiten. Eine Pflicht zur Leistung von Überstunden besteht bei Azubis nämlich nur dann, wenn das im Tarifvertrag, in einer Betriebsvereinbarung oder im Ausbildungsvertrag ausdrücklich geregelt ist. Ist das nicht der Fall, darfst du Überstunden verweigern (außer in "Notfällen") - falls du eine Abmahnung dafür bekommst, solltest du der unbedingt schriftlich widersprechen, da sie unwirksam ist.

Meistens arbeite ich zwischen 10-14 Stunden am Tag.

Holla die Waldfee! Das ist absolut unzulässig. Für volljährige Azubis sind maximal 48 Stunden bei einer 6-Tage-Woche zulässig. In Ausnahmefällen kann die tägliche Arbeitszeit bis zu 10 Stunden betragen. Es muss aber gewährleistet sein, dass innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden (§ 3 ArbZG).

Kann ich nach der Ausbildung damit zu einem Anwalt gehen und die Überstunden ausgezahlt bekommen lassen?

Überstunden müssen nach § 17 Abs. 3 BBiG besonders vergütet oder durch entsprechende Freizeit ausgeglichen werden. Der Ausbildungsbetrieb kann aber nach § 262 BGB auswählen, ob er die Überstunden vergüten oder durch Freizeit ausgleichen will.

Der Ausbildungsbetrieb ist übrigens verpflichtet, die über die tägliche Arbeitszeit von 8 Stunden hinausgehende Arbeitszeit aufzuzeichnen und die Aufzeichnungen zwei Jahre aufzubewahren. Verstöße können mit Bußgeld geahndet werden (§ 22 Abs. 1 Nr. 9 ArbZG).

Auf das letztere, wenn ich nach meiner Ausbildung die Überstunden zurück verlange, kann ich ja praktisch dafür kein frei mehr bekommen, da die Ausbildung zu Ende ist. Also hätte er nur die Möglichkeit mir die Zeit auszuzahlen, oder? 

Was passiert denn nach den zwei Jahren, die der chef verpflichtet ist, aufzuzeichnen? Darf er die dann ungültig machen und wegwerfen?

Wann sollte ich spätestens dagegen aussagen?

Danke!

@pazpusher

Überstunden können auch verfallen, es gibt häufig Ausschlussfristen innerhalb denen Ansprüche geltend gemacht werden müssen. Ob es in deinem Fall einen gibt, kannst du bei einem Blick in deinen Ausbildungsvertrag oder den Tarifvertrag feststellen.

Was passiert denn nach den zwei Jahren, die der chef verpflichtet ist, aufzuzeichnen? Darf er die dann ungültig machen und wegwerfen?

Dann darf er sich das Wohnzimmer damit tapezieren oder das Papier schreddern.

Wann sollte ich spätestens dagegen aussagen?

Was meinst du damit?

Ich will ja nichts sagen, aber du wirst es in keinen Restaurant besser haben. 

Koch ist ein undankbarer Job und damit muss jeder auf seine Art fertig werden. Ich bin im dritten Jahr und auch bei 10-12 Stunden am Tag. In der Sterneküche könnten es auch 16 werden.

Wenn du 8 stunden am Tag arbeiten willst musst du in eine Kantine gehen. Ist leider so. Das ist dann aber auch kein richtiges kochen mehr. 

Ich will absolut nichts gegen dich sagen, aber du musst wissen das du in einer Kochlehre mit Paragraphen nicht weit kommst. 

Allerdings gehört es sich schon das die Überstunden ausgezahlt werden wenn es so viele werden. Ich habe auch noch 90 Überstunden zurzeit.. 

Leute von außerhalb wissen nicht wie das in Küchen ist, aber ich stehe jeden Tag in der Küche und kenne das System lange genug.

Da muss man leider mit fertig werden.

(Aber mal ganz im Erst, wenn du wirklich nie etwas abfeiern kannst oder ausgezahlt bekommst ist das echt mies..)

In der Sterneküche könnten es auch 16 werden

Das mag zutreffen, da will ich gar nicht widersprechen, ist aber trotzdem absolut unzulässig.

@DarthMario72

Gut klar da hast du schon Recht. Unzulässig klar aber Theorie und Praxis halt. Gibt schlimmere Sachen... Ich sehe mich zu meinen Überstunden nicht gezwungen, aber ich arbeite auch gerne in diesen Job und mit meinen kleinen Team. Stunden sind für uns halt eine andere Sache. Zusammen müssen wir halt das Restaurant am laufen halten und dafür tuen wir was nötig ist. und es macht Spaß, weil wir alle das gerne tun.

Alle Überstunden notieren. Mehrarbeit muss vorher angewiesen sein. Über 10 Std. Ist i.d.R. gesetzeswidrig.

Ausbezahlt bekommst du die Stunden als Azubi nicht, aber abfeiern geht.

Über 10 Std. Ist i.d.R. gesetzeswidrig.

Wo steht das?

Ausbezahlt bekommst du die Stunden als Azubi nicht,

Auch hier: Wo steht das?

DarthMario72: Das steht im Arbeitsschutzgesetz. Und das ist für alle Arbeitgeber bindend. Natürlich sind Ausnahmen reell. Diese müssen aber vorher bekannt gegeben sein. Das zum Ersten. Zum zweiten Punkt: Auszubildende erhalten eine Ausbildubgsvergütung. Sie werden nicht nach Stunden bezahlt und dürfen auch nicht Stunden bezahlt werden. Auch das steht im Arbeitsschutzgesetz und kannst du gerne nachlesen. So, das alles zum groben Rechtlichen. Ich weiß das viele Betriebe (kleine Betriebe) natürlich anders handeln, wo kein Kläger da kein Richter. Aber das sich viele viele Arbeitnehmer (auch Azubis) dermaßen vom Arbeitgeber verarschen lassen, ist für mich ein absolutes Eigenverschulden für den schlechten Stand vieler Arbeitnehmer.

@MarcDeilmann

Das steht im Arbeitsschutzgesetz

Und wo da bitteschön? Bitte entschuldige, aber das ist absoluter Dummfug. Nichts von deinen Behauptungen findet man im Arbeitsschutzgesetz. Lies meine Antwort, dort findest du die korrekten Rechtsquellen. Und die widerlegen deine Antwort.

Bitte antworte in Zukunft nicht mehr zu Themen, von denen du so offensichtlich keine Ahnung hast.

Spinner...

@MarcDeilmann

Spinner...

@MarcDeilmann: Ja ja, getroffene Hunde bellen... Im Gegensatz zu dir liegt @DarthMario72 da vollkommen richtig.

Spinner