Überlastprobleme - Kann ich ohne weiteres die (Schraub-)Sicherungen für die Garagenstromkreise gegen "passende" andere Modelle austauschen?

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Hallo, zunächst einmal stehen in den obigen Antworten zwar einige richtige Dinge, aber auch falsche. Daher der Reihe nach. Zuallererst sollte jemand vor Ort mal auf Dein Problem schauen, weil eine Ferndiagnose immer schwierig ist. Mit Deinen Angaben stellt es sich für mich aber durchaus plausibel dar.

Zuerst einmal, die "alten Schraubsicherungen" (Diazed/Neozed) sind richtig so, es scheinen die völlig korrekten Vorsicherungen zu Deiner Unterverteilung in der Garage zu sein, 3 Stück an der Zahl. Es ist üblich so, diese als Schmelzsicherungen auszuführen ("Selektivität"), also kein Grund zur Beunruhigung. Allerdings haben sie Größen von (...) 25A, 35A, 50A (...) - 40A wäre ein höchst krummes und mir nicht näher bekanntes Maß. Mit den geschilderten, angeschlossenen hohen Stromverbrauchern hast Du die Summenströme (zumindest einer Phase) überschritten, sodaß die Sicherungen gemacht haben, was sie sollen: Abschalten.

Erste Abhilfe: Für eine symmetrischere Last sorgen. Auf der Phase, die raus fliegt, hängen zu viele einzelne Wechelstromverbraucher. Diese nach Möglichkeit auf die beiden anderen Phasen aufteilen.

Möglichkeit "stärkere Sicherung" - kann machbar sein, wenn verschiedenen Vorbedingungen zutreffen. Die wichtigste und allererste ist der ausreichende Leitungsquerschnitt von den drei Vorsicherungen zur Unterverteilung Garage. Normalerweise (in einigen Gebieten in Deutschland ist das prinzipiell bei Unterverteilungen Pflicht, außer in Industrieanlagen) liegt eine Leitung von 10mm². Wenn das (oder mehr) der Fall ist, kannst Du Sicherungen mit 50A einsetzen (bei "Drehstrom", was bei Dir der Fall zu sein scheint). Hast Du aber einen kleineren Leitungsquerschnitt, z.B. 6mm² oder 4mm², kannst Du das vergessen.

Wenn es möglich ist, die Stromstärke zu erhöhen kommt es auf den Typ Deiner Sicherungen an. Handelt es sich um die "alte" Bauart "Diazed", werden über 25A andere Fassungen ("Sockel") nötig, ab 35A sind die Sicherungen und die Gewinde größer. Wenn Du schon 35A drin hast, passen die Sockel/Gewinde/Fassungen. Dann müssen am Fuß in der Fassung aber die Paßschrauben gewechselt werden (so welche drin sind). Die Paßschrauben, die korrekterweise drin sein sollten, verhindern, daß einfach stärkere Sicherungen als erlaubt/vorgesehen eingesetzt werden können. Es sind diese kleinen, eingeschraubten Keramikringe. Die Stromstärken sind an den bestimmten Farben zu erkennen (Google ist Dein Freund, ich weiß sie gerade nicht auswendig). Für das Wechseln der Paßschrauben ist ein Paßschraubenschlüsel notwendig, notfalls eine Spitzzange. Und ZWINGEND die komplette Anlage mittels Hauptschalter abzuschalten. GANZ WICHTIG. Das solltest Du nicht selbst machen - wenn die Voraussetzungen da sind (siehe oben) macht das in eine paar Minuten jeder Elektriker. Bei den Sicherungseinsätzen "neuerer" Bauart "Neozed" ist das ähnlich, nur sitzt unten keine Paßschraube, sondern nur eine eingesteckte Paßhülse aus Metall (gleicher Farbcode).

Sollte das alles so nicht möglich sein, hilft nur eine bessere Aufteilung der einzelnen Verbraucher auf die verschiedenen Phasen.

Aber die Dinge, die Du anschließt, ziehen schon ordentlich Strom und lassen die Kassen Deines E-Versorgers klingeln. :-) Der trinkt bestimmt nen Sekt auf Dich! :-)

Alternativ wäre eine Gebläseheizung mit Gas, da wird der Strom nur für's Gebläse verwendet, die Wärmeenergie kommt aus der Gasflasche. Ich behaupte mal pauschal, daß das die verbrauchstechnisch günstigere Lösung ist.

Hallo zusammen :-)

Erstmal bedanke ich mich für die vielen, schnell erfolgten Antworten! :-)Allen gemeinsam ist ja, dass man das nicht so einfach machen darf/sollte und dass das Problem durch Überlastung kommt. Hatte ich schon fast vermutet. Ich werde wohl mal einen Elektriker kommen lassen, damit er sich die Sache anschaut. Im Moment hat sich die Sache mit dem Heizgebläse wetterbedingt ja sowieso erledigt ;-)

Was ich trotz zahlreicher Antworten aber immer noch nicht wirklich verstanden habe ist, wofür sind nun zusätzlich (Schraub-)Sicherungen im Haus?? Klar, grundsätzlich schützen Sicherungen vor Überlastungen und Kurzschlüssen. Aber für Licht, normale Steckdosen und Starkstromsteckdosen gibt es doch in der Garage Automatensicherungen. Sollten die nicht dann rausfliegen? Zumindest war das bisher immer so. Vor einigen Jahren an Silvester zum Beispiel hatten wir wohl zu viele Raclettegrills angeschlossen und da ist auch einfach nur die Automatensicherung rausgeflogen. Für mich sieht das ein bisschen so aus, als wären die Schraubsicherungen überflüssig und irgendwie von einer alten Installation über geblieben und fangen jetzt an, Probleme zu machen und könnten eigentlich wegen der Automatensicherungen komplett entfallen?!Oder könnte es vielleicht sein, dass die (oder einige) Automatensicherungen defekt oder falsch sind? Wenn ja, wie finde ich das heraus? Oder sollte das auch lieber der Elektriker nachsehen?

Viele Grüße :-)

@Sven027

Hallo Sven,

nein, die Schraubsicherungen sind nicht überflüssig, sondern es sind die Vorsicherungen für die Unterverteilung in deiner Garage, wo du weitere Sicherungen hast.

Die Summe der Stromstärke aller Sicherungen in deiner Unterverteilung sind wesentlich höher, als die Leitung oder wahrscheinlich die gesamte Elektrik hergibt. Wenn 10 Sicherungen zu 16 Ampere dran hängen, könnten ja, wenn alle maximal bealstet werden, 160 Ampere fließen, und von den Sicherungen her wäre alles korrekt (ich habe jetzt die 3 Phasen jetzt mal außer Acht gelassen).

Und bei einem Problem (z.B. Kurzschluß) in der Leitung würde dann die Hauptsicherung fliegen. Zudem mußt du die Unterverteilung ja außer Betrieb nehmen können, und das kannst du durch das Herausnehmen der 3 Vorsicherungen.

Laß sie also, wo sie sind, sie gehören dort hin und sind richtig. Und die Probleme machen nicht SIE, sondern sie sorgen dafür, daß du KEINE bekommst. Das Problem ist die hohe Last.

Was du aber mal machen kannst, stell mal ein Foto der Vorsicherungen ein, wo man evt. nach Abnahme der Abdeckung auch die Leitungen sehen kann, vielleicht lässt sich was erkennen.

MfG

Nein, davon ist abzuraten.

Die Leitungsquerschnitte halten nur eine bestimmte Stromstärke aus, bevor sie durchbrennen. Dafür sind die Sicherungen da.

Eine stärkere Sicherung lässt mehr Strom durch, das kann zum Kabelbrand im Haus und in der Garage führen.

Solche Sicherungen werden teilweise schon noch üblich, in deinem Fall als Vorsicherung. Und ich würde dir davon abraten, die zu erhöhen, es hat einen Grund warum die da abbrennen. Du müsstest die Zuleitung zu deiner Garage (dickere Leitungen) ändern, ansonsten kann es zu Brandgefahr kommen. Wenn du aber Glück hast sind die Leitungen dick genug dann geht es. Es spielen auch noch andere Faktoren mit. Wahrscheinlich müsstest du dann auch die Garagensicherungen austauschen. Möglicherweise hast du auch jetzt grad schon die falschen drin. Normal müssten die immer zuerst fallen (Selektiv). Die Schmelzsicherungen lösen fast nur aus.

*Die Schmelzsicherungen lösen fast nie aus.

das stimmt schon grundlegend, aber wenn er den gleichzeitigkeitsfaktor so bis aufs äußerste überdehnt (Anlage, Heizlüfter, Grill etc... dann ist es auch kein Wunder wenn mal die Vorsicherung die Biege macht. DAS ist nämich deren aufgabe.

lg, Anna

Auch wieder war, aber wenn er was das er dies und jenes betreiben will spielt der Faktor keine Rolle :D dann muss er es für das auslegen was er wirklich braucht^^

Also ok Grunde kann man sagen g=1 :D

ähm meinst du einfach eine stärkere reindrehen? AUF KEINEN FALL!!! bei einer stärkeren sicherung kann die leitung überlasten und daduch im schlimmsten fall deine haus abfackeln ;-) wenn du eine stärkere reindrehen willst, muss der kabelquerschnitt auch "dick" genug sein, wie dick und vor allem wie lang die leitung ist, kann ich aus Ferndiagnose nicht sagen, das kann allerdings ein elektriker überprüfen, und der kann dir dann auch sagen, ob du da eine stärkere reinderhen kannst. Die schmelzsicherungen im hausverteiler dienen wahrscheinlich als "hauptsicherung" für den verteilerkasten in der Garage.

Die Lösung ist nicht eine stärkere Sicherung, sondern eine Kontrolle der Benutzer, dass nicht zu viele Geräte gleichzeitig eingeschaltet werden.