Kündigung Krankheit Handgelenk?
Ich habe ein ernstes Anliegen. Ich habe bei einer großen Firma den Beruf Holzmechaniker erfolgreich absolviert und arbeite schon fast ein Jahr im Betrieb am Band.
Ich hatte in der Ausbildung viele Fehltage trotz einer schweren Depression. Mein damaliger Ausbilungsleiter und der Personalchef haben mich zu einem Gespräch eingeladen da sie wissen wollten wieso ich so oft krank bin. Ich habe es den beiden erzählt doch sie haben kein Verständnis dafür gehabt. Trotz all dem habe ich meine Ausbildung bestanden worüber ich selbst stolz bin.
Nach meiner Ausbildung habe ich meine Antidepressiva abgesetzt und mittlerweile geht es mir wirklich wieder sehr gut! Ich wurde vom Arzt krankgeschrieben beim absetzen von den Tabletten.. dann hatte ich da mal eine Erkältung und da war mal was kleines.. ich bin sogar Todes krank auf die Arbeit gekommen da ich Angst habe gekündigt zu werden. Ich hatte bis jetzt 2 Gespräche mit dem Abteilungsleiter der mich eingeladen hat um mir meine fehltage mitzuteilen und das es so nicht weiter geht. Das verstehe ich alles. Ich weis auch das mein Chef nicht wissen muss weshalb ich krank war/bin. Trotzalldem stellt er mich so hin als ob ich keine Lust habe und setzt mich hier und da am Band ein. Mittlerweile zum absetzen von Schrankteilen. 8 Stunden am Tag. Mein Handgelenk leider sehr darunter und mein Hausarzt und das kkh hat ein Überbein festgestellt. Mittlerweile werden die Schmerzen durch die Arbeit immer mehr. Nächste Woche habe ich ein Termin beim Chirurgen evtl muss das operiert werden oder ich muss das Handgelenk Schonen. Beim 2 ten Gespräch mit dem Abteilungsleiter hatte er mich wieder darauf hingewiesen das es so nicht weitergeht und das ich sonst gekündigt werde auch wenn sie mich nicht wegen den Krankheitsfällen kündigen können sorgen Sie dann dafür wenn ich eben weiterhin krank bin.
Meine Frage lautet nun darf die Firma sowas einfach? Besteht ein Schutz für mich falls das am Handgelenk operiert werden muss oder ich krankgeschrieben werde? I
5 Antworten
Nein. Ein Unternehmen (Dein Arbeitgeber) ist kein Auffanglager für Kranke. Die müssen ihre Mitarbeiter, Raummiete, Maschinen etc. bezahlen.
Wenn Du krank bist und keine Aussicht auf dauerhafte Besserung besteht, kann das Unternehmen den Arbeitsvertrag kündigen.
Du willst ja schließlich Deinen Lohn haben - bringst dafür aber keine (bzw. wenig) Leistung. Warum sollte das Unternehmen das machen?
Genauso wenig würdest Du ja in einem Restaurant die Rechnung bezahlen, wenn statt einem 5-Gänge-Menü nur ein kleiner Beilagensalat kommt mit der Begründung "der Koch ist halt krank, Pech gehabt".
Besprich Dich mal mit dem Arzt und der Krankenkasse, wie es weitergehen kann, da Du den Beruf nicht mehr ausüben kannst.
Wenn Du krank bist und keine Aussicht auf dauerhafte Besserung besteht, kann das Unternehmen den Arbeitsvertrag kündigen.
Das alleine - die "negative Gesundheitsprognose" - reicht noch nicht zur Begründung einer wegen Erkrankung personenbedingten Kündigung.
Dazu muss noch kommen, dass es keine Möglichkeit der Umsetzung an einen anderen, geeigneten Arbeitsplatz mit anderer Tätigkeit gibt, dass auch eine dafür eventuell notwendige Umschulung dem Arbeitgeber nicht zuzumuten ist und dass der vorhandene Arbeitsplatz nicht "leidensgerecht" umgestaltet werden kann - und das alles unter Abwägung der beiderseitigen Interessen.
Leider sind zu viele Krankheitstage ein Grund für eine Kündigung. Wenn man in der Probezeit ist, besteht gar kein Kündigungsschutz.
So wie du es beschreibst, warst du schon sehr oft krank und wenn du jetzt einen chirurgischen Eingriff am Handgelenk hast, wirst du vermutlich etwas länger auf der Arbeit ausfallen. Je nachdem würdest du dann mindestens 6-12 Wochen auf Arbeit ausfallen. Da du vorher schon so viele Fehltage hast, wäre das schon mal ein Kündigungsgrund.
Also für einige Arbeitgeber ist schon ein einziger Krankheitstag zu viel.
Ich hatte schon mal ein Praktikum in einem Betrieb. Die mussten dort jeden Tag von Mo-Fr 10 Stunden arbeiten. Mit Pause einberechnet waren einige täglich von 6:30 bis 19:00 Uhr am Arbeitsplatz. Das war übrigens ein Privatbetrieb. Dort wurden die Mitarbeiter knallhart gekündigt, wenn der Chef der Meinung war, dass sie zu viele Krankheitstage hatten. Eine Mitarbeiterin hat mir erzählt, dass eine ehemalige Kollegin wegen 20 Krankheitstagen innerhalb von 3 Monaten gekündigt wurde.
Die eine Voraussetzung (neben anderen) - zu viele Krankentage - kann z.B. dann erfüllt sein, wenn in einem Zeitraum von 3 Jahren (der in Abhängigkeit von den konkreten Bedingungen auch kürzer oder länger sein kann) pro Jahr mehr als 6 Wochen der Lohnfortzahlung für den Arbeitgeber anfallen (siehe dazu Bundesarbeitsgericht BAG Urteil vom 10.11.2005, Az.: 2 AZR 44/05, insbesondere Rd-Nr 20 und 24).
Meine Antwort ist nicht so der Hit jetzt aber klingt so als würdest du im Recht sein. Hast ja Diagnosen usw. Lass dich nicht unter Druck setzen. Entweder geht das oder es geht nicht. Wenn du am Ende bist, wirste ausgewechselt und hast den Schaden. An erster Stelle steht deine Gesundheit im Leben.
Deine Antwort ist vor Allem Eines: Falsch!
Ist sie nicht.
Moeglicherweise koennte dir sogar wegen deiner Krankheit oder wegen der haeufigen Erkrankungen gekuendigt werden. Hier erfaehrst du mehr darueber: https://www.hensche.de/Rechtsanwalt_Arbeitsrecht_Handbuch_Kuendigung_Krankheitsbedingt.html#tocitem3
Ja er darf und er dürfte dich auch im Krankenstand kündigen wenn der AG davon ausgehen muss, dass du längerfristig nicht einsetzfähig bist. Du hast bereits sehr viele Fehltage, hattest jetzt 2 Gespräch und mit der OP würde du gerade in einem handwerklichen Beruf sehr lange ausfallen wenn du überhaupt wieder richtig einsatzfähig wärst.
Es geht deinem Arbeitgeber wohl auch nicht darum dir zu unterstellen du wärst faul sondern du bist eine bezahlte Arbeitskraft mit vielen Ausfällen. Das kann sich eine Firma nicht leisten.
Was sind für Dich denn "zu viele" Krankentage???