Krankenkasse fordert rückwirkend Beiträge nach?

7 Antworten

Schon sehr merkwürdig, wenn so ein hoher Beitrag als Nachzahlung von der KK verlangt wird.Mit dem 1.08.2016 endete dein Arbeitsverhältnis. Dein Arbeitgeber hat dich bei der KK abgemeldet, weil er einen Teil des Krankenkassenbeitrages zahlen muss.

Du hättest dich spätestens danach mit deiner KK in Verbindung setzen müssen, was du offenbar nicht gemacht hast.

Es besteht Krankenversicherungspflicht. Also fallen Beiträge an. Diese addieren sich mit der Zeit, wenn nichts bezahlt wird.

Die KK muss dich da nicht fragen. Du bist verpflichtet, dich um die Sache zu kümmern,wie es mit der Krankenversicherung weitergeht.

Du hast dich nicht arbeitslos gemeldet. Also nimmt die KK an, dass du von irgendetwas lebst, ein Einkommen hast und setzt einen Beitrag fest.

Du kannst die KK anschreiben, nicht telefonieren und deine Situation schildern.

Da wird man einen Weg finden. Angenommen dir würde etwas passieren und du musst in ärztliche Behandlung, was glaubst du,wer dafür die Kosten übernimmt ?

Dir ist offenbar alles egal und lebst in den Tag. Welche Situation bei deinen Bekannten der Fall ist, die angeblich nichts bezahlen müssen, können wir nicht beurteilen.

Dein ehemaliger Arbeitgeber hat Dich zum 01.08.16 bei Deiner Krankenkasse (KK) als versicherungspflichtiger Angestellter abgemeldet, mehr weiß die KK auch nicht. Alles Weitere ist Deine Bringschuld ! Was dachtest Du denn, wie Du krankenversichert bist und wer dafür bezahlt ?

Wenn Du ohne Einkommen bei Deinen Eltern wohnst, nicht in Ausbildung und 24 Jahre alt bist, hast Du keinen Anspruch auf beitragsfreie Familienversicherung über Deine Eltern. Den Zustand "keine Krankenversicherung" gibt es in Deutschland nicht, also bist Du automatisch ab 01.08.2016 freiwillig gesetzlich bei Deiner KK versichert. da die KK keine unterlagen über Dein (nicht vorhandenes) Einkommen hat, ist sie verpflichtet, den Höchstbeitrag von ca. 760 Euro pro Monat anzusetzen.

Also, beweg´ Dich schnellstmöglich wieder zu Deiner KK und klär das. Wenn Du belegen kannst dass Du keine Einkommen hattest, kann Deine KK den Mindestbeitrag von ca. 175 Euro monatlich ansetzen. Dann schuldest Du der KK nur noch etwas über 500 Euro.

DocArne 
Fragesteller
 06.12.2016, 15:47

Sehr ausführlicher Text, danke :)  Wie kann es aber sein, dass meine Freunde, die in der  gleichen Situation sind wie ich, nichts bezahlen müssen?

wilees  06.12.2016, 15:50
@DocArne

Sie sind wahrscheinlich unter 23 und konnten somit in die Familienversicherung aufgenommen werden.

DocArne 
Fragesteller
 06.12.2016, 15:51
@wilees

Wir sind im gleichen Alter.

DolphinPB  06.12.2016, 15:53
@DocArne

weil sie den Fragebogen der KK ausgefüllt haben ?

ellaluise  06.12.2016, 15:57
@DolphinPB

vielleicht arbeit deren KK nicht so schnell, vielleicht haben sie übermorgen Post?

DocArne 
Fragesteller
 06.12.2016, 16:00
@DolphinPB

Spielt der Fragebogen wirklich so eine große Rolle? Ich meine selbst wenn man ihn ausfüllt, muss man doch weiter zahlen.  Zwar nicht so viel wie bei mir, aber man muss zahlen. DolphinPB

kevin1905  06.12.2016, 16:09
@DocArne

Weil der Gesetzgeber dich dazu verpflichtet dir eine Krankenkasse leisten zu können.

wilees  06.12.2016, 16:14
@DocArne

Aber es macht halt einen dezenten Unterschied ob man nun monatlich ca. 150,-- Euro incl. Pflegeversicherung oder über 700,-- Euro pro Monat bezahlt. Speziell wenn man erst einmal nicht über eigenes Einkommen verfügt.

Das heißt ,  du bist ab 1.8. in dieser "freiwilligen Pflichtversicherung" ?

Normal kostet die im Monat so um die 140 Euro + - 

Aber wie die kk auf diese hohe Summe kommt ist mir auch unerklärlich

wilees  06.12.2016, 15:38

Einfache Erklärung - wenn sich der Versicherte nicht bei seiner KK meldet, setzt diese das Maximaleinkommen voraus und fordert den entsprechenden monatlichen Beitrag.

DolphinPB  06.12.2016, 15:45

Höchstsatz, woher sollen die auch wissen dass er kein Einkommen hatte.

Maleficent666  06.12.2016, 15:48
@DolphinPB

Der höchstSatz liegt meines Wissens nach bei 900 nich was Euro . 

Hätte er Einkommen wäre er ja vermutlich versichert . ...

DolphinPB  06.12.2016, 15:58
@Maleficent666

Nein der Höchstsatz (2016) berechnet sich auf ein (fiktives) Einkommen von monatlich 4237,50 Euro.

14,0 % allg. Beitragssatz KV + kassenindividueller Zusatzbeitrag + 2,6 % Beitragssatz für Kinderlose in der sozialen Pflegepflichtversicherung = ca. 17,5 bis 18,0 % (= 742 bis 763 Euro)

Ich weiss nur: als ich zwischendurch mal arbeitslos wurde, noch nicht wieder Anspruch auf ALG hatte, habe ich meine KK selber gezahlt. Das waren damals pro Monat ca. 150€ (bei TKK).

Lass Dir in Ruhe erklären, wie sich die Summe ergfibt.

Ggf. vereinbare eine Ratenzahlung.

In D besteht eine Krankenversicherungspflicht, entweder ist man über seinen Arbeitgeber, die Eltern oder "freiwillig" versichert.

Familienversicherung über die Eltern geht bis zum 23.Geb. außer man wäre Schüler oder Student.

Ja, wenn man sich arbeitslos meldet und Leistungen erhält, würde die Krankenversicherung darüber laufen.

Wenn man gearbeitet hat oder eine Ausbildung gemacht hat und ggf. Beitrage zur Arbeitslosenversicherung gezahlt hat, dann sollte man auch das zustehende ALG1 beantragen.

Die Beiträge sind nach zuzahlen, die Höhe müsste geprüft werden, wenn jemand kein Einkommen hat, dann muß der Mindestbetrag, um die 170€, berechnet werden. Das Einkommen ist nachzuweisen. Du bist verpflichtet dabei mitzuwirken.

Also kümmern, das Problem löst sich nicht auf.

DocArne 
Fragesteller
 06.12.2016, 15:58

Selbst wenn ich auf den Mindestbetrag herabgestuft werde, wie soll ich die Summe begleichen?  Wäre es möglich, dass das Jocenter die Kosten übernimmt? ALG2 fällt raus, da ich keine 12 Monate voll habe.

ellaluise  06.12.2016, 16:01
@DocArne

ALG1 wäre es nach 12 Monaten, ALG2 bei Bedürftigkeit.

Nein, rückwirkend geht es überhaupt nicht.

Möglichkeit: Arbeit suchen, Einkommen haben und Ratenzahlungsvereinbarung. Noch ist es ein überschaubarer Betrag.

Vielleicht Geld von den Eltern leihen?

Ich nehme mal nicht an das eure Familie ALG2 bezieht und deine Eltern womöglich Geld für dich beziehen?

DocArne 
Fragesteller
 06.12.2016, 16:31
@ellaluise

Nehmen wir mal an, die Krankenkasse hat mich auf den Mindestbetrag herabgestuft. Wie hoch wäre nun die Endsumme?

Nein, wir beziehen keine Hilfen vom Staat.