Kann man direkt auf Putz streichen?

Die Wand - (Handwerk, Maler, streichen)

9 Antworten

Uns hat man gesagt dass es geht aber dass man dafür eine spezielle Farbe braucht. Und der Maler hat dann gesagt dass das nicht geht. WIr habens trotzdem gemacht, sah ganz okay aus aber mit Tapete finde ich es schöner

Aber es ist jetzt nicht gebröckelt oder so? Warum findest Du es mit Tapete schöner?

also risse in dem fall..sehr feine risse, bei sowas IMMER mit tiefgrund vorstreichen..dann saugt der putz nicht zuschnell die feuchtigkeit aus der farbe sodass die farbe risse aufweist..

Aha, also Du meinst es geht, wenn man mit Tiefengrund vorstreicht? Naja, und feine Risse finde ich persönlich jetzt nicht super tragisch...besser als Raufaser ;)

@prinzessin411

ja warum sollte es nicht gehen? nur halt vorbehandeln..sicher kannst du offenen Putz nur weiß/farbig streichen ..ist halt reine optische sache..die unebenheiten würdest du halt erkennen, wölbungen, kleinste unebenheiten..aber gehen würde es..sicher..

Selbstverständlich kann man Farbe direkt auf den Putz auftragen! Früher -bevor Tapezieren modern wurde - hat man immer so ausgemalt. Aber bei der Wahl der Farbe aufpassen, damit meine ich nicht den Farbton, sondern die Zusammensetzung, die Basis. Direkt auf den Putz keine Dispersionsfarbe auftragen, sondern eine weiße Farbe auf mineralischer Basis (Früher hat man Kalk dafür genommen - im Farbenhandel beraten lassen!).

Risse: nicht viel anders als mit Tapete, große Risse kommen bei Tapete auch durch. Abbröckeln an den Kanten: wenn der Putz gut ist, besteht diese Gefahr nur bei grober mechanischer Beanspruchung

Wir haben auch eine verputzte Wand. Uns hat der Maler gesagt, dass diese erst ganz glatt gespachtelt werden muss, bevor man sie streichen kann. Die Wände sind so wohl glatt, aber eben nicht soooo glatt gespachtelt, wie er es zum Bemalen gern hätte. Den Unterschied habe ich bei einer Wohnung dann selbst gesehen. ich frage mich nur, ob das wirklich sein muss, denn abspachteln und dann bemalen ist aufgrund der Arbeitszeit natürlich gleich teurer ... Kannst du mir da helfen :-)?

Hallo,

natürlich gibt es auch Farben, die sich nach entsprechender Vorbehandlung des Putzes direkt auf die Wand auftragen lassen. ( Also so etwas ähnliches wie Fassadenfarbe oder Deckenfarbe )

Diese Farben sind hinreichen dickflüssig und dauerelastisch, dass sie bei intaktem Mauerwerk weder abplatzen, noch reißen.

In einer Mietwohnung würde ich es mir aber gründlich überlegen, ob ich die Wand direkt streiche, denn beim Auszug könnte es ansonsten recht aufwendig werden, die Farbe wieder zu entfernen.

Wenn Du wirklich streichen willst, so kann Dich jeder Maler - Fachbetrieb gründlich hinsichtlich Vorbereitung und Farbauswahl beraten.

mfg

Parhalia

Der Vermieter hat kein Problem damit...kann man nicht auf Farbe tapezieren? Wie sollte man die Farbe denn wieder entfernen können?

@prinzessin411

Das Problem bei Farbe ist, dass sie sich im laufe der Jahre stellenweise wieder vom Putz lösen kann und eine Tapete dann darauf ggf. nicht richtig haften kann, da sich die Fare dann von der Wand löst und an der Tapete klebt.

Die Farbe wird man später einmal nicht komplett entfernen, sondern lediglich ( je nach Farbe ) mit einem Spachtel oder einer Drahtbürste die losen Partien entfernen. Dann schleift man das Ganze mit grobem Schleifpapier an, da sich gewiss im Laufe der Zeit Schmutz und stellenweise Körperfette durch berührung auf der Farbe sammeln. Bei Rauchern zudem auch Teer / Nikotin. Dann behandelt man die Wand mit Haftgrund, spachtelt unebene Stellen z.B. mit Rotband ( Gips ) bei und tapeziert anschließend.

Hallo prinzessin411,

natürlich könnt Ihr gleich den Putz streichen - allerdings sollte man vorher einen Tiefgrund verwenden. Die Farbe haftet besser und lässt sich besser und sparsamer auftragen, da sie vom Untergrund nicht gleich weggesogen wird.

Wisst Ihr welcher Putz verwendet wurde? Mit Acryl-Tiefgrund macht ihr eigentlich keinen Fehler - nur bei rein mineralischen Untergrund und Silikatfarben verwendet Silikatgrund - achtet auf lösungsmittelfreie Produkte. Risse kann die Farbe nur bekommen, wenn der Putz Risse hat - das überträgt sich natürlich. Sollte sich dies auf der Wand andeuten, verwendet vor dem Streichen ein Vlies, das Ihr vollflächig tapeziert. Dafür sollte der Putz glatt sein. Lass Euch da im Baumarkt oder Fachmarkt beraten.

An den Kanten sollte nichts abbröckeln, sofern man eine gute Qualitätsfarbe verwendet - was bröckeln kann, ist der Putz wenn als Eckschutz keine Kantenprofile eingearbeitet wurden. Das sollte aber bei fachmännischer Ausführung der Fall sein.

Achtet bei der Farbe auf eine gute Farbe. Das zahlt sich aus, da man Farbmenge spart und da Qualitätsfarben besser decken und länger Freude an den Farben und der Oberflächenqualität hat.

Hier gibt es folgende Unterschiede: Klassen der Deckkraft ( Steht auf der Farbe)

• Klasse 1: Deckkraft mindestens 99,5 Prozent

• Klasse 2: Deckkraft mindestens 98,0 Prozent

• Klasse 3: Deckkraft mindestens 95,0 Prozent

• Klasse 4: Deckkraft unter 95,0 Prozent

Bei der Haftfähigkeit ( Nassabrieb ) unterscheidet man auch 5 Klassen

• Klasse 1 ist die höchste Stufe: Der getrocknete Anstrich färbt nicht ab.

• Klasse 2 ist scheuerbeständig und besonders strapazierfähig. Farben dieser Klasse eignen sich für stärker beanspruchte Räume wie Kinderzimmer, Flur und Küche

• Klasse 3 umfasst Farben, die als waschbeständig gelten (für normal beanspruchte Räume)

• Klasse 4 und 5 zeigen beim Wischen einen deutlichen Abrieb. Den Ansprüchen an Wohnraumfarbe genügen diese Wandfarben nicht – eher für untergeordnete Objekte wie Kellerräume und Schuppen.

Falls es eine Mietwohnung ist, schaut mal in den Vertrag. In manchen Verträgen sind dunkle Farben ausgeschlossen, bzw. müssen später aufwändig entfernt werden. Aber das ist kein Problem. In diesem Fall verwendet vorher eine spaltbare Vliestapete, die Ihr in der Wunschfarbe überstreicht. Diese kann man später einfach trocken abziehen und weg ist auch die dunkle Farbe.

Viel Spass beim Streichen! Eva